Topographie des Terrors

Direkt neben dem Gropiusbau, in dem Ägyptens versunkene Schätze gezeigt werden, liegt das ehemalige Hauptverwaltungsgelände von GeStaPo und SS. Dort hat man eine provisorische Ausstellung über diesen Ort und auch die Nürnberger Prozesse eingerichtet.

Das Ausstellungsgelände

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In dieser Ausstellung gibt es schon ein paar nachdenklichmachende Bilder, wie dieses hier zum Beispiel:

Bewachung von Häusern 1933

Ich weiß gar nicht, wie ich darauf komme, aber ein wenig erinnert mich diese Bewachungsaktion an Buschs Besuch auf Rügen vor ein paar Wochen.

symbolträchtige Übung

Solche „schmucken“ Symbolspielchen finde ich dagegen tatsächlich äußerst geschmacklos.

Schild am Ortseingang

Genau so wie dieses Schild am Eingang eines Ortes. „Die Welt zu Gast bei Freunden“ sieht anders aus.

Insgesamt ist mein Eindruck der Ausstellung nicht so doll. Zwar wird davon berichtet, daß hier die Überwachung des Volkes und die Konzentrationslager mit allen ihren Konsequenzen vorangetrieben wurde. Wie diese Konsequenzen letztlich aussahen, bleibt aber viel zu undeutlich. Hier würde ich mir klarere und einprägendere Botschaften wünschen, die dem Begriff „Terror“ auch gerecht werden. Außerdem finde ich es beschämend und bezeichnend für den Willen der politischen Kaste, daß eine solche Ausstellung nach Jahrzehnten der Diskussion über die Realisation der Ausstellung immer noch provisorisch und im Freien beheimatet ist. Das geht gar nicht.

Bewachung der Gefangenen im Nürnberger Prozeß

Im oberen Teil des Geländes befindet sich die Ausstellung über den Nürnberger Prozeß, die mir insgesamt gelungener erscheint, als die Ausstellung über die Hauptverwaltung der Geheimen Staatspolizei. Gut dokumentiert sind Ankläger und Angeklagte, auch mit Tondokumenten. Oben seht Ihr ein Photo des Gefängnisses, in dem die Angeklagten saßen. Nachdem es Selbstmorde gegeben hatte, wollte man es dazu nicht mehr kommen lassen und bewachte die Gefangenen rund um die Uhr.

Sonderausstellung über das Hausgefängnis der GeStaPo

Als Sonderausstellung hat man außerdem noch einen Bereich über das Hausgefängnis der GeStaPo eingerichtet, das recht ausführlich über diesen Teil des Gebäudes berichtet.

Als Gesamtfazit: die Ausstellungen sind kostenlos und darum darf man ja nicht allzusehr meckern. Von einer Ausstellung die den Namen „Topographie des Terrors“ trägt erwarte ich mir aber deutlich mehr, als hier geboten wird. Der Bereich fühlt sich wie „nicht richtig gewollt“ an und das finde ich fatal. Die beiden Zusatzausstellungen sind deutlich besser, als der eigentliche Bereich, könnten aber auch noch moderner und eingängiger gestaltet werden. Das Thema hätte es verdient.