Ist schneller wirklich schneller ?

Meine Photos mit der Spiegelreflex mache ich immer im RAW – Format. Das beschert mir eine deutlich bessere Farbauflösung und damit die Chance auch mal im Nachhinein an über- oder unterbelichteten Stellen ein wenig nachzuhelfen. Allerdings führen die gegenüber von JGPs größeren Dateien dazu, daß die Kamera deutlich länger zum Speichern benötigt, sodaß ich mit meiner D60 nur drei Bilder direkt hintereinander schießen kann und dann erstmal etwas warten muß, bis die Dateien weggespeichert sind. Was sich als Nachteil anhört empfinde ich mittlerweile aber tatsächlich als hervorragende Disziplinierungsmaßnahme, weil man einfach sorgfältiger photographieren muß — was ja nicht nur schlecht ist.

Weil es aber doch manchmal Situationen gibt, in denen man sich ärgert, daß man jetzt auf die Kamera wartet, investierte ich in eine sehr schnelle Speicherkarte, die auch deutlich teurer ist, als die von mir bisher verwendeten Karten. Mich interessierte natürlich dann die Frage, ob sich die Investition auch gelohnt hat und ich muß zugeben: nur bedingt. Erstmal habe ich bisher ganz bewußt Karten mit „nur“ 2GB Speicherkapazität gekauft. Ich vertrete die Meinung, daß 150 wegen Kartensterbens verlorene Bilder verschmerzbarer sind, als beispielsweise 1.000. Ich wechsele lieber mal die Chipkarte und verteile Bilder auf verschiedene Karten, als „alles auf eine Karte zu setzen“. Die superschnelle Karte ist mit 2GB nicht erhältlich. Theoretisch soll es sie ab 4GB geben, praktisch habe ich sie nirgends unter 8GB gefunden.

Beim Speichern von Bildern in der Kamera merke ich tatsächlich faktisch keinen Unterschied zwischen den beiden Kartentypen. Vielleicht ist die Extreme Pro tatsächlich eine Nuance schneller als die bisherige Extreme III, aber das mag auch Einbildung sein. Schade eigentlich. Ein deutlich spürbarer Unterschied ergibt sich aber, wenn ich die Karte in den Rechner schiebe: lesen und schreiben funktioniert da tatsächlich merkbar schneller als bislang. Wenn man mal ein wenig im Internet recherchiert, dann stellt man fest, daß auf diese Tatsache auch schon Leute vor mir gekommen sind und daß die Schnelligkeit des SD – Readers der Kamera eine entscheidende Rolle spielt. Bei der D60 ist ein Unterschied deshalb nicht zu merken, weil der Kartenschacht einfach nicht schneller ist. Doof.

Fazit: bevor man in teure Hochgeschwindigkeitskarten investiert sollte man erstmal prüfen, ob die Kamera diese auch unterstützen kann. Für eine D60 reichen meine bisherigen Extreme III – Karten locker aus.

Ein Gedanke zu „Ist schneller wirklich schneller ?“

  1. Ganz genau, ausschlaggebend ist da eher die Geschwindigkeit des Speichercontrollers in der Kamera. Die lässt sich höchstens mittels Firmware-Update etwas aufstocken.
    Da waren Compact Flash Karten, die ja leider irgendwie am Aussterben sind, schon sinnvoller. Compact Flash bietet in der Karte nämlich nicht nur den Speicherplatz an sich, sondern in der Karte selbst ist auch tatsächlich jeweils ein Speichercontroller drin, da ist der mögliche Geschwindigkeitszuwachs natürlich weitaus größer.

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