Sherlock

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Sonntag ist Tatort – Tag. Das ist irgendwie seit Jahrzehnten Tradition. Tatsächlich nerven mich in den letzten Jahren die oft so unglaublich an den Haaren herbeigezogenen Plots mit Moralbeilage. Heute war die ARD allerdings wirklich mutig, ließ sie doch einen Kölner Tatort im direkten Vergleich zum danach laufenden Sherlock Holmes der 2010er BBC – Verfilmung laufen. Jesus !  Was für ein Unterschied !

Man kann nun auch nicht sagen, daß der englische Plot minder an den Haaren herbeigezogen sei, als bei Kollegen Ballauf & Schenk, aber die Umsetzung …… mir fehlen tatsächlich die angemessenen Worte, um den Unterschied in der Umsetzung zu beschreiben. Der BBC gelang es so unglaublich unverschämt gut, die angestaubte Figur des Sherlock Holmes in die Jetztzeit zu übertragen, daß es großen, großen Spaß macht, diese hochironische Verfilmung zu sehen. Wo der Tatort soziale Probleme behandeln will, um Authentizität zu zeigen, scheißt die BBC einfach auf Authentizität und bringt statt dessen Sarkasmus, schwarzen Humor und achtet peinlich genau darauf, bloß nicht politisch korrekt zu sein. In meinen Augen ist es gelungen, einen tollen Krimi zu drehen, der eben nur Krimi sein möchte und nicht nebenher noch die Welt verbessern.

An den nächsten zwei Sonntagen sind weitere Folgen zu sehen, in England kommt die nächste Staffel im Herbst ins Fernsehen und ich hoffe stark, daß die ARD – Oberen ein weiteres mal den Mut haben werden, ihre eigenen Produktionen gegen Sherlock so farblos aussehen zu lassen. Daß man sich an dieser Produktion ein Vorbild nimmt, wage ich erst gar nicht zu hoffen.

Ich gebe 10 von 10 möglichen Punkten und zurück in die Funkhäuser.

2 Gedanken zu „Sherlock“

  1. Die Quoten waren ja entsprechend gut, so dass die Entscheidung zur Fortsetzung eigentlich leicht fallen sollte.

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