Rockstars

Photobände über Künstler gibt es ja eine Menge, Hannes Schmids „Rockstars“ ist insofern anders als die meisten Bücher, als daß es nicht unbedingt zur Mehrung des Ruhms der abgebildeten Personen beiträgt. Schmid photographierte die Leute Backstage und zuhause. Dabei lebte er mit den Musikern oft monatelang zusammen, so daß sie ihn nicht mehr als Photographen, sondern als Bandmitglied und Vertrauten sahen. Sie benahmen sich in seiner Gegenwart ganz normal und legten ihre PR – Maske ab.

In „Rockstars“ sehen wir die Künstler nun so, wie sie sind: oft linkisch, spießig, verklemmt, unsicher. Klaus Meine zwängt sich mit Gewalt in seine Bühnen – Plateaustiefel, Uriah Heep wollen unbedingt cool sein und sind es genau deshalb nicht, Les Holroyd (Barclay James Harvest) sieht unglaublich scheiße aus, wenn er am Herd steht, Depeche Mode wissen nichts mit sich anzufangen und die Freundinnen von Supertramp gehen mit einer Stripperin weit lockerer um, als die Jungs. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Leute, die eigentlich immer cool sind. Lemmy Kilmister (Motörhead) ist so jemand.

Das Buch gefällt mir, es gibt einen schönen Backstageeinblick in die Zeit der 70er & 80er und läßt einen selbst gar nicht sooo uncool aussehen. Was mich ein wenig stört ist der mit 99,00€ doch zu hohe Preis.