Bodyscan

Die Diskussion um die Einführung der sogenannten Nacktscanner auf Flughäfen ist schon sehr aufschlußreich. Die Geräte sollen nach dem versuchten Bombenanschlag an Weihnachten eingesetzt werden, um Bombenattentate zukünftig besser verhindern zu können. Das ist insofern interessant, weil selbst die Hersteller der Geräte zugeben müssen, daß Sprengstoffe wie der in Detroit verwendete mit dem Gerät gar nicht erkannt werden können, weil sie zu wenig Dichte besitzten. Dafür entdeckt so ein Scanner aber zuverlässig Intimschmuck, künstliche Darmausgänge, Implantate und Prothesen. Ich bin schon gespannt auf den Moment, in dem man seine Unterhose lüften darf, um dem freundlichen Sicherheitshansel zu zeigen, daß der Schwanz zwar ein echter Knaller ist, der Alarm allerdings eben nur ein Piercing und keine Bombe verursacht hat.

Wenn man sich überlegt, daß es nur wenige Hersteller von Bodyscannern gibt und so ein Gerät mindestens 200.000,00€ kostet, dann darf man die plötzlich reihenweise in ihrer Meinung umkippenden Politiker als hervorragende Wirtschaftsunterstützer in schweren Zeiten beglückwünschen. Derweil sagen laut Spiegel immerhin 63% aller Bundesdeutschen, daß sie nichts zu verbergen hätten und solche Maschinen ruhig kommen können. Wahrscheinlich sind das genau die 63% der Menschen, die als ehrliche Bundesbürger auch nichts gegen Vorratsdatenspeicherung, Nummernschildscannen und kompletter DNA im Personalausweis haben. Wer sich nichts zuschulden kommen läßt, hat ja auch nichts zu befürchten. Auf der anderen Seite kommt die Diskussion gerade natürlich zeitlich perfekt. Lenkt sie nämlich von der ELENA – Einführung ab, einem Programm, bei dem der Staat Daten in einem Umfang sammelt, daß einem ernsthaft schlecht werden kann.

Ansonsten gibt es zur Sinnhaftigkeit der Scanner einen sehr schönen Artikel beim Orkpiraten.

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