Et hätt noch immer joot jejange…

…mögen sich die Verantwortlichen der Kölner Verkehrsbetriebe beim U-Bahn – Bau gedacht haben und damit liegen sie ja genau im Trend, wenn man sich öffentliche Vorhaben ansieht. Daß nicht spätestens nach dem Kirchturmzwischenfall von 2007 sorgfältiger gearbeitet wurde, ist nicht zu verstehen. Aber wer Kölner Klüngel kennt weiß, daß ein Verantwortlicher für den Schlamassel nicht zu finden sein wird.

Auf meine Branche übertragen kann man solche Schlampereien auch sehr schön beobachten. Dinge, die bei einer privat finanzierten Bühne niemals geduldet würden sind bei städtischen Häusern Alltag. Oft sind es die selben Bauamtsmitarbeiter, die in der einen Spielstätte nach dem Händeschütteln direkt zum Kaffeetrinken in des Hausverantwortlichen Büro verschwinden und in der anderen Halle pingeligst alles durchgehen und mit denen nicht zu sprechen ist. Und so gibt es sie tatsächlich, die Bühne, deren Ober- und Untermaschinerie seit Jahren ungeTÜVt ist, aber zum Einrichten natürlich trotzdem alles fährt.

Oder auch sehr schön: die historische Konzerthalle mit tragender Holzkonstruktion, ohne Feuermeldeanlage, ohne Sprinkler, aber mit durchaus amtlicher elektrischen Installation, die des Nachts einfach abgeschlossen und verlassen wird. Ohne Pförtner oder Nachtwächter. Und bei der bei Konzerten die Hydranten mit nicht benötigtem Orchestergestühl zugestellt werden, es Brandsicherheitswachen noch nie gegeben hat.

Und es gibt auch die Halle, bei der man es mit dem genehmigten Bestuhlungsplan nicht so genau nimmt. Man benötigt noch zusätzliche Stühle ?  Kein Problem. Stell sie doch einfach rein.

Oder die Bühne, die trotz entsprechender Größe nie einen geprüften Verantwortlichen für Veranstaltungstechnik sieht. Wozu auch. Et hätt ja noch immer joot jejange.

So lange ich im Alltag auf städtischen Bühnen so etwas regelmäßig erlebe, so lange darf ich mich auch nicht wundern, wenn anderes schiefläuft, wo städtische Bedienstete städtische Bedienstete kontrollieren sollen.

Ein Gedanke zu „Et hätt noch immer joot jejange…“

  1. Ja aber Markus, jetzt mal unter vier Meisteraugen (bzw. in meinem Falle dreieinhalb): Das ist doch keine ganz neue Erkenntnis mit den Krähen und dem Augen aushacken… Und wenn Du dann als neuer Besen gut kehren willst, hast Du ruckzuck überhaupt keinen Spass mehr auf der Arbeit – sozialer Druck regelt da alles. Von wo aus soll denn die Besserung kommen?!? Und wer schon im Vorfeld den Eindruck erweckt, er wäre an Änderungen interessiert, hat im Regelfalle auch ganz schlechte Einstellungschancen.

    Es gibt zu viele „Unterschreibemeister“.

    MfG Tobias Zw.
    (der gerne so alle paar Jahre mal in den ganz akuten Fällen Briefe an Betreiber und Bauämter schreibt, aber noch *nie* *niemals* *nicht* je Antwort bekommen hat!)

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