Adaptös

Frage per Mail: „Ist es eigentlich in einer Hamburger Veranstaltungsstätte zulässig, UK-Steckerleisten zu verwenden und diese mittels eines (selbstgefrickelt aussehenden) Adapters auf Schuko zu wandeln ?“

Zulässig … nein, zulässig ist das nicht. Aber manchmal auf Tour einfach notwendig. Grundsätzlich kann man sagen, daß es unzulässig ist, auf Bühnen Stecker zu verwenden, die in dem jeweiligen Land nicht anerkannt sind. Also darfst Du in England keine Schukostecker benutzen und in Deutschland keine englischen; die haben kein VDE – Zeichen. In der Praxis ist das aber Quatsch. Man hat nun mal Geräte, die den Stecker haben, in dessen Land man wohnt.

Große Touren haben die komplette Bühnenverkabelung selbst, fertig als Kabelbaum geklebt. Dort ist der Stromübergabepunkt am Bühnenverteiler, in Form eines roten CEE – Steckers. Den gibt es ja zum Glück europaweit. Und wenn man in die Staaten fährt, dann ist der Übergabepunkt vor dem Traffo, der aus den amerikanischen 110V vernünftigen Strom macht. Kleinere Clubtouren haben es da schwerer, weil sie keine Kabelbäume haben. Die müssen sich also immer etwas basteln. Das wiederum ist nervig. Deutschland, Schweiz, Frankreich, England…. alles unterschiedliche Stecker. Gute Clubs haben für ihre Bands übrigens eine breite Sammlung an halbwegs vernünftigen Adaptern griffbereit (und ärgern sich dann immer, wenn nach Abreisen der Band wieder die Hälfte der ausgegebenen Adapter fehlt).

4 Gedanken zu „Adaptös“

  1. Angenommen, man hat nicht einen fertigen Kabelbaum (weil manchmal der Strom von rechts und manchmal von links kommt), aber macht dennoch die Stromübergabe per CEE. Dann müsste das doch mit den Schukosteckern in der Schweiz auch erlaubt sein, oder?

    Was würden die eigentlich machen, wenn man generell vom CEE-Elefantenfuß aus mit PowerCon arbeitet?

    1. Erlaubterlaubterlaubt… natürlich ist es nicht erlaubt. :-)

      Im Rahmen der Unfallverhütungsvorschriften ist auf Bühnen immer nur die Steckverbindung für Strom erlaubt, die der jeweilige Verband des Staates zugelassen hat. In Deutschland wäre der Verband der VDE und die Verbindung der Schukostecker (mit Sonderformen wie PowerCon, die aber dann VDE – abgenommen sein müssen), in der Schweiz ist es halt ein anderer Verband und ein anderer Stecker. Demnach ist es strenggenommen nicht erlaubt, seine Stromverteilung ab CEE in seinem ausländischen Standard zu legen. Und in der Schweiz, die ja nicht der EU – Gleichmacherei unterliegt, schon gar nie nicht.

      In der Praxis gibt es da allerdings keine Probleme, so lange man sich im normalen Gerätebereich mit übersichtlichen Strömen befindet. Wenn man sich allerdings an höhere Ströme wagt, dann braucht man erst gar nicht versuchen, beispielsweise CamLok – Verbindungen zu legen. Diese Stecker aus den Staaten werden in Deutschland beispielsweise absolut nicht mehr akzeptiert; es muß immer PowerLock sein, weil dieser über einen Berührschutz verfügt, den CamLok nicht hat.

      1. Ich möcht meinen Schuko ist auch nach CEE „normiert“ und es gibt ein Abkommen, dass die nationalen Prüfabzeichen länderübergreifend EU-weit anerkannt werden.

  2. Ich lebe und arbeite auf Zypern.

    Standard ist hier der englische Stecker. Ein Großteil der Geräte (und das fängt bei der elektrischen Zahnbürste an) wird hier mit Schuko bzw. Eurostecker verkauft. Wenn sich der Hersteller mühe macht ist dann zumindest ein Adapter dabei. Oft genug aber auch nicht…

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