„Bitte mit Stimme kommen !“…

… sagte Nina Hagen heute bei der Vorausscheidung zu Popstars. Immerhin der TV – Castingshow mit bisher dem größten Chartserfolg. Was ich (neben der Tatsache, daß man die bei solchen Shows angebotenen Verträge einfach nicht unterschreiben kann) nie verstehen werde ist das blinde Selbstvertrauen, mit dem viele Bewerber dort anreisen — und nach der Abwahl nicht verstehen können, warum sie nicht weiterkommen. „Ich weiß, daß ich singen kann.“ Aha. Habe ich da was verpaßt ? Ich höre gepreßte, geknödelte, geschrieene Stimmen. Was viele aber bei solchen Castings einfach nicht begreifen ist die Tatsache, daß Emotionen nicht nur geschrieen, sondern auch geflüstert werden. Sich mal zurücknehmen würden einigen echt guttun. Ich jedenfalls habe heute nur eine Frau gesehen, bei der Chancen auf eine Karriere erkennbar waren.

Nina finde ich übrigens echt süß. Sie hat richtige Mutterqualitäten bekommen. Wer sie aus ihren wilden Zeiten kennt, hätte das bestimmt nicht vermutet. Auch Dieter Falk macht ’n guten und ehrlichen Eindruck als Juror. Selbst Detlef Soost, den ich normalerweise nicht so mag, machte auf mich heute einen guten Eindruck. Insgesamt kommt die Jury ohne Bohlen – Gepöbel aus, was ich als angenehm empfinde.

Münster

Gestern sind wir von Berlin nach Münster, wo meine Tochter studiert und ich habe dort die Dinge gemacht, die ein Vater so macht, wenn er mal in die WG der Tochter kommt…. Abends waren wir noch essen. Jetzt bin ich wieder auf dem Weg nach Hause und koche (in mehrfacher Hinsicht) im Zug.

Verständnis

Völlig egal, wer wieder was warum völlig vergrützt hat, ich soll dafür Verständnis haben. „Der Zug hat 30 Minuten Verspätung, wir bitten um Ihr Verständnis.“; „Die Toiletten der Wagen acht, neun und zehn sind leider gesperrt, wir bitten um Ihr Verständnis.“; „Aufgrund eines technischen Defekts arbeitet die Klimaanlage in diesem Waggon nicht, ich bitte um Ihr Verständnis.“ Völlig falsch !

Entschuldigung.

Das ist das Wort, was hier mal fallen könnte. Nicht „Wir bitten um Verständnis.“, sondern „Wir bitten um Entschuldigung.“ Für den ganzen Schwachsinn der passiert muß ich gar kein Verständnis haben. Noch nicht mal ansatzweise. Auf dem Weg zum Serviceunternehmen Bahn ist noch eine ganze Strecke zu gehen. Und sie fängt mit einem „Entschuldigung bitte“ an.

Das Leben der Anderen

Auch am dritten Abend unseres Berliner Aufenthalts waren wir im Kino. Dieses Mal war’s ein ernsteres Thema: Das Leben der Anderen, ein Film über einen Stasi – Spitzel, der durch seine Arbeit Zweifel am System bekommt. Dieses preisgekrönte Werk kommt ohne große Effekte aus, ohne Knall und ist doch durchgängig spannend und mitreißend. Alle Schauspieler schaffen es, ihre Rolle überzeugend rüberzubringen; insgesamt entsteht eine dichte Atmosphäre, die dazu führt, daß am Ende des Films die ersten Besucher erst nach etwa der Hälfte des Abspanns gehen.

Natürlich ein harter Kontrast zum gestrigen Film, aber auch hier gibt’s eine unbedingte Empfehlung, sich diesen Film anzusehen.

Ägyptens versunkene Schätze

Nachdem ich ja die ganzen vor-/ur- & frühgeschichtlichen Museumsbesuche meiner fleißigen Tochter in Berlin übersprungen hatte, ließ ich es mir aber doch nicht nehmen, zu dieser Ausstellung mitzugehen. Seit meiner Mitarbeit an der Titanic – Ausstellung in Hamburg, bei der wir ja auch geborgene Teile aus dem Schiff zeigten, interessieren mich untergegangene Dinge schon. In diesem Fall war halt kein Schiff, sondern waren ganze Städte in den Fluten versunken.

Die Atmosphäre, die direkt im Eingangsbereich der Ausstellung herrschte, erinnerte mich doch sehr an unsere Ideen. Es ist schon interessant, wie sehr sich Ansätze, die wir damals unter Kopfschütteln von klassischen Museumsleuten als Veranstaltungs- und Eventmenschen entwickelten, heute durchgesetzt haben. Eigentlich hätten wir uns damals ein Geschmacksmuster oder ähnliches drauf eintragen lassen müssen. Dann wären wir heute reiche Leute ;-)

Vor der Ausstellung erst mal eine 200m lange Schlange. Hm. Da es sich ja lohnen soll, dieses Blog zu lesen, gebe ich Euch einen Tip, wie man die Schlange umgehen kann: wenn man vor dem Gebäude steht, ist rechts seitlich davon eine Türe zu den WCs. Die geht Ihr rein und folgt dort der Beschilderung in Richtung Restaurant. Dort angekommen nur noch eben durch das Restaurant laufen und schon seid Ihr direkt bei den Kassen. Die halbe Stunde gesparte Zeit könnt Ihr lieber in der Ausstellung verbringen.

Sphinxkopf

Ein Sphinx ist nicht nur die Figur, die wir alle so kennen, sondern eine damals gemeinhin benutzte Darstellungsform eines menschlichen Kopfes mit einem Löwenkörper, die letztlich Kraft und Macht symbolisieren sollte. Davon gibt es einige in dieser Ausstellung.

Statue

Darüber hinaus gibt es aber auch andere Darstellungsformen. Diese Statue beweist, daß es auch schon bei den alten Ägyptern schöne Frauen gegeben haben muß.

Nach dem „Weiterlesen“ – Link gebe ich Euch noch mehr Eindrücke der Ausstellung.

„Ägyptens versunkene Schätze“ weiterlesen

Hui Buh

Sich mit seiner Tochter auf einen Film zu einigen ist ja gar nicht so einfach. Letztlich haben wir uns auf Sakrileg einigen können…. hätten…. wenn der Film nicht schon ausverkauft gewesen wäre. So haben wir uns dann einen typischen Vater / Tochter – Film angesehen: Hui Buh, das Schloßgespenst. Und es war eine gute Wahl ! Klar, wer jetzt cineastischen Tiefgang erwartet, der wird natürlich enttäuscht. Wer aber Lust hat, sich locker unterhalten zu lassen, der wird seine Freude an dem Film haben. Ich kann ihn also empfehlen.

Außerdem bin ich frisch verliebt. Die arme Zofe (die natürlich den König hinterher abbekommt) ist so herzallerliebst von Ellenie Salvo González dargestellt, daß ich einfach dahinschmelzen mußte.

Das Wochenende in Berlin

Jetzt waren wir so viel unterwegs, daß ich gar nicht dazu gekommen bin, Euch mal zu schreiben, was wir alles gemacht haben. Freitag war’s sehr gemütlich. Wir sind von München nach Berlin gezogen, haben uns hier eingerichtet, waren einkaufen und uns orientieren. Nichts weiter Berichtenswertes.

Samstag war der erste Museumstag für Carina. Sie hat sich das Alte Museum und das Pergamonmuseum auf der Museumsinsel angesehen, während ich shoppen war. Anschließend waren wir noch lecker beim Mädchenitaliener auf der Alten Schönhauser Straße essen.

Sonntag mußten wir kurzfristig umdisponieren. Eigentlich war der gemeinsame Besuch der Ausstellung „Ägyptens versunkene Schätze“ angedacht. Da die Schlange vor dem Haus aber schon 300m betrug, haben wir das verschoben. Sie hat kurzerhand das Museum für Vor- und Frühgeschichte im Schloß Charlottenburg besucht, während ich mich mit einer lieben Freundin getroffen habe. Wir waren erst im Schleusenkrug am Zoo, haben dann das Gaslaternenmuseum und den Touritrödel am 17. Juni besucht und sind dann auch zum Schloß.

Das Schloß Charlottenburg in Berlin

Pünktlich mit unserem Eintreffen war Carina auch schon fertig mit ihrem Museumsbesuch. Allerdings nicht ganz freiwillig, sondern weil das Haus Sonntags bereits um 17:00 Uhr schließt. Dabei war sie doch erst zwei Stunden drin und hätte noch zwei weitere Stunden gebraucht. Das will sie jetzt am Dienstag morgen nachholen. So haben wir uns zu dritt noch ein wenig an den Karpfenteich des Schloßparks gesetzt und Spatzen beobachtet.

Berliner Spatzen

Nach einiger Klönerei (es ist ganz schön fies, wenn zwei Mädels meinen, sich gegen den einzigen Kerl verbünden zu müssen) mußte Alice los und wir haben beschlossen, noch ins Kino zu gehen.