Bei der Gregorian – Tour gab es bei der Planung recht schnell den Punkt, an dem die Wünsche des Produzenten an das Lichtdesign und die Riggingmöglichkeiten in einigen der für die Tour gebuchten Hallen nicht zusammenpaßten; bei der ausgeschriebenen Lampe, der Martin Mac 700 – Serie, wurde das Rigg einfach zu schwer. Dazu muß man wissen, daß in einigen Hallen der Stadthallen – Größe nur Hängepunkte bis 500kg zur Verfügung stehen. Also standen wir vor der Frage, wie wir mit diesem Problem dieser Herausforderung umgehen wollen. Aus der Erfahrung der vorangegangenen Tour wußte ich, daß der Produzent Cut – Shows (also reduzierte Shows) nicht gut findet; von daher stand eher nicht zur Diskussion, in einigen Hallen einfach Technik wegzulassen. Und das Licht insgesamt etwas einzudampfen war auch keine echte Alternative.
Zufällig sah ich bei einer anderen Produktion, bei der ich Kollegen besuchte, die Robe Robin 600 – Lampen. Kleine, leichte (22 kg !!!), unglaublich helle Movingheads, die alles zu können schienen, was wir auf der Tour brauchen. Also besorgte ich mir bei LMP, dem deutschen Vertrieb, alle Lampen der Serie und stellte sie in einem ShootOut gegen die Mac 700s Produzenten und Lichtdesigner vor. Es wurde ein längerer Abend. Tatsächlich haben die Robe – Spots kein Animation – Wheel (das ist eine Effekteinheit, mit der man bewegte Dinge wie Feuer und Wasser sehr gut simulieren kann). Dafür wiegt sie aber auch 13kg weniger, ist kleiner, unauffälliger … und tatsächlich mindestens genauso hell bei geringerem Stromverbrauch. Nach einiger Diskussion entschied man sich dann ehrlicherweise eher etwas widerwillig für die Robes. Das Riggewicht lies uns keine Wahl. Und so kauften wir als Technikdienstleister eine größere Stückzahl dieser Lampen. Wir wollten gerade sowieso in Licht investieren :-)
Während der Tour schlug dann die Widerwilligkeit in echte Begeisterung um. John Davis, der Lichtdesigner, hatte sehr schnell raus, wie man bei den Spots mit den beiden Goborädern das fehlende Animation Wheel … quasi ersetzen konnte und ab da kam niemals auch nur der Ansatz eines Zweifels auf, daß die Entscheidung gegen Mac 700 und für Robin 600 die richtige gewesen ist. Die Lampe ist in allen Punkten unfaßbar schnell. Auch massive Farbwechsel mit der CMY – Einheit sind mit dem Auge nicht mehr zu verfolgen; die neue Farbe ist einfach da. Das geringe Gewicht entspannte nicht nur die Riggingsituation, sondern auch den Rücken der Techniker. Eine Robin 600 hängt man auch allein bequem auf.
Interessant ist auch das Verhalten der neuartigen Brenner, die Robe einsetzt: nicht nur die extrem hohe Lichtausbeute aus einem 575er Leuchtmittel, das einen Output ermöglicht, der einen Vergleich mit 700er Brennern nicht zu scheuen braucht, auch die Konstanz der Farbtemperatur im Laufe der Brennerzeit ist beachtlich.
Am Ende der Tour saß ich mit John zusammen, um kurz über ein anderes Projekt zu sprechen und sein erster Wunsch: bitte wieder diese Lampe. Dem kann ich mich anschließen. Die Robins sind ohne große Macken die Tour durchgelaufen und es war eine gute Entscheidung sie mitzunehmen.
Nicht mit auf Tour, aber in der Robe Robin 600er – Serie auch noch verfügbar sind ein Beam – Scheinwerfer und ein in meinen Augen wirklich beachtenswerter LED – Washer.