Der Tag nach der Premiere…

…war dann doch recht spannend. Nach ein paar kleinen Korrekturen dachten wir, daß es eine lockere Show geben müßte. Dachten wir. Tatsächlich fiel einer der beiden Vorhänge aus, was extrem ärgerlich war. Dazu muß ich vielleicht erst mal unsere Situation erklären: wir haben bei der Palastrevue zwei Vorhänge; einen Hauptvorhang, der recht weit vorne in Richtung Bühnenkante ist und einen Spielvorhang, der weiter hinten liegt und zwischendurch während der Vorstellung fährt. Max spielt dann vor dem Vorhang weiter, während dahinter Umbauten laufen. Der Spielvorhang hier in Wien ist so ein hypermodernes Teil, DMX – gesteuert, mit zwei Antriebseinheiten für die beiden Teile (der Vorhang teilt sich in der Mitte und fährt seitlich weg) und keinem händischen Havarieantrieb. Direkt bei seinem ersten Einsatz fuhr nur der rechte Teil zu, links passierte nichts, was schon recht blöd aussieht. Ich habe also erst mal den Hauptvorhang zugefahren, davor war noch genug Platz für Max und die Show lief weiter. Währenddessen also hektisches und erst mal erfolgloses Herumgebastel am Vorhang und Umbau auf den Amerikablock.

Nun sitzt der Hauptvorhang so weit vorne, daß man seitlich nicht vernünftig an ihm vorbeikommt; am Ende des Umbaus müssen aber drei Musiker, einer mit Kontrabaß, vor den Vorhang und Max da vorne weg. Was hier nur durch die Mitte geht. Nicht sehr elegant, wenn währenddessen noch Bühnenkollegen über die Bühne toben. Aber was willste machen.

In der Pause dann ratloses Schulterzucken der Haustechniker. Nein, den Vorhang könne man nicht kurzfristig reparieren. Was dann doch deutliche Umdisponierungen unsererseits erforderte. Schließlich wollen wir die beiden Lappen ja nicht aus Spaß. Letztlich irritiert mich die Vorhangsituation hier schon deutlich, weil bei unseren Proben vorgestern zwischenzeitlich auch die elektronische Steuerung des Hauptvorhangs ausgefallen war; der hat aber glücklicherweise noch einen zusätzlichen Handantrieb.

Später dann noch einen recht lustigen Zwischenfall: bei „Liebling, mein Herz läßt Dich grüßen“, einer alten Commidian Harmonists – Nummer, kommen drei Orchestermitglieder mit Frack und Zylinder vor zu Max. Einer der Zylinder war so schief und verbeult (es war beim Umziehen die innere Verspannung kaputtgegangen), daß Max nicht ernst bleiben konnte und die Nummer drei Mal durch kräftiges Lachen unterbrochen werden mußte, weil er den Anblick einfach zu köstlich fand.