Zwetschgenkuchen

Nach längerem Hin und Her habe ich mich an diesem Wochenende dazu entschlossen, doch mal einen Zwetschgenkuchen zu backen. Das geht supereinfach und ist so lecker, daß das einfach sein muß. Das Ergebnis rechtfertigt jeden Aufwand :-)

Falls Ihr auch noch einen backen wollt, folgt nach dem Break ein reich bebildertes Backrezept.

Ihr braucht

  • 675g Mehl
  • 200g Butter (raumwarm)
  • 225g Zucker
  • 220ml Milch
  • 1 Packung frische Hefe (gibt’s fast in jedem Supermarkt in der Nähe der Milch)
  • 1 Ei
  • Zimt
  • 1-2 Vanilleschoten (je nach Geschmack)
  • Salz
  • 2kg Zwetschgen, Pflaumen (oder irgend ein anderes Obst, das Ihr gern eßt)
  • eine gute CD, die Ihr gerne in der Küche hört und bei der Ihr wunderschön falsch mitschmettern könnt; bei mir heute: Jan Delay, Wir Kinder vom Bahnhof Soul
Und los geht’s: die Hefe hat im Kühlschrank geschlafen und muß jetzt liebevoll aufgeweckt werden. Dazu heizt Ihr den Backofen schonmal auf 50°C und während der Backofen vor sich hin heizt, nehmt Ihr ein kleines Schälchen, gebt die Hefe dort hinein, kippt 3 Eßlöffel Milch und eine gute Priese Zucker darüber und rührt alles so lange um, bis sich die Hefe komplett aufgelöst und Ihr eine braune Brühe habt. Übrigens: keine Angst, Hefe riecht etwas komisch, sie ist ja ein Pilz, aber wenn der Teig fertig gebacken ist, riecht sie nicht mehr und schmeckt dafür umso besser.
In eine Schüssel kommen 500g Mehl; wenn Ihr das Mehl siebt ist es super, wenn Ihr kein Mehlsieb habt (oder zu faul seid), dann ist das auch ok. In die Mitte des Mehls macht Ihr eine Kuhle und kippt da die Hefezuckermilch  hinein. Dann sollte das so aussehen, wie oben auf dem Bild.

Die Schüssel stellt Ihr nun für gut 20 Minuten in den 50°C warmen Backofen, damit die Hefe in Gang kommt.

Damit in der Zwischenzeit keine Langeweile aufkommt, wascht Ihr die Zwetschgen und entkernt sie.

Nach 20 Minuten sieht es dann in der Schüssel so aus und das ist gut so. Die Hefe ist aufgewacht, hat sich Milch & Zucker als Frühstück gegönnt und steht nun bereit um ihren Job zu machen. Ihr gebt 100g Butter, 75g Zucker, eine Priese Salz (Zucker und Salz gehören immer zusammen), das Ei und 100ml Milch in die Schüssel und rührt das alles mit einem Knethaken um (wenn Ihr sowas nicht habt, dann macht Ihr das einfach mit Euren Händen). Nun sind ja noch etwa 100ml Milch übrig, die gebt Ihr nun nach und nach dazu, bis sich der Teig gut anfühlt, nicht zu trocken, aber auch noch nicht klebrig ist. Wenn er doch klebrig geworden ist, einfach noch etwas Mehl dazugeben. Alles gut durchkneten und nochmal für 20 Minuten zum „gehen“ in den warmen Ofen.

Auch hier lassen wir die Zeit nicht ungenutzt, nehmen ein kleines Schälchen, packen da 50g Zucker und kräftig Zimt hinein, verrühren das kräftig und stellen das auf die Seite.

Dann schnappen wir uns eine Schüssel, da kommen 100g Butter, 100g Zucker und 175g Mehl hinein. Die Vanilleschote(n) schneiden wir längs auf, schaben das Mark aus den Schoten und tun das auch mit in die Schüssel. Mit einem Knethaken wird nun alles gut umgerührt; das gibt hinterher den Streusel.

Hier seht Ihr nun links die Streuselmasse und rechts den Hefeteig , nachdem er 20 Minuten im warmen Ofen war. Beim Herausnehmen des Teigs könnt Ihr den Ofen schonmal auf 200°C stellen; so heiß brauchen wir ihn gleich.

Entweder fettet Ihr nun ein Backblech ein und bestreut es mit Mehl, oder Ihr wählt die bequeme Variante und legt nur Backpapier aufs Blech (und seid dann auch später schneller mit dem Spülen fertig). Der Hefeteig wird nun aufs Blech gelegt und mit ’nem Nudelholz schön gleichmäßig ausgewalzt. Wenn Ihr kein Nudelholz habt, dann könnt Ihr den Teig auch einfach mit den Händen plattdrücken und durch drücken verteilen. Das ist nicht ganz so elegant, geht aber auch.

In den ausgewalzten Teig steckt Ihr nun die Zwetschgen und bestreut das Ganze mit dem Zimtzucker.

Obendrauf kommt dann der Streusel ……

…… und dann geht das ganze für etwa 20 Minuten in den nun 200°C heißen Ofen.

Wenn der Kuchen schön goldig aussieht ist er fertig. Hurra !

Zwetschgenkuchen kann man total gut einfrieren. Wenn Ihr das vorhabt, dann backt ihn etwas kürzer. Wenn Ihr unerwarteten Besuch bekommt, oder es Euch einfach mal nach einem leckeren Kuchen gelüstet, dann werft Ihr einfach den eingefrorenen Kuchen in den Backofen, taut ihn auf und backt ihn zuende. Fertig. Fertigschlagsahne hält sich ungekühlt gute drei Monate, sodaß man sehr einfach für alle Fälle gewappnet ist und nicht wie Ernie (siehe das Video unten …… übrigens sagt er am Anfang tatsächlich „Ach Scheiße“; das wäre bei der heutigen Version leider undenkbar) erst mit dem Backen anfangen muß :-)

Und wenn der Backofen einmal warm ist, dann kann man entweder direkt noch einen Kuchen backen, oder aber mal eben einen Hackbraten. Geht auch ganz einfach. Hihi. Ihr braucht 750g Gehacktes (ich mag am liebsten halb & halb) und dann …… was halt da ist. Hier ist jetzt drin: ein Ei, Semmelbröseln, Salz, Zucker, Pfeffer, Lauchzwiebeln, Paprika, Sambalkäse, Tabasco (vorsichtig damit), eine kleine Dose feine Erbsen & Möhren, Schnittlauch und drei weichgekochte Eier. Es geht aber auch eine Variante mit gewürfeltem Speck, Ananas und Schafskäse (beispielsweise). Oder mit Mozzarella & Tomaten. Oder mit Schafskäse, Paprika, Zwiebeln, Mais & Kidneybohnen.

Ihr könnt in das Gehackte einfach reinpacken, was Euch schmeckt. Ich selbst finde Füllungen (eben mit den Eiern wie oben) immer ganz witzig. Ihr formt aus der Masse einen Laib, baut Euch aus Alufolie eine Schale (damit das Fett nicht so auf dem Backblech herumsaut und Ihr wieder schneller mit dem Spülen fertig seid) und dann köchelt das etwa eine Stunde bei 175°C im Ofen.

So sieht es dann aus, wenn es fertig ist. Hackbraten hält sich im Kühlschrank einige Tage und schmeckt auch kalt sehr lecker.

Guten Hunger.

11 Gedanken zu „Zwetschgenkuchen“

  1. Danke für den „Ernie“ … ewig nicht mehr gehört und jetzt hab ich wieder einen Ohrwurm.

    Sieht übrigens sehr lecker aus. Zwetschenkuchen machen wir nämlich immer in der schlichten Variante (ohne Streusel), aber das ist auch mal eine Idee. Thanks.

  2. Nachtrag:

    Mir ist bis jetzt noch nie ein Hefeteig so richtig gelungen aber du erklärst das so idi****sicher, dass ich mich sogar an den Teig erneut herantrauen werde!

  3. Ich glaube, so ein Hefeteig ist wie ein Wachhund: er spürt, wenn man Angst hat und ist dann besonders fies :-))

    Wenn Du alles richtig machen willst, dann wärmst Du die drei Eßlöffel Milch vorher leicht an (mache ich nie); Hefe mag es warm und kuschelig. Aber ich glaube wirklich, daß man da einfach völlig respektlos drangehen muß (wie eigentlich immer in der Küche) und dann klappt das schon.

  4. Das gefällt mir aber gut, ich mache auch so gerne Hackbraten und dein Kuchen sieht ja so gut aus wie der von meiner Ma. Für den Hackbraten kannst du auch gut BBQ-Soßen vewenden.

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