Geschichten, die das Leben schrieb

Ohne daß ich das jetzt bestimmten Orten zuordnen möchte, aber zwei Geschichten aus den letzten Tagen muß ich dann doch mal erzählen. Wir setzten auf der Tour eine MDG ein. Das ist ein sogenannter Hazer, also eine Maschine, die ganz feinen Dunst in der Luft erzeugt, damit man das Licht besser sehen kann. Die Maschine brodelt die ganze Zeit vor sich hin und die Leute aus der Halle bekommen gesagt, daß sie bitte ihre Lüftung auf kleinste Stufe stellen sollen, damit der Dunst schön hält und keine Schlieren zieht. Und meistens wissen die Hallenleute das auch; wir sind ja nicht die Ersten, die mit so einem Gerät ankommen.

In einer Halle, groß und seit vielen Jahren bestehend, war das anders: die Lüftung lief, unser Lichtmann stellte den Hazer stärker, die Lüftung lief stärker, der Hazer wurde noch stärker gestellt. Zwischendurch Rückfragen beim Haus. „Jaja“ war die Antwort. Schließlich war die Lüftung so stark, daß die Videoleinwände zu wackeln begannen. Harte Rückfrage ans Haus. Da dann die Antwort: „Na ja, Ihr macht ja so viel Rauch, das sieht ja gar nicht gut aus, das muß ich absaugen. Außerdem habe ich Angst, daß die Rauchmelder anspringen.“ Nun war die Feuerwehr schon mit vier Mann Brandwache vor Ort und üblicherweise werden Rauchmelder während des Konzerts ausgeschaltet. „Nein, das machen wir hier nie.“ Aha. Wofür dann die Brandwache ?!?  Nach kurzer Kontroverse einigten wir uns dann auf eine Lüftungsstufe, bei der wenigstens die Leinwände ruhig hingen……

Andere Situation: wir haben zwei Kameras im Publikum stehen, die unter anderem für die Bilder auf den Leinwänden sorgen. Dabei kommt es tatsächlich manchmal kurzfristig zu leichten Sichtbehinderungen für einzelne Besucher. Bislang war das nie Grund für Diskussionen. In einer Stadt aber kam nach der Pause eine aufgebrachte Frau auf uns zu. Das sei ja die Höhe, eine Unverschämtheit und überhaupt. Sie würde das nicht mit sich machen lassen. Sie will jetzt und sofort und vom Kameramann (später dann von mir persönlich) das Geld zurück. Und zwar nicht nur den regulären Kartenpreis, sondern die komplette Kohle, die sie für die Karte auf dem Schwarzmarkt bezahlt habe (also etwa das Doppelte des regulären Preises). Plus Reisekosten. Plus Babysitter. Das ganze in schönster Mundart, so daß ihr kaum zu folgen war. ???wtf???  Nein. Die Antwort lautet: nein. Gerne Gästeliste bei der nächsten Show in der Nähe. Aber auch nur, wenn Sie mich nicht mehr anfassen und mal einen Schritt zurückgehen. Brrrrrrr.

8 Gedanken zu „Geschichten, die das Leben schrieb“

  1. ui, das mit „ich seh nix“ kenn ich nur allzugut…

    Aaaber: wer sich Karten fuer Plaetze im Block direkt hinter dem FoH kauft, darf sich auch nicht ueber 3-4-5 Fotografen, aufregen, die sich dann zu den 3 Technikern und zwei grooossen Kameras gesellen…

    Loewsung: Publikum durfte sich umsetzten (waren eh‘ noch reichlich Plaetze frei) – aber das Gemecker (incl. ostnachbarlaendischem Dialekt) entbehrte dann doch irgendwie nicht einer gewissen Ironie… Die billigsten Plaetze „ich habbe gezahlt sechzich oirrro“ kaufen (Preise gingen iirc bis weit ueber hundert), und sich dann behindert fuehlen…

    c-v

  2. naja ein Live-Konzert ist nun mal live – eben so wie das Leben spielt! Jeder muss abwägen was er sich zumutet oder auch nicht!! Und jeder erwartet für sein teures Geld eine gute Leistung auf und an der Bühne!
    Praktisch kann der ganze Genuß durch vieles gestört werden:
    an Kerle vor mir, die ihre Mädels auf die Schulter nehmen und rumzappeln, kann ich nicht mehr auf die Bühne gucken!
    laut quatschende Zuschauer
    fotografierende Händies mit Blitzlicht!!!
    Digitalkameras mit leuchtendem Display (wenn ich mir Konzerte am Display angucken will, kann ich das sehr gut zu Hause am PC)

    Live ist Live und wenn mich das ganze drumherum stört, muss ich eben zu Hause in Ruhe die Konzerte „antun“. Auf Dauer könnte eine Leinwand mit Beamer und einer Surrondanlage preiswerter sein!!!

    Markus, wenn ich Dir verspreche, Dich nicht anzufassen, komme ich dann auch auf die Gästeliste *grin*

            1. wenn Du Dich ‚Ulrich‘ nennst, aber *kein* Mann bist, sehe ich da schon Probleme… Aber nicht meine, das sind dann eher Deine ;)

              *grins* – ich muss ins Bett, dann rede ich auch net so’n Unsinn ;)

              c-v

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