erstklassiges Reisen

Mit meiner Liebe zur Deutschen Bahn ist das in etwa so kompliziert wie mit der Liebe im richtigen Leben: während ich eigentlich sehr gern Bahn fahre und es genieße, während der Fahrt in Ruhe arbeiten, musikhören oder lesen zu können, anstatt mich auf den Verkehr konzentrieren zu müssen, so nervt mich doch das Drumherum manchmal sehr. Wenn ich beispielsweise Ersteklassetickets habe, dann erwarte ich erstklassiges Reisen und nicht so abgewohnte, verwichste Möbel wie auf den Photos. Und wenn ich wie heute in einem ICE sitze, dann habe ich für die Ansammlung von Signalstörung, Triebwagenstörung, Toilettenstörung und Störungen im Speisewagen und bei der Klimaanlage keinerlei Verständnis. Letztlich läuft es nämlich in dieser geballten Form auf den selben Grund wie die versifften Möbel hinaus: äußerst schlampige Wartung. All‘ diese Störungen lassen auch kein echtes Vertrauen mehr in die Sicherheit der Fahrzeuge aufkommen. Wenn es schon im sichtbaren Bereich der Züge so massenhaft zu Schlampereien kommt, wie mag es da denn erst im für uns unsichtbaren Teil aussehen ?!?

Ich werde heute mit deutlich mehr als zwei Stunden Verspätung ankommen und die letzten 40 Kilometer auch per bahngesponsertem Taxi. Auf der anderen Seite: auf der A7 hätte ich heute auch nicht fahren wollen, von daher……

Das Feuerwerk

Lohn des stundenlangen Wartens sollte also nun das Feuerwerk sein. Das, ehrlicherweise, haute mich jetzt nicht so richtig um. Es war ohne echte Choreographie, ohne für mich schlüssige Folgen, ohne … Liebe geschossen. Normalerweise erwartet man ja von einem asiatischen Feuerwerk, ein echtes Kunstwerk zu sein; hier wurde nur mal reichlich Material in den Himmel geschossen. Da fand ich das von Kollegin Friederike Unverzagt geschossene Feuerwerk bei der Firmenveranstaltung letzten Monat um Klassen besser. Natürlich gab es ein paar schöne Bilder, die sich auch aus der das Licht wiederspiegelnden Alster ergaben. Und so sehen die Photos vielleicht sogar besser aus, als es das Feuerwerk insgesamt war.

Dieses letzte Bild ist sehr typisch für das Finale des Feuerwerks: für mich sah es so aus, als sei die Zündflamme irgendwie in die Lunten des verbliebenen Rests gefallen und alles sei dann halt völlig unkontrolliert hochgegangen. Der sonst übliche Applaus am Ende eines Feuerwerks blieb hier auch tatsächlich aus. Vielleicht sollte sich Friederike mal für nächstes Jahr bewerben. Auch wenn es für sie als Deutsche sicher nicht einfach wäre. Dem Ergebnis tät es gut.

Das Drumherum

Rund um das Feuerwerk des Kirschblütenfests gibt es natürlich auch ein wenig Programm, das allerdings ob des kalten Wetters nicht sonderlich gut besucht war. Hier sehen wir Kampfsportgruppen, die ihre Künste zeigen. Ich kann sagen, daß ich mit der Frau auf dem unteren Bild definitiv keinen Beziehungsstreit anfangen würde. Außerdem gab es japanische Spezialitäten als Speis‘ und Trank. Leider (und ich weiß  natürlich, daß es ein Sakrileg wäre, den ich aber zu begehen bereit gewesen wäre) gab es keinen Glühwein. Den hätte nicht nur ich gut gebrauchen können.

Das recht lange Warten auf das Feuerwerk wurde durch einen am Horizont aufreißenden Himmel mit schönem Sonnenuntergang belohnt. Wenigstens was. Na ja und ehrlicherweise gab es auch einige ganz lustige Gespräche.

Nun fragt Ihr Euch sicher, warum ich nicht einfach kurz vor dem Feuerwerk an die Alster gefahren bin. Die Antwort seht Ihr hier: die besten Plätze sind natürlich schon lange vorher belegt. Während man auf Malle Handtücher auf die schönsten Sonnenstühle legt, sind es hier die Stative, die an strategisch günstiger Position aufgestellt werden. Das ist insofern interessant, weil man da auch mal den aktuellen Stand der Technik sieht. Meines ist etwa 17 Jahre alt und viel schwerer als die aktuellen Modelle des selben Herstellers aus modernen Legierungen. Ich tröste mich damit, daß das Schleppen meiner Fitness dient und damit ich natürlich das beste Stativ überhaupt habe.

Gleich geht’s dann auch los, vorher aber noch eben einen Blick auf das Rathaus, links die Petrikirche. Der Michel ist so dunkel, daß man ihn leider gar nicht auf’s Bild bekommt.

Damals an der Alster

Gestern war in Hamburg das traditionelle japanische Kirschblütenfest, an dem es für die meisten hauptsächlich um das Feuerwerk an der Außenalster geht.  Nun war das Wetter nicht so richtig doll, ehrlicherweise war es für einen bekennenden Warmduscher wie mich auf Dauer arschkalt und so wirken die Alsterbilder, die ich im Vorfeld schoß, in Farbe gar nicht sooo doll. Zum Glück ist der Rückgriff zum Schwarzweiß ja künstlerisch als besonders wertvoll anerkannt und so präsentiere ich Euch hier einfach ein paar Photos aus den 50ern. Beim obigen Bild mag man das auch sofort glauben, oder ?

Gut, zugegeben, der Telemichel stand in den 50ern noch gar nicht. Er ergibt mit den Seglern davor aber trotzdem ein schönes Motiv. Interessanterweise würde man bei Autos ja schon fast reflektorisch die Nummernschilder unkenntlich machen. Aber Segelnummern ?  Tut man das ?  Da würde doch richtig was fehlen. Mal drüber nachdenken.

Weitere Bilder vom Kirschblütenfest folgen; dann auch farbig.

restaurierter Metzger

In Langenzenn gibt (oder gab) es lustige Metzgerei – Betriebe. Hier beispielsweise einen Laden, der ein Widerspruch in sich ist, wie ich finde: Restauration (nein, kein Restaurant) und Metzgerei. Den Alltag in so einem Laden stelle ich mir äußerst lustig vor. Sicher war man auf Künstler wie Joseph Beuys spezialisiert.

Daß ein Metzger beruflich Tiere still kriegt steht sicher außer Zweifel. Aber daß man das direkt im Namen tragen muß …… nun ja.

Sprung

Gestern Morgen im ICE 585 von Hamburg nach München im Ersterklasse – Waggon. Mal abgesehen davon, daß immer noch nicht alle ICE1 renoviert sind finde ich eine gesprungene Scheibe … unschön. Daß entgegenkommende Züge ganze Türen aus der Verankerung reißen können, haben wir ja erst vor kurzem gelernt. So eine gerissene Scheibe ist da sicher auch ein potentielles Opfer. Ich setzte mich lieber woanders hin.

Sonnentag

Heute ist hier nicht nur Tag der offenen Tür, bei dem nicht nur unsere Zelte, sondern auch die nebenan gelegenen Firmenhallen besichtigt werden können, auch ist strahlender Sonnenschein, was mich zwischendurch mal ein paar Minuten nach draußen gelockt hat. Auf unserer Bühne veranstaltet der SWR mit seinem Fernsehprogramm fröhliche Unterhaltung, rundrum bauten wir noch drei OpenAir Bühnen. Jenseits der Bühnen gibt es aber noch viel schönere Dinge zu sehen: Blüten überall. Sowas vergißt man leicht, wenn man von morgens bis abends in so einem Zelt hockt.

Ich bin ja sehr gespannt, wie es zuhause im Garten aussieht, wenn ich nächstes Wochenende nach Hamburg komme. Da müßte sich ja auch viel getan haben.