Bei den Eltern

Manchmal ist es schon lustig, wenn ich zu meinen Eltern komme: da entdecke ich dann Dinge wieder, die ich länger nicht sah. Nicht immer allerdings sehe ich sie dann im ursprünglichen Kontext. So ist das Dreirad, mit dem meine Schwester und ich vor 40 Jahren durch die Gegend heizten und das auch noch meine Tocher glücklich machte, mittlerweile zu einem Ständer für einen Sprenger mutiert. Sieht schon lustig aus, wie der da so im Beet steht.

Daß hinter dem Dreirad durchaus ein tieferer Sinn stecken könnte liegt auf der Hand: schließlich steht im Garten meiner Eltern auch sonst allerlei Kunst.

Muttern: wenn Du im Herbst von diesen Blumen Samen einsammeln solltest, dann will ich davon auch welchen. Danke.

Ansonsten ist zu sehen, daß ich den Garten meiner Eltern ziemlich mag. Auch wenn er wenig mit dem Garten meiner Kindheit zu tun hat. Damals gab es viel mehr Rasen und weniger Bodendecker. Aber meine Eltern werden ja auch nicht jünger. Ach so: bei meinen Eltern war ich, nachdem ich aus den Vogesen kam.

Abends gab es bei klarem Himmel noch einen Gast im Garten, den ich Euch nicht vorenthalten will.

In den Vogesen

Nach dem Segeln verschlug es mich erst mal in die Vogesen. Das lag ja quasi auf der Hand, kam ich mit dem Schiff doch in Frankreich an. Abstecher sind ja immer gut.

Dort bekam ich mit, wie sich in einem Seminarhaus eine Gruppe von Menschen darauf vorbereitete, über Glut zu laufen. Ich nahm als meditativer Laie nicht daran Teil, lernte aber, daß die echten Profis auch Strecken von 12 – 15 Metern auf glühenden Kohlen zurücklegen können. Das finde ich beachtlich und das ist wohl ein Thema, das sich deutlich nicht für heimische Experimente mit leicht angetrunkenem Kopf bei einem Grillabend eignet.

In den Vogesen ist ehrlicherweise außer schöner Landschaft nicht viel los. Darum ist es nachts dort auch richtig dunkel, so daß man schön viel Sterne sehen kann. Viel mehr als in Hamburg, wo es ja auch nachts durch die Straßenbeleuchtung immer recht hell ist.

Na ja und so sieht die Gegend da aus. Rund herum hat man einen großen Ruf für Kirschzucht und ich konnte sehen, wie Kirschen von riesigen Bäumen gepflückt werden: unter den Baum wird eine Plane gelegt, dann kommt ein Traktor mit einem Vorsatz, dieser Vorsatz greift um den Baumstamm, der gerne auch mal einen Durchmesser von 1,2m – 1,5m haben kann, dann wird der Baum geschüttelt und die Kirschen fallen runter. Plumps. Fand ich beeindruckend. Die Kirschen sind dann ziemlich lecker. Besonders, wenn man sie vorher eingelegt hat.

Beeindruckend waren auch die Sonnenuntergänge dort. Das Haus in dem ich wohnte hatte extra eine Sonnenuntergangsterrasse, auf der man das Naturschauspiel jeden Abend bewundern konnte. Schlau gebaut, diese Terrasse.

Und so sehen alte Bauernhäuser in den Vogesen aus. Schon ziemlich gemütlich. Die Sonnenuntergangsterrasse ist links am Haus ein wenig zu erkennen. Ihr seht: auch hier hatte ich eine schöne Zeit.

Blaue Stunde

Chronologisch paßt das jetzt nicht so richig, denn mit meinem Segelbericht bin ich ja noch gar nicht fertig, aber aus aktuellem Anlaß schiebe ich mal eben etwas zwischen. Seit vorgestern und noch bis Sonntag hat der Kollege Batz den Hafen blau illuminiert. Das Ganze nennt sich Blue Port und ist tatsächlich zur blauen Stunde eine sehr lauschige Sache. Falls das Wetter mitspielt sollten alle die rund um Hamburg wohnen mal hingeh’n.

Auto

Ich bin eigentlich jemand, der sehr gern mit der Bahn fährt. Die Erlebnisse der letzten Monate lassen mich jedoch stark darüber nachdenken, ob es nicht doch sinnvoll sein könnte, ein eigenes Auto zu kaufen.

Im Winter besteht die Gefahr des Winters, im Sommer die Gefahr des Sommers. Diese simple Erkenntnis sollte sich doch auch in den Vorstandsetagen der Deutschen Bahn AG herumgesprochen haben. Während in Frankreich alle drei Züge pünktlich und gut klimatisiert verkehrten und auch sonst keine größeren Verstätungen angezeigt wurden, bricht, kaum daß ich deutschen Boden betrete, wieder das Chaos aus. Schlecht gewartetes Material trifft auf diletantisches Personal. Na klasse.

Nachtrag 15.07.2010: gekrönt wurde meine Reise dann noch durch einen Taxifahrer, der ganz offensichtlich eine Überdosis Trill Sprechperlen zum Abendessen verspeist hatte. Trotz deutlichen Hinweises, daß mich es nicht sonderlich interessierte, referierte er ausführlich über Ludmillas und Taigatrommeln, die ja deutlich zuverlässiger als aktuelle Bahntechnik seien. Ich hätte es vor dem Einsteigen wissen können: sein Wagen war mit Aufklebern von Pufferküsservereinen gepflastert.

Harley Days

Bevor ich dann tatsächlich in Richtung Urlaub verschwinde, möchte ich Euch doch noch meine Impresionen des heutigen Tages zeigen. Ich war nämlich bei den Hamburger Harley Days, meines Wissens nach das größte Harley – Treffen außerhalb der USA. Und völlig egal, ob dem nun so ist oder nicht, jedenfalls war die Atmosphäre dort wirklich gigantisch.

Es gab nicht nur …… ich möchte schätzen mehr als 10.000 …… Motorräder, sondern eben auch die Menschen drumherum, Infostände, Verpflegung und alles, was man rund um so ein Treffen eben erwartet. Interessanterweise sah ich keine Vertreter der großen und kiezbestimmenden Clubs, dafür herrschte eine wirklich sehr entspannte Atmosphäre bei strahlendem Sonnenschein. Da hatte es sich wirklich gelohnt, jeden Chrom auf hochglanz zu polieren.

Das Treffen fand dieses Jahr zum neunten Male statt; nächstes Jahr soll es nicht stattfinden dürfen, weil Hamburg ja 2011 Umwelthauptstadt ist. Laut Politikermeinung passe das nicht zusammen. Wie Hinterwäldlerisch. Der Hamburger Tourismusverband hat allerdings jüngst ausgerechnet, daß durch die Tage etwa 25 Millionen Euro in die Stadt fließen, von denen ja ein erheblicher Teil versteuert werden muß. Bei der klammen Haushaltslage bleibt zu hoffen, daß der Kämmerer seinen Oberen noch eine andere Richtung vorgibt und 2011 das zehnte Jubiläum gefeiert werden kann. Die Location am Großmarkt ist jedenfalls ideal geeignet für dieses Treffen.

Dort startete auch die 35 Kilometer lange Parade quer durchs Stadtgebiet. Ich fand es wirklich schon sehr erstaunlich, wie viele Maschinen dort am Start waren und habe mir fest vorgenommen, bei einer folgenden Veranstaltung deutlich mehr Zeit auf dem Gelände zu verbringen, weil es einfach unfaßbar viele tolle Motive gibt.

Neben Harley Davidsons gab es auch einige wenige andere Motorräder zu sehen. Hier etwa eine Rotte Bonsai – Harleys, die mit großem Spaß zwischen den großen Maschinen herflitzten.

Außerdem gab es auch ein paar Trikes. Dieses hier gehört aber meiner Meinung nach eher auf den Hamburger Dom, als auf ein Motorradtreffen, aber die Geschmäcker sind ja verschieden.

Weil es dieses Mal so viele in meinen Augen tolle Bilder gibt, könnt Ihr alle Photos nicht hier im Blog, sondern dort sehen. Viel Spaß dabei.

Für jeden Tag ein Gedicht

Seit einiger Zeit stehen überall hier in der Gegend solche gelben Figuren an den Straßenrändern, an denen mit ein wenig Dekoration Gedichte hängen. Urheber sind Schüler, die zusammen mit dem Bürgertreff Altona diese Aktion ersonnen und durchgeführt haben.

Zu lesen sind dann so romantisch – schöne Dinge wie auf dieser Figur hier, aber auch härte Reime, die eher an Rap erinnern. Ich finde es eine wirklich tolle Idee, von der alle etwas haben: die Schüler, weil sie sich mit dem Reimen und mit ihren eigenen Gedanken beschäftigen, weil sie lernen, sich auszudrücken. Und wir alle, weil wir im Alltag immer wieder auf diese Gedanken stoßen können.

Mohn

Vorgestern bin ich auf meinem Heimweg an einem aufgegebenen Feld vorbeigekommen, an dem wunderschön der Mohn und Kamille blühte. Da mußte ich direkt anhalten und ein paar Photos schießen, auch wenn der Himmel bedeckt und damit die Farben nicht optimal waren. Auch der Kontrast mit der Kamille gefiel mir sehr gut.

Ausflug auf die Alm

Immer wenn wir nach Kastelruth zu OpenAir oder Fest fahren, dann gibt es ein Frühstück für uns Techniker oben auf der Seiser Alm. Eine Tradition, die sich zum Glück bewahrt hat, denn den Ursprung hat diese Einladung in Zeiten, in denen die Techniker noch im Heu der Scheune neben der Bühne schliefen. Vor sieben Jahren gab es tatsächlich Doppelzimmer in einem Hotel und seit diesem Jahr gibt es dann auch Einzelzimmer. Trotzdem gab es immer genug Kollegen, die mitfahren wollten, weil die Atmosphäre drumherum stimmt und auch das Essen (das wirklich immer gut und reichlich ist).

Hier seht Ihr die Hütte, in der wir dann später frühstückten und im Hintergrund den allgegenwärtigen Schlern.

Neben dem Schlern sind hier ganz links im Bild auch Langkofel und Plattkofel zu sehen. Und wie immer bei Panoramen ist das Photo auch größerklickbar.

Diese urigen Hütten haben es mir schon sehr angetan……

… zumal das Holz schon einige Geschichten zu erzählen hat.

Für mich als Städter sind die Steine auf dem Dach interessant.

Und endlich kann ich mal was für meinen Besucherzufluß tun und Katzencontent zeigen. Die Hütte wird nämlich von drei jungen Katzen bewohnt, die tatsächlich ganz süß aussahen — so lange sie nicht bei mir zuhause wohnen.

Nach dem leckeren Frühstück mit selbstgemachten Zutaten (Schinken, Butter, Marmeladen) hatten wir noch ein wenig Zeit, uns zu entspannen und Luft, Gegend & Wetter zu genießen.

Die Kühe hier haben übrigens nicht nur einfach ihre Kontrollnummern im Ohr, sondern handschriftlich auch ihren Namen. Diese Dame hier heißt Dolly.

Löwenzahn

Heute gab es das traditionelle Technikerfrühstück oben auf ’ner Alm, zu dem uns das Management der Spatzen einlud. Später zeige ich Euch ein paar mehr Bilder, aber Ihr seht schon mal, daß das Wetter perfekt war.

Schlern

Normalerweise bin ich mehr der Meer – Mensch, als der Berg – Mensch. Aber jedes mal wenn ich in Kastelruth bin, fängt mich diese Landschaft hier doch. Und mehr als den Blick auf den Schlern kann man ja auch wirklich nicht erwarten, wenn man morgens nach dem Aufstehen aus dem Fenster schaut. Und allen Vorhersagen zum Trotz ist das Wetter bisher sehr schön. Möge es bis Sonntag so um 16:00 auch so bleiben, denn dann sind die Trucktüren wieder zu.