
Gestern Abend spielte Stefan Gwildis im Hamburger Stadtpark und weil die Konzerte eigentlich immer gute Laune versprechen, bin ich dann auch mal hin. Den Opener machte die Jazzformation Jazul, bei der Stefans Basser Achim ebenfalls für die tiefen Töne sorgt. Die Musik von Jazul läuft fröhlich vor sich hin, ist ideal, um dabei gemütlich ein Getränk zu sich zu nehmen, also eher Barmusik, als echter Anheizer. Aber gute Barmusik. Und so wurde die halbe Stunde nicht zu lang.

Nach kurzem Umbau war aber dann der Moment für den Soulman gekommen und die Laune im knallvollen Stadtparkrund hob sich spontan. Leider stand ich nur suboptimal, denn ich konnte die bezaubernden Chormädels nicht sehen. Sehr ärgerlich.

Wie auch schon bei ein paar anderen diesjährigen Stadtparkkonzerten war für Stefan ein „Egosteg“ ins Publikum gebaut worden und natürlich machte er im Laufe des Konzertes davon ausgiebig gebrauch. Weniger, um sich noch mehr feiern zu lassen, als mehr, um näher an „seinen Brüdern und Schwestern“ zu sein.

Entgegen der Lichtstimmung auf der Bühne, für die mal wieder unser allseits bekannter Dennis Nähr zuständig war (wieso hast Du eigentlich noch keine eigene Internetseite ?), herrschte vor der Bühne das durch Stefan erfolgreich besungene „wunderschöne Grau“, das dann später auch wunderschön feucht wurde. Was aber der Stimmung nicht wirklich schadete. Alle waren entsprechend der Wettervorhersage eben gut ausgerüstet.

Auch Stefan und Mirko ließen sich von „’s naß“ nicht abhalten und standen geduldig eine ruhige Nummer komplett im Freien. Dabei war interessant zu sehen, daß die Ausstrahlung Stefans eben auch funktioniert, wenn keine fette Band hinter ihm steht, sondern nur auf der Gitarre zu seinem Gesang geschrammelt wird.

Neben bekannten Songs gab es auch einige Kostproben aus der in Kürze erscheinenden neuen CD, die in den vergangenen Wochen in Dänemark aufgenommen wurde. Das machte den Abend dann doppelt rund.
Stefan Gwildis ist im jährlichen Stadtparkkalender ja gewissermaßen schon ein Klassiker und jedes mal gut besucht. Warum das so ist, bewieß er gestern mal wieder auf’s Neue: einfach gut gemachte Musik.