Winterweihnachtsstart

Heute begann der Aufbau zu Proben und Premiere der diesjährigen Kastelruther Spatzenweihnachtstour in Erfurt. Von Crailsheim aus kommend mußte ich über den Rennsteig, der passend als Einstimmung auf die Tour schon ganz weiß beschneit war. Ich kam aber trotzdem gut durch.

In Erfurt bekam ich schon Angst; hatte der Tourveranstalter am Catering gespart ?!?!?!!  Ehrlicherweise würde das mir nicht schaden; ich habe in den letzten Wochen acht Kilo abgenommen und würde nur ungern direkt wieder zunehmen. Auf der anderen Seite ist ein gutes Catering einfach die Seele jeder Tour. Und so war es dann auch. In der Küche warteten schon Chris und Co. auf uns mit einfach perfektem Essen. So muß es sein.

Natürlich ist die Jahreszeit auch nicht an meinem Schreibtisch vorbeigegangen. Wenn man schon auf Weihnachtstour ist, dann muß man das auch mitmachen. Ich bin mal gespannt, wann der erste Hausmensch mich darauf aufmerksam macht, daß das mit den Kerzen…… Na ja. Ich habe jetzt einfach mal unser Feuerlöschercase daneben gestellt.

Volxrock

Neben den Kastelruther Spatzen treten bei den OpenAir – Shows immer noch zahlreiche Vorbands auf, meist auch aus dem Südtiroler Umkreis. Die bedienen die Erwartungen des Publikums gut (und darauf kommt’s ja letztlich an), sorgen aber nicht unbedingt für mitgehende Techniker. Etwas anders war das bei Volxrock; plötzlich stand die Seitenbühne voll mit mitwippenden Leuten. Die Kapelle spielte eine Mischung aus eigenen Songs und Coverversionen, letztere aber so gut, witzig und respektlos gemacht, daß es eine wahre Freude war. So wurde der Spatzen – Hit „Schatten überm Rosenhof“ im Stil von AC/DCs Thunderstruck („Schatten“ statt „Thunder“ im Intro) gespielt.

Während die Kapelle uns Techniker sofort hatte, brauchte das Publikum schon etwas, um sich an den etwas anderen Stil zu den Vorgängerkapellen zu gewöhnen, ging aber dann später doch sehr gut mit, wie hier unschwer zu sehen ist. Es gab zum Ende hin sogar eine ziemlich lange Polonaise.

Selbst das ein oder andere Mitglied der Spatzen stand längere Zeit am Bühnenrand und schaute durchaus wohlwollend zu. Mir hat diese Kombo auf jeden Fall großen Spaß gemacht und sie hätte statt der vereinbarten 45 Minuten gut & gerne auch noch eine Stunde länger spielen können.

Gewitter

Eigentlich hatten wir bei unserem OpenAir in Kastelruth großes Glück mit dem Wetter. Alle Regenschauer, die uns immer wieder angekündigt waren, blieben aus. Nur am letzten Tag, beim Beladen des letzten LKW, da mußte uns Mutter Natur dann doch noch mal zeigen, was sie so alles zu leisten im Stande ist und bedachte uns mit Gewitter, sinntflutartigem, fast waagerecht peitschenden Regen und fetten Hagelkörnern. Innerhalb von wenigen Minuten stand der Platz mit Wasser voll. Wie gut, daß wenigstens ich im Stapler saß. Trotzdem braucht das kein Mensch.

Frühjahrsputz

Die ordentliche Hausfrau entfernt Staub und Flusen auch da, wo sie nicht drankommt. In diesem Fall bedient sich Carola, unsere Dekobeauftragte, einer mit doppelseitigem Klebeband getuneten Einleuchtstange, um gröbere Fussel von den Vorhängen zu entfernen. Zwar sind OpenAirs natürlich immer etwas rock ’n‘ rolliger als Indoorkonzerte, aber hübsch soll’s natürlich trotzdem sein.

Achtung Baby !

So ein OpenAir in Kastelruth hat einen ganz eigenen Charme. Es ist die Mischung aus moderner Veranstaltungstechnik und sturem Südtiroler Kopp. So haben wir hier natürlich ein Ritchiephon, also ein Mikrophon mit Override – Funktion, mit dem der Veranstaltungsleiter jederzeit in angemessener Lautstärke Durchsagen machen kann. Was er auch tut. Gnadenlos. Der Hauptact hat gerade den letzten Ton einer herzergreifenden Ballade noch nicht ganz gesungen, da tönt es dann im Zweifelsfall: „Achtung, Achtung !  Der Fahrer des Wagens AB – CD 123 muß da wegfahren. Jetzt.“ Das Ganze in einem Ton, daß auch der Fahrer des Wagens mit der Nummer AB – CX 234 sicherheitshalber aufspringt und im Laufschritt zu seinem Wagen eilt, weil jedem klar ist, daß das Fahrzeug im Zweifelsfall per Manitou weggeräumt wird. Mit den Gabeln des Staplers in den Türen des Autos.

Maddin, unser Ton – SysOp, hat aus alten DDR – Beständen dieses Jahr einen Druckkammerlautsprecher mitgebracht, über den er Ritchies Stimme schickt. Klar, die Mica – Bananen feuern da noch was mit, aber das Horn hat einen eigenen Ausspielweg  und das Ritchiephon einen eigenen Eingang im Galileo bekommen. Und das Ergebmis hört sich auch äußerst überzeugend an. Ich glaube, da wurde auch der Frequenzgang der Micas dem der Tröte angepaßt.

Großer Spaß.

Schlern

Normalerweise bin ich mehr der Meer – Mensch, als der Berg – Mensch. Aber jedes mal wenn ich in Kastelruth bin, fängt mich diese Landschaft hier doch. Und mehr als den Blick auf den Schlern kann man ja auch wirklich nicht erwarten, wenn man morgens nach dem Aufstehen aus dem Fenster schaut. Und allen Vorhersagen zum Trotz ist das Wetter bisher sehr schön. Möge es bis Sonntag so um 16:00 auch so bleiben, denn dann sind die Trucktüren wieder zu.

Das OpenAir kann kommen

Nachdem der letzte Sommer ja wirklich eine Wucht war, traue ich dem diesjährigen nicht so richtig über den Weg und da ich ab morgen in Kastelruth das OpenAir betreue, habe ich erst mal in Gummistiefel investiert. S5. Mit Stahlkappe, Durchtrittschutz, säure- und laugenfest. Letzteres ist bei einer Kuhweide vielleicht auch von Nutzen. Nun hoffe ich, daß das eintrifft, womit man ja immer rechnet: wenn man optimal ausgestattet ist, braucht man’s gar nicht. Sonnige OpenAirs sind nun mal deutlich besser als verregnete.

St. Gallen

Nachdem wir in den letzten zwei Tagen mit den Spatzen in Hallen waren, die ich hier schon letztes Jahr vorstellte, gibt es heute eine fürs Blog neue Halle: die Sporthalle Kreuzbleiche in St. Gallen. Das ist eine Sporthalle, in der erfolgreich Handball gespielt wird und in der eben auch Konzerte veranstaltet werden. Im Gegensatz zum ersten Tag dieses Blocks, der ja doch etwas aufregend begann, und im Gegensatz zu gestern, bei der nun die Quote der Neulinge bei den Helfern etwas unglücklich hoch war, geht heute hier alles seinen gemütlichen Gang. Da es die nun endgültig letzte Show der „großen“ Tour ist, haben wir beim Aufbau schon die Kabelbäume auseinandergeschnitten und werden dann beim Abbau alles resetten, aber auch das läuft sehr ruhig und unspektakulär ab.

Vielleicht hier später noch mehr.

Sattel – Sachentransportanhänger

In der Schweiz benötigen wir für unseren LKW eine Nachtfahrgenehmigung, damit wir nach dem Abbau direkt in die nächste Stadt fahren können und nicht bis 05:00 Uhr warten müssen. Statt des deutschen „Auflieger“, „Anhänger“, oder des ebenfalls üblichen Lehnworts „Trailer“ wird hier das Wort „Sattel – Sachentransportanhänger“ genutzt. Sehr schön !