Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen

Heute Morgen um 04:40 klingelte mein Wecker. Wie Ihr wißt ist das für mich faktisch direkt nach dem Einschlafen und dementsprechend verknittert begann der Morgen auch. Aber heute war ein großer Tag, es gab einige Besprechung zum direkt an die Palastrevue anschließenden Job im CCH und außerdem habe ich heute endgültig meinen Arbeitsvertrag unterschrieben. Jetzt gibt es kein zurück mehr; zum Glück will ich das auch gar nicht. Jedenfalls brachte mich AirBerlin um 06:35 Uhr von Berlin Tegel nach Nürnberg und von dort ging es mit geliehenem ForFour (ein klasse Auto, wie ich finde) nach Crailsheim, wo mein neuer Arbeitgeber sitzt.

Den Tag über dann intensive Gespräche über die kommende Veranstaltung, immerhin wird das komplette CCH mit allen Sälen bespielt und eben der große Moment. Fühlte sich gut und richtig an.

Der Heimweg dann nicht ganz optimal. Durch einen Tipfehler war mein Rückflug nicht für den heutigen 19.02., sondern für den 19.03. gebucht. Vielleicht war’s auch kein Tipfehler, sondern man wollte mich nach Vertragsunterzeichnung direkt ganz dabehalten; wer weiß das schon :-D  Jedenfalls war der Flieger komplett voll und so stand ich da mit meinem kurzen Höschen. Also mit der U-Bahn zum Bahnhof gefahren und mal geschaut, was da so geht. Da ging tatsächlich noch was, nämlich um 21:35 ein Nachtzug nach Berlin, in dem ich jetzt sitze.

Genaugenommen sitze ich in einem Wagen der Deutschen Bundesbahn Reichsbahn. Jaja, ich weiß, die gibt es schon seit vielen Jahren nicht mehr; die ist mit der westdeutschen Schwester fusioniert und heißt jetzt Deutsche Bahn AG. Trotzdem ist es sicher ein Wagen der Reichsbahn. Ich untertreibe sicher nicht, wenn ich behaupte, daß der Waggon älter ist als ich. Was ich als Zumutung empfinde. Vielleicht denkt sich die Bahn ja, daß man das nachts im Dunkeln nicht so merkt. Weit gefehlt. Man fühlt sich nicht nur an das Märchen „Der Wolf und die sieben Geißlein“ erinnert — Was rumpelt und pumpelt so in meinem Bauch herum — es fehlt auch konstruktionsbedingt an Leselampen, was bei einem zum Schlafen abgedunkelten Abteil ziemlich doof ist. Um 04:35 soll ich jetzt in Berlin sein. Gute Nacht.

Der Zug hielt dann tatsächlich auch im Bahnhof Zoo und nicht nur im Hauptbahnhof. Also bin ich natürlich am Zoo ausgestiegen und stellte fest, daß die Berliner Taxifahrer sich locker an die neue Situation gewöhnt haben: am Bahnhof stand nicht ein Taxi. Das wäre früher undenkbar gewesen. Nach 10 Minuten warten bin ich zu Fuß mal in Richtung Kurfürstendamm, habe mir dort einen Wagen angehalten und war glücklich um 05:00 im Bett. 

3 Gedanken zu „Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen“

  1. Trotzdem gute Fahrt – an Schlaf – scheint mir – ist wohl nicht zu denken. Ach so – und natürlich herzlichen Glückwunsch zum neuen Job.

    1. Danke für die Glückwünsche. Und richtig: da ich nur einen Abteilwagen und keinen Liege- oder Schlafwagen gebucht hatte, war das mit dem Schlafen tatsächlich nicht wirklich möglich.

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