Photos aus den Zwanzigern

Manche Lebensläufe haben interessante Wendungen in sich. Marianne Breslauer, die nach dem Krieg unter Ihrem Ehenamen Marianne Feilchenfeldt als Galeristin und Kunsthändlerin einen internationalen Namen hatte, arbeitete vor dem Krieg als Photographin. Dies so gut, daß Ray Man, zu dem sie damals in die Schule gehen wollte, sie als Schülerin ablehnte: sie könne doch schon alles und dürfe gern sein Atelier mitbenutzen. Und so entstehen in gut zehn Jahren viele wirklich toll beobachtete Bilder aus dem Alltag der Metropolen.

1936 mußte sie emigrieren, ihr ganzes Photomaterial konnte sie dabei mitnehmen. Es wurde gut verpackt und erblickte dann jahrzehntelang kein Licht mehr. Erst in den achziger Jahren besann man sich der Arbeiten und so ist zur Zeit in der Berlinischen Galerie eine große Ausstellung über das Werk Breslauers zu sehen, die ich bislang aber nicht besuchen konnte. Parallel zur Ausstellung erschien auch dieser Photoband, in dem viele ihrer wunderschönen Schweizweißbilder zu sehen sind. Breslauer interessierte sich immer für die Menschen und die Metropolen. Sie zeigt sie mit aufmerksamem und liebevollem Blick. Auch das Leben der modernen Frau in den Zwanzigern stellt sie in kleinen Serien dar. Ihre warme Art der Darstellung spricht mich sehr an und ich bin wirklich gespannt, wie mir die Ausstellung gefallen wird, die ich wohl im August sehen werde.

4 Gedanken zu „Photos aus den Zwanzigern“

  1. Und ich habe mir diesen Wälzer für ´nen halben Hunni (ich betone es: NUR aufgrund dieses jenen solchen Blogeintrages des geneigt-eloquenten Herrn Sorger) blind auf Empfehlung gekauft.

    Die Anheimfallung dieses Päckens dauerte dann einen ganzen Tag – eine Mischung voll Erotik, Sachlichkeit und traditioneller Photographie, die einen nach fast hundert Jahren einfach nur packt. Kann man nicht anders sagen, schreiben, definieren, Punkt. Klar, muss man auch mögen, abseits dieser derzeit überall auftretenden, photogeshoppten Stilflatulenzen.

    Und NEIN, ich bekomme vom Blogautor ob des Kaufes keine Provision! Bin einfach nur dankbar für den Tipp. Nicht mehr und nicht weniger.

    Somit ist das Internet nicht böse. Sondern gut :-)

    Sagt der (obacht, Insider) nachtschicht-blogwälzende DOC! Danke!

    1. Schön, daß auch Dir dieser Photoband so gefällt. Bei mir liegt dieses Buch seit zwei Wochen auf dem Tisch und wird so schnell auch nicht im Regal verschwinden.

  2. hey markus, so ein „schweizweißfoto“ würd ich gern mal sehen
    bring doch mal eins mit wenn de wieder in Crailsheim bist.

    mfg Fabi

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