Flug zum Mars

Die derzeitige Tour von U2 ist ziemlich klasse für unsere Branche. Immerhin mit 120 Trucks ist die Kapelle unterwegs, um Bühne(n) und Technik durch die Welt zu fahren. Ob das angemessen ist, ist sicher Ansichtssache. Deutlichen Gegenwind bekommt die Combo jetzt allerdings von den Medien: der britische Guardian bezeichnete die Tour in seinen Ausmaßen als „ökologisch zunehmend inakzeptabel“, die New York Times bemerkt eine deutliche Diskrepanz zwischen ökologischen Aussagen und ökologischem Verhalten der Band. Die britische Umweltorganisation Carbon footprint errechnete, daß nur der Transport von Mensch und Maschine bei der kompletten Tour so viel Energie verbrauche, wie ein Flug zum Mars und wieder zurück, der Stromverbrauch so hoch sei, daß man eine (ab nächsten Monat ja nicht mehr erhältliche) klassische 100W – Glühbirne 159.000 Jahre brennen lassen könne.

There’s a light … burnig over Frankenstein’s place. There’s a Li-hi-hi-hi-hight…

Äh…… anderes Thema. Daß wir auf Tour nicht klassischerweise mit Energiesparlampen unterwegs sind, ist wohl tatsächlich so. Auch wenn der Anteil von LED – Lampen mittlerweile recht hoch ist. Allerdings werden es dann dafür eher mehr Lampen. Ich glaube eher nicht, daß der Stromverbrauch einer typischen Show durch die LEDs tatsächlich gesunken ist.

9 Gedanken zu „Flug zum Mars“

  1. Naja…also wenn ich so die Stromkalkulationen durchblättere fällts schon auf, dass ich gut Strom gespart habe, wenn ich anstatt der 575-Washer jetzt VaryLEDs oder Impressions buche….die 575er-Washer hab ich immer so mit 700-750 Watt kalkuliert und die LEDs mit 230-280…das ist schon ein unterschied. Und die Anzahl der Mover hat sich auch nicht geändert….die Verhältnisse sind eigentlich gleich geblieben.

  2. Markus ich nehme an die 120 Trucks sind Schubbodenauflieger, die werden nur hintereinandergestellt und die können die Kisten von A nach B wie von Geisterhand einfach durchschieben.

    Natürlich sparen LED-Lampen Energie ein, wenn sie praktisch 1 : 1 gegen Glühbirnen ausgetauscht werden, aber ich sehe da schon wieder riesige LEDpaneels zusätzlich auf der Bühne.

  3. Ich habe in Dublin Bono`s Stadthaus gesehen und bin mit dem Boot am U2-Studio vorbeigefahren. Es hat kein Licht gebrannt obwohl er nicht zuhause war. Vorbildlich!

    1. „Die LEDs stecken ja fast noch in den Kinderschuhen.“ stimmt Eva, zu Zeiten der Glühbirne kam keiner auf die Idee beleuchtete Kinder- und Freizeitschuhe herzustellen und jetzt leuchten und blinken die Schuhe!

      1. Au weia Ulrich, Du hast Recht! Wenn sich das fortsetzt … so ein Kinderoutfit … da könnte noch manchem Hersteller ein Licht aufgehen. ;-)

  4. Biodiesel, weniger fliegen und Recycling ist ja schon fast Usus bei vielen Bands und Festivals aber wer achtet auf Stromverbrauch der PA-Amps und fährt deswegen leiser? Wer beleuchtet ausschließlich mit LED?

    Unter dem Strich ist es nicht einfach, den Blick für die Verhältnismäßigkeit zu behalten, die Zuschauer erwarten, aus dem Alltag in eine Show-Welt entführt zu werden. Das geht nicht immer mit 2 LED-Maglites und 2 Topteilen auf Stativ.

    Ach ja, die Zuschauer müssen auch irgendwie zum Konzert-Ort. Nach Las Vegas dann auch per Flieger. Millionen von Zuschauern.

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