Rock ’n‘ Rau forever

Mortl wies mich in den Kommentaren zum Renner Buch auf die Biographie von Fritz Rau hin. Fritz war ganz sicher prägend für die Konzert – Szene in ganz Europa und so legte ich mir dieses Buch ebenfalls zu, um es gemütlich über Ostern in der Sonne zu lesen. Wer nun eine Themenvorlage für die Klatschpresse erwartet, Berichte von wilden Orgien hinter der Bühne lesen will, der ist bei dem Buch definitiv falsch. Als guter Veranstalter steht er natürlich viel zu sehr vor seinen Künstlern, um so etwas auszuplaudern. Viel mehr bekommt man einen sehr guten Eindruck davon, wie sich die Konzertbranche in Deutschland nach dem Krieg bis zum heutigen Tage entwickelte, welche Hürden genommen werden mußten, welche Strömungen es gab. Er erzählt von herausragenden Konzertereignissen, von großen Erfolgen und ziemlichen Pleiten. Und immer wieder scheint in seinen Geschichten durch, welch begeisterter Musikfan er ist, wie sehr er für die Sache brennt und nicht nur für das Betriebsergebnis.

Bei Fritz Rau ist es wahrscheinlich einfacher aufzuzählen, mit wem er im Laufe seiner Karriere nicht zusammengearbeitet hat und so ist das Buch natürlich nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Schaffen dieses Mannes, der mittlerweile nur noch beratend tätig ist und keine eigenen Touren mehr veranstaltet. Auf jeden Fall ist es ein lesenswertes Buch.

3 Gedanken zu „Rock ’n‘ Rau forever“

    1. Daß ich es nicht tat war tatsächlich eine bewußte Entscheidung. Zum Zeitpunkt meines Artikelschreibens stand bei Dir im ersten Artikel folgender Satz: „Ab dem Kreuz Holledau wurde ich dann so saumäßig wütend, da so so so viele Ossis unterwegs waren. Und die mag ich ja gar nicht.“. Das hat mich deutlich abgeschreckt. Ob jemand ein Idiot oder ein toller Kumpel ist, entscheidet nicht seine Herkunft, sondern sein Charakter. Ich kenne wirklich einen Haufen Ostdeutscher, die ich wirklich mag und Westdeutsche, die mir gestohlen bleiben können. Und umgekehrt. Ähnlich ist es mit anderen Nationen. Erst bei unserem letzten Spatzen – Konzert in Wolfsburg hatten wir zwei russische Helfer, denen man ja gern Faulheit nachsagt, die so unglaublich motiviert und immer zur Stelle waren, daß sich viele Deutsche ein Vorbild daran nehmen können. Oder meine Erfahrungen beim polnischer öffentlich-rechtlichen Fernsehen TVP sind so gut, wie kaum bei einer deutschen Station. Diese Beispiele ließen sich beliebig fortführen. Das ist der Grund, warum ich Dich nicht verlinkte. Durch Deinen Kommentar hast Du es ja selbst getan.

  1. OK, vielleicht habe ich mich etwas ungeschickt ausgedrückt. Vielleicht sollte ich sagen: „Ab dem Kreuz Holledau bildete sich aufgrund der Wochenendheimfahrer ein Stau in Richtung Ostdeutschland. Leider kann ich mit der ostdeutschen Mentalität nichts anfangen.“

    Du hast natürlich vollkommen recht, man darf nicht alle über einen Kamm scheren, aber bist Du am Freitagnachmittag schon mal auf der A 93 im Stau gestanden? ;-)

    Nix für ungut.
    Mortl

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