Glockenklau

Heute spielten wir in der Magdeburger Johanniskirche. Am Abend, der Abbau war fertig und der LKW fast geladen, stand plötzlich die Polizei neben uns. Sie hätten einen Anruf einer aufgeregten alten Dame bekommen, da würden ein paar junge Männer die Kirchenglocken klauen. Wir versicherten, daß wir es nur für einen guten Zweck täten und die Uniformierten zeigen sich einsichtig, wenn sie 10% abbekommen würden.

Eines der wenigen wirklich angenehmen Treffen mit Polizisten.

Deutschland sucht den Supermonk

Der ein oder andere unserer Sänger hatte bislang keine Gitarrenerfahrungen; nun stehen sie auf der Bühne und sollen einen ganzen Song spielen. Und auch noch bitte so, daß es sich gut anhört. Das veranlaßt manchen, jenseits der gemeinsamen Proben heimlich noch zu üben, um gegenüber den Mitstreitern einen Vorsprung herausarbeiten zu können. Schließlich fliegen dem Coolsten auch die meisten Frauenherzen zu und das ist ja ausschließlicher Sinn & Zweck eines Bühnendaseins, oder ?  Tatsächlich finde ich es beachtlich, wie schnell die Gitarrenneulinge hier lernen.

Arbeitsplatz

Bei einer Kirchentour gibt’s verständlicherweise nicht wirklich SFX, also soll ich mich bei dieser Tour um die Backline (die Instrumente) kümmern. Die Sänger spielen bei einer Nummer alle Gitarre und so habe ich allein acht Instrumente, die auf den Punkt gestimmt und poliert (schwarze Gitarren sind einfach immer voller Fingerabdrücke……) sein müssen. Gunter, unser Gitarrist, hat nur vier Gitarren dabei und ist ehrlicherweise aber auch extrem pflegeleicht. Harfe und Zithern werden zum Glück von den Musikern selbst versorgt. Obwohl ich mir das im Laufe der Tour auch draufschaffen will. Dann gibt’s noch den Tastenkönig Matthias und Amelia mit viel Geraffel. Insgesamt aber ein übersichtlicher Job. Ich freu‘ mich auf jeden Fall; Backliner habe ich länger jetzt nicht mehr gemacht.

Probenimpressionen

Gestern und heute hatten wir Proben zur Gregorian – Weihnachtstour und es ist schön geworden. Klar, mit der Dark Side – Tour kann man das nicht vergleichen. Es gibt kaum Feuer und kein Pyro, keine Movingtrusses, kein Video, nichts dergleichen. Dafür spielen wir aber auch in Kirchen. Da gibt’s kaum Strom, wenig Platz und mit The Dark Side muß man da auch nicht kommen. Aber immerhin kommen wir auf 35 Shows in 30 Tagen. Ja, wir haben Offdays zwischendurch. Es gibt halt viele Doppelshows.

Wenn es auch keine Special Effects gibt, so haben wir doch ein paar Überraschungen parat: bekannte Gesichter in bislang unbekannten Rollen und eine Menge Instrumente. Darunter auch eine Harfe. Der 18 – Tonner ist, es war ja auch nicht anders zu erwarten, knallvoll.

Der ein oder andere fühlt sich in seiner neuen Rolle auch durchaus wohl, wie dieser Probenschnappschuß beweist. Und so werden wir dann in den nächsten Wochen durch Deutschland, Österreich, Italien und Kroatien ziehen. Wenn Zeit bleibt, werde ich berichten.

Nebelnacht

Hier in Hamburg ist es so unglaublich wunderbar nebelig, daß ich vorhin nach Inas Nacht tatsächlich nochmal los mußte. Spazieren und Photos machen. Dieses hier ist das einzige Farbbild das ich schoß, der Rest ist passend zum Wetter schwarzweiß geworden und ich werde die Photos in den nächsten Tagen in meinem Photoblog zeigen. Sehr schön ist’s geworden.

Mord und Totschlag

Man hat ja selten Gelegenheit, an einem Mordtatort  zuzuschauen. Im Museum des UKE in Hamburg ist das jetzt möglich. In der Ausstellung „Vom Tatort ins Labor“ wird gezeigt, wie Gerichtsmediziner arbeiten und auf welche Spuren sie achten, um zu bestimmen, wann und wie jemand ums Leben gekommen ist.

Die Ausstellung ist im alten Sektionssaal, die Atmosphäre stimmt also schonmal. Anhand von verschiedenen Beispielen wird gezeigt, welche Folgen Strangulierung, Schüsse, elektrischer Strom, Messer und ähnliches nach sich ziehen, wie man erkennen kann, was Mord und was Selbstmord ist. Dabei bleibt alles aber recht allgemein und in meinen Augen auch gut anschaubar. Am Eingang steht, daß man erst ab 16 Jahren Zutritt bekommt, aber ich hätte mit entsprechender Betreuung auch mit jüngeren Besuchern verantworten können, sich alles anzuschauen. Ehrlicherweise hätte ich deutlich detailliertere Darstellungen erwartet und auch mehr Präparate statt Photos. Gerade in diesem Sektionssaal mit vielen Tischen hätte man das ganz sicher auch deutlich anschaulicher präsentieren können. So verließ ich die Ausstellung zwiegespalten: es war schon interessant, aber bei weitem nicht so umfassend und informativ, wie ich es erwartet hatte.

Wer möchte, kann sich „Vom Tatort ins Labor“ noch bis zum 20.04.2012 anschauen. Begleitend dazu gibt es auch noch ein paar Vorträge; das genaue Programm gibt’s auf der Seite des Museums.

Komische Version

Heute bin ich ziemlich viel mit dem Auto unterwegs und dabei höre ich Radio. Nun ist es mir gerade bereits zum zweiten Mal passiert, daß ein Song, den wir bei den Gregorianern auch im Programm hatten, im Original zu hören war und ich mir spontan dachte: was ist denn das für eine obskure Version ?

Es ist schon lustig, wie sehr so eine Tournee manchmal schon fast an Gehirnwäsche grenzt :-)