Mich ärgern…

…diese Heerscharen von Architekten, die Stätten bauen, in denen wir Jahre unseres Lebens verbringen, aber die so undurchdacht sind, daß es kracht.

Leider kann ich mal wieder wegen einer Schweigeverpflichtung nicht ins Detail gehen. Aber gerade ballt es sich wieder. Mal ein ganz hypothetischer Fall, der nichts mit der Realität zu tun hat. Nehmen wir also mal an, man baut eine niegelnagelneue Schule. Komplett. Ohne Aula. Wäre es da nicht toll, eine Sporthalle zu haben, die für Veranstaltungen geeignet ist. Mit Strom und einem Ladeweg ?

Oder man baut eine Bühne. Wäre es da nicht toll, auch an der Bühnenhinterkante die Möglichkeit zu haben, Licht aufzuhängen und nicht nur vor der Bühne ?

Nur mal so als hypothetische Gedanken.

Von einer studierten Architektin hörte ich, daß sie an der Bauhausuniverität zu Weimar zu Beginn ihres Studiums von ihren Profs zu hören bekam, daß man sich bitte nicht mit so profanen Dingen wie der Realisierbarkeit aufzuhalten habe, sondern am künstlerischen Ganzen arbeiten müsse. Wenn solche Ansätze an allen Unis gelehrt werden, dann wird mir so einiges klar.

Selbst schuld

„Sehr geehrter Postkunde,

die Deutsche Post AG befördert werktäglich ca. 70 Millionen Briefsendungen. Diese großen Sendungsmengen werden unter Einsatz von technischen Hilfsmitteln schnell und nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten bewältigt.“ Daher ist es uns sehr egal, daß der Brief mit den für die Steuern wichtigen Studienbescheinigungen Ihrer Tochter komplett zerrissen wurde.

Nein, der letzte Satz steht da natürlich nicht. Aber der Brief liest sich so. Darum, liebe Tochter, könntest Du mir die Unterlagen bitte noch mal senden ?  Danke.

Kung Foo Fighting

automatischer Wasserhahn

Die Errungenschaften moderner Technik müssen keine Verbesserung der Lebensqualität bedeuten. Manche zwingen einen sogar dazu, sich der Lächerlichkeit preiszugeben. Beispielsweise diese vollautomatischen Wasserhähne, die es seit einiger Zeit in öffentlichen Toiletten gibt. Speziell dann, wenn sie auf superkurze Laufzeit eingestellt sind. Dann kommt man vor lauter Vordemsensorherumwedelei gar nicht zum Händewaschen. Blöd.

…und am siebten Tage ruhte Er

Manchmal liest man ja in der Zeitung, daß mancherorts in den US of A darum gekämpft wird, die biblische Entstehungsgeschichte der Erde an den Schulen gleichwertig zur Evolutionstheorie zu lehren und daß die Erde erst 65.000 Jahre alt wäre. Ich schütt’le dann mit dem Kopf und wende mich der nächsten Nachricht zu, froh, in Europa und nicht in den Staaten zu leben. Bis jetzt.

Gestern fand ich in meinem Briefkasten ein mehrseitiges Pamphlet als Einladung zu einer Veranstaltung, die mir auf wissenschaftlicher Basis beweisen soll, daß die gemeinhin verbreitete Evolutionstheorie Humbug sei und Gott die Erde in sechs Tagen schuf. „Aus den genannten Gründen ist die Evolitionstheorie jedoch nicht einmal eine Theorie […], sondern allenfalls eine Hypothese, allerdings eine untaugliche und extrem unwahrscheinliche.“ Dabei beruft sich die Einladung auf Fakten, die haarsträubend sind. Ich bin ja schwer versucht, da mal hinzugehen (08.06., 10:00 und 14:00 Uhr, Bürgertreff Altona – Nord, Gefionstraße 3, 22769 Hamburg).

Die Bibel ist sicher ein interessantes Buch — aber es ist eben ein Bilderbuch. Den Geschichten ist anzusehen, daß sie durch verschiedene Hände gingen und daß verschiedene Quellen zu einem Text zusammengefügt wurden. Und es ist eben auch ein zensiertes Buch: viele Geschichten fanden eben keine Berücksichtigung in dieser Zusammenstellung. Die Bibel für wortwörtlich bare Münze zu nehmen ist sicher genau so falsch, wie sie als völlig unwichtig zu verdammen. Immerhin kann man selbst als Atheist schon auf den ersten Seiten lesen, daß Gott den Menschen belog und die Versuchung die Wahrheit sprach (I.Mose 2-15 bis 3-5).

Plakat

Plakat mit Marienhof - Werbung

Seit einigen Tagen komme ich regelmäßig an diesem Plakat vorbei und jedes Mal muß ich mit dem Kopf schütteln. Was wollen die Werber der ARD mir denn damit sagen ?  Daß es völlig normal ist, Marienhof nicht zu sehen ?  Oder daß es in der zuständigen Redaktion so heiß her geht, daß keiner mehr weiß, wer mit wem welches Kind gezeugt hat ?  So ein Bullshit.

Post

Ein Paket mit wichtigen Materialmustern wurde per DHL am 09.05. im Südwesten Deutschlands abgeschickt und ist seit dem 13.05. um 02:31 Uhr in Hamburg. Ihr glaubt aber ja nicht, daß ich das Paket schon habe. Wegen Überkapazitäten konnte die Sendung bisher nicht zugestellt werden. Seit vier Tagen.

Nachtrag 19.05.: das Paket gilt übrigens jetzt als verschollen.

GEZ

Seit vielen Jahren schon bin ich bei der GEZ gemeldet, zahle brav jährlich im Voraus meine Gebühren, auch wenn ich kaum radiohöre und wenig fernsehe. Seit ein paar Wochen jedoch sind die Herrschaften richtig nervig. Sie schreiben mich nämlich regelmäßig an, ich möge doch mal meine Geräte anmelden und ich sei verpflichtet, wenigstens Auskunft über vorhandene Geräte zu geben. Daß ich jetzt schon wiederholt antwortete, sie mögen doch einfach mal in ihren eigenen, wohl unsortierten, Unterlagen nachschauen, da ständ nämlich alles drin, scheint da niemand zu registrieren: ich bekomme mittlerweile harsche Mahnungen. Gut, ich kann auch anders. Einschreiben/eigenhändig/Rückschein an Herrn Buchholz. Mit der Bitte, die entstandenden Auslagen schnellstmöglich zu ersetzen. Vielleicht räumt ja dann mal jemand auf.

Fehlplanung

Manchmal ist es beruhigend, daß auch andere Berufe ganz ähnliche Probleme haben. Im Bestatterweblog las ich heute, daß die Architekten von Altersheimen auch nicht besser sind, als jene, die Veranstaltungshallen planen. Wenn ich mich allein hier in Hamburg umschaue… da gibt es eine Arena, bei der man leider das ausreichend große Storage vergessen hat und bei großen Produktionen leere Cases wieder in die Trucks müssen; auch das Rigging war dort Anfangs recht ungemütlich. Oder eine gerade im Bau befindliche Klassikhalle, bei der fest davon ausgegangen wird, daß dort mehr oder weniger ausschließlich Konzerte mit klassischer Musik laufen werden und die dementsprechend unflexibel geplant ist.

Daß ähnliche Hallen, ganz extrem an der Achse der Ruhr, heute wegen gekürzter Subventionen auf jeden Cent durch Fremdvermietungen angewiesen sind, hat sich in Hamburg noch nicht herumgeprochen. Und so werden reihenweise Konzertsäle geschaffen, die keine amtlichen Riggingmöglichkeiten haben, deren Ladewege Schmerzen im Hintern bedeuten und in denen Tourcatering nicht möglich sind. In anderen Häusern baut man wunderschöne Zuschauerbereiche, tolle Bühnen und vergißt ausreichend Garderoben (oder Büros, was dazu zwingt, ebenfalls nicht im Übermaß vorhandene Garderoben zu Büros umzufunktionieren, was dann auch auf einen Garderobenmangel hinausläuft).

Interessant ist die beratungsresistente Arroganz, die teilweise in den Planungsbüros herrscht. Auf das Angebot der örtlich etablierten Produktionsleiter beispielsweise, kostenlos beratend beim Bau einer Arena zur Verfügung zu stehen — immerhin müsse man ja später in der Halle arbeiten — kam Wochen später die Antwort, daß das erfahrene Architektenteam auf Beratung nicht angewiesen sei. Die Eröffnungsveranstaltung war dann hinter der Bühne ein Desaster und es durfte in den Folgemonaten fröhlich nachgebessert werden; so weit das dann noch möglich war.

Ich erwarte ja gar nicht, daß Architekten (Künstler) sich mit Detailanforderungen von Veranstaltungshallen auskennen. Die meistens mit eingeschalteten Fachplanungsbüros leisten in vielen Fällen bestimmt auch tolle Arbeit. Aber wenn ich schon Millionenbeträge in die Hand nehme, die die Errichtung eines Saals nun mal kosten, dann kommt es auf die zwei oder drei Praktiker des täglichen Lebens doch auch nicht mehr an, oder ? Letztlich wären sie es, die im Zweifelsfall vor üblen Spätkosten schützen könnten.