Bela B. in der Freiheit

Bela B in der Hamburger Freiheit

Nach vier Wochen Max Raabe tut es — so schön die Show ja ist — mal ganz gut, sich die Ohren freiblasen zu lassen. Bela B. mit seiner Show in der knackevollen Hamburger Großen Freiheit 36 kam da wie gerufen. Ich selbst bin ja kein wirklicher Ärzte – Fan, die Texte sind mir in aller Regel doch zu pubertär, aber was Bela heute Nacht gespielt hat, war eine wirklich gute Show, die wohl allen Beteiligten großen Spaß gemacht hat.

Bilder und weitere Details nach dem Break.

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Langton und David Huhn im Hörsaal

Die Band Langton im Hamburger Hörsaal

Wie schon angekündigt spielte gestern Abend David Huhn im Hörsaal am Spielbudenplatz. Vorband war die Berliner Formation Langton, die Ihr hier oben schon sehen könnt und von der es am Ende des Artikels auch ein Bootleg gibt.

David Huhn im Hamburger Hörsaal

Hier nun auch ein Bild von David und seiner Band. Da es viele Bilder von diesem tollen Abend gibt, geht’s erst nach dem Break richtig weiter, damit ich Modemreisende nicht allzusehr ärgere.

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Samstagnacht

Band im Studio One, Hamburg

Diese Nacht war eine sehr hamburgtypische. Nachdem wir tagsüber lange gefrühstückt und dann ’ne Barkassenhafenrundfahrt gemacht hatten, sind wir (zwei Mann/Frau Besuch & ich) dann Abends los, erst zum Warmtrinken in Rosis Bar auf’m Hamburger Berg, später ins Studio One auf der Großen Freiheit. Dort spielte abwechselnd mit ’nem Plattenleger dieses mir unbekannte Trio Rock – Klassiker. Mal wieder hervorragende Stimmung in dem Laden. Sehr witzig: der Sänger/Gitarrist erinnerte mich so sehr an meinen Kollegen Alex Richter, mit dem ich vor Jahren in Essen auch zusammen Musik gemacht habe, daß ich erst zwei Mal hinsehen mußte, um festzustellen, daß er’s nicht ist. Später dann mit ’nem leichten Umweg noch zum Fischmarkt, Frühstücken. Um 07:30 war ich dann im Bett. War ’n schöner Abend.

Jackson Browne & David Lindley

Jackson Browne und David Lindley im Stadtpark Hamburg

Diese beiden Herren mit illustrem Namen und ein Percussionist spielten heute das einzige Konzert in Deutschland im Hamburger Stadtpark. Als wir dort ankamen war ich erst mal enttäuscht. Ich hatte Jackson Browne vor über 20 Jahren mal gesehen, da war er mit Band unterwegs (und ich dachte danach relativ lange, es sei ein Bandname und nicht der Name des Sängers). Heute also im Trio und das fand ich erst mal recht mager. Ich war mit meinen 41 Jahren aber ein deutlich junger Besucher (meine beiden Begleiter in den Zwanzigern haben das Durchschnittsalter dann noch mal massiv gesenkt), die älteren Herrschaften schienen mit dem was geboten wurde durchaus zufrieden.

Jackson Browne und David Lindley im Hamburger Stadtpark

Nachdem ich mich von meinen Erwartungen verabschiedet hatte, fand ich das Konzert aber ganz in Ordnung. Kein Knaller, aber auch nicht schlecht. Handwerklich gut gemachte Unterhaltung mit Melodien, die man ja kennt. Sehr witzig übrigens die gespielte Version von Kokaine. Auch eine schöne Geschichte: bei einer Nummer war Jackson Browne nicht wirklich textsicher, er stockte ein paar Mal, bis ihm ein Besucher das Textbuch der gerade am Devotionalienstand erworbenen CD hinhielt. Jackson nahm es dankbar an, der Backliner brachte unter Applaus die Lesebrille und dann ging es weiter. Alle haben sich köstlichst amüsiert.

Jackson Browne und David Lindley im Hamburger Stadtpark

Die Show ging von kurz nach 19:00 bis 21:40 (um 22:00, Ihr erinnert Euch, ist im Stadtpark sowieso immer Schluß), in den Zugaben gniedelte der Backliner auch mal mit. Über den Abend verstreut gab es die Songs, die man so erwartet und auch einige, die ich noch nicht kannte. „Running on empty“ wurde natürlich vom Publikum groß gefeiert.

Augenzeugen berichteten mir, daß das Licht vom gestrigen Toto – Gig einfach hängengelassen wurde: massig PARs und sechs MovingSpots. Davon hat während der Show vielleicht 30% überhaupt mal gebrannt. Sehr dezent also. Ton hing irgend ’ne Banane; welche genau war hinter der Plane nicht auszumachen. Der Sound war gut, anfänglich koppelte mal eine der vielen herumstehenden Gitarren.

Rooobbbbbbiiiiiiiieeeeeeee

Gestern waren wir, mein Töchterchen und ich, bei Robbie Williams in München. Das Konzert war im Olympiastadion, das ich ja immer noch wirklich wunderschön finde und gar nicht verstehen kann, wieso man da so einen neuen Kasten bauen mußte. Neben dem Panoramabild unten gibt es noch eins, zwei, drei andere. Keine Angst, natürlich war es bei dem Konzert nicht so leer; die Bilder sind kurz nach Einlaßbeginn entstanden.

Das Münchener Olympiastadion bei Robbie Williams

Es hat den ganzen Tag über geregnet und darum hatten die beiden Vorbands es echt schwer, überhaupt Leute ins Stadion zu ziehen. Fast alle, wie auch wir, haben sich im überdachten Teil unter den Tribünen aufgehalten, wo es eine Menge Stände mit den unterschiedlichsten Speisen und Getränken gab. So eine halbe Stunde vor Robbies Show sind wir dann mal in den Regen getapert. Dank meines lieben Kollegen Peter Häberle hatten wir nicht nur Karten, sondern auch Zutritt zur „ersten Welle“, also dem Bereich direkt vor der Bühne. An dieser Stelle noch mal ganz herzlichen Dank dafür !

Werbung während der Einlaßphase auf den hauseigenen Anzeigetafeln

Während des Einlasses gab es sehr zielgruppengerechte Werbung für zukünftige Konzerte im Olympiapark, wie Ihr hier sehen könnt. Die Kastelruther Spatzen, Die Flippers und Das Frühlingsfest der Volksmusik waren auch im Angebot.

Vielleicht kennen einige von Euch noch den Film „Die unheimliche Begegnung der dritten Art“, in dem die Außerirdischen immer eine bestimmte Melodie spielten. Genau mit dieser immer lauter werdenden Melodie startete auch die Show in einer dunklen, spannungsgeladenen Atmosphäre, bei der Herr Williams unter Einsatz von viel Nebel hydraulisch aus der Mitte der kleinen Bühne mitten im Publikum herausgeschossen kam. Cooler Anfang.

Robbie Williams im Münchener Olympiastadion

Weiter geht’s mit vielen Bildern nach dem „Weiterlesen“ – Link.

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Jamie Cullum

Während ich morgen mit Robbie Williams den in Deutschland wohl erfolgreichsten englischen Künstler im Olympiastadion München sehen werde, hatte ich heute das Vergnügen, Jamie Cullum, den wohl geilsten Freestilisten Englands, im Hamburger Stadtpark erleben zu dürfen. Man what a show !

Showbeginn der Vorband war wohl wie geplant um 19:00 Uhr, ich kam etwas später, habe bis 19:30 nur noch die letzten zwei Songs gehört. Sehr schöne Musik. Ein englisches Mädel mit zwei Gitarristen. Tolle Stimme, gutes Aussehen, schöne Begleitung. Leider hat die Dame vergessen zu sagen, wie sie heißt, darum kann ich jetzt keine Werbung für sie machen.

Um 19:45 ging’s auch schon weiter. Und wie. Eine Show, die wirklich mitriß. Und da steckt auch schon ’ne Lüge drin. Denn ehrlicherweise haben wir heute Abend keine Show gesehen, sondern eine Session. Eine knackig auf den Punkt spielende Band, die Jamie blind folgt, völlig egal, wo er hingeht. Falls es überhaupt sowas wie eine Setlist gegeben haben sollte, so hat er sie stumpf mißachtet. Er fängt ’n Song an, die Musiker hören kurz, blättern in ihren Noten, wechseln die Instrumente und steigen mit ein. Alles ist frei im Fluß und es scheint nur wenige geprobte Übergänge zu geben. Ansonsten pure Improvisation. Klasse.

Jamie Cullum im Hamburger Stadtpark

Sein Motto: If you wanne see a perfect show, you’re totally wrong here today. Come back when Toto’s playing in this wonderfull venue. Sometimes it fucks up a bit, but that’s the fun of it. Auch wenn vieles ungeprobt scheint, so sind doch alle aufeinander eingespielt. Auch Licht und Ton müssen immer sehr aufmerksam auf das reagieren, was da auf der Bühne gerade geschieht.

Jamie Cullum im Hamburger Stadtpark

Seine Band ist nicht nur flexibel im Ablauf, sondern auch in den Instrumenten. Die Besetzung: Schlagzeug, E-Baß/Kontrabaß/Percussion, Gitarre/Trompete/Horn, Percussion/Keyboards/Saxophon. Jamie Cullum spielt Flügel, Rhodes, Gitarre, Percussion, singt & beatboxt. Alles auf hohem Niveau. Er bearbeitet den Korpus des Flügels so hart als Percussioninstrument, daß anderen Pianisten eher die Finger brechen würden. Er lebt, schreit, haucht die Songs, die ihm in den Sinn kommen.

Jamie Cullum im Hamburger Stadtpark

Und so kann es passieren, daß er kurz auf dem Flügel was ausprobiert, seine Band wegschickt, um dann einen Song zu spielen, der für ihn jetzt in die Situation paßt, obwohl er ihn vom Monaten geschrieben hat und seit dem nie mehr gespielt und nie bisher aufgenommen. Eine Premiere, aber ganz nebenbei. Er verliert sich in Standards, vermengt sie, moduliert von einem in den nächsten und weiß doch immer genau, wo er hinwill. Er singt „I get a kick out of you“ und „50 ways to leave your lover“ so unglaublich, daß Frank und Paul noch was lernen könn(t)en.

Jamie Cullum im Hamburger Stadtpark

Er läßt das Publikum dreistimmig singen, schnappt sich seine verdutzt schauenden Musiker und zieht mit ihnen mitten durch die Leute, fordert das Rund auf, die Handys rauszuholen, sie leuchten zu lassen, dann gibt’s ’ne Nummer zum Bouncen und alle machen mit.

Auch schön: seinen Song „London skys“ dichtet er mal schnell in „Hamburg skys“ um (I think we are brothers in weather, London and Hamburg, aren’t we ?) und schlägt damit unbewußt eine Brücke zu Stefan Gwildis, der seinen Song „Wunderschönes Grau“ bei seinem Konzert am 19.08. an gleicher Stelle bestimmt auch singen wird.

Jamie Cullum im Hamburger Stadtpark

Jamie Cullum und die Band sind so voller Lust zu musizieren, daß sie bis zur letzten Sekunde vor dem Curfew (es gibt Wohnhäuser in der Nähe und die Konzerte müssen um 22:00 beendet sein) spielen. Das Stopkommando kommt über die Monitorlautsprecher der Musiker. Und es gibt ein Versprechen: My management doesn’t know yet, but I promise we’ll be back before the year is gone.

Jamie Cullum im Hamburger Stadtpark

So eine Show wie heute Abend habe ich lange nicht mehr gesehen. Nie kommt das Gefühl von Routine auf, alles scheint für diesen Moment gespielt. Handwerklich perfekt und emotional umwerfend. Die Musik ist leider nicht unbedingt formatradiotauglich und darum werden morgen bei Robbie fast zwanzig Mal so viele Leute sein. Verdient hätte Jamie diese Massen auch. Von mir gibt es die unbedingte Empfehlung, sich das Konzert anzuschau’n, wenn es eine Möglichkeit gibt.

Jamie Cullum im Hamburger Stadtpark

Zum Schluß noch schnell die Technik: der Ton war die ersten zwei Songs nicht so doll, danach aber gut. Was da hing konnte ich nicht sehen. Beim Licht gab es eine reine PAR – Show. Fünf Viererbars mit CP60 und ansonsten reichlich Sechserbars CP62. Mehr braucht dieser Mann auch nicht.

Zu den Photos: zwischendurch hat mein lieber Besuch, Bianca Hauda, auch mal Photos mit meiner Kamera gemacht. Darum kann ich jetzt nicht genau sagen, wer welches Bild geschossen hat.

kostenlose Session

Meine Mucker beim Proben

Unseren Musikern ist langweilig. Zwei Wochen am gleichen Haus, ohne Reisen, die Frauen zuhause in Berlin, da muß man sich halt Abwechslung suchen. Und weil sie den typischen Tourleiden (Sex & Drugs & Alcohol) entwachsen sind, spielen sie einfach Sessions. Heute Abend nach der regulären Show beispielsweise im Foyer des Aegi in Hannover, wo sie gerade schon fleißig proben. Der Eintritt ist frei, für Getränke ist gesorgt, also einfach vorbeikommen !

abgesagt

Ich hatte mich ja tierisch gefreut, daß das Konzert von Jerry Lee Lewis ausgerechnet an einem Offday bei Max stattfindet und ich Gelegenheit habe, es mir anzusehen. Und jetzt das:

Absage der Deutschlandkonzerte von Jerry Lee Lewis

Sehr ärgerlich. Auf der Webseite des Veranstalters Jazz & More liest sich das Ganze dann sehr anders:

Mitteilung von Jazz and More

Völlig egal, ob Jerry keine Lust hatte, oder der Veranstalter nicht pünktlich zahlte, es ist schon sehr schade, daß ich ihn mit seiner „Killer Band“ nicht sehen kann. Schließlich ist auch er einer der lebenden Legenden, die man echt mal erlebt haben sollte.

Anna Depenbusch in der Fabrik

Eintrittskarte zum Anna - Konzert

Nachdem ich in den letzten Wochen hier, da und dort Werbung für das heutige Anna – Konzert gemacht hatte, war ich natürlich auch da; klar, oder ? Die Fabrik ist ein schon wirklich alteingesessener Club. Auch Nichthamburger kennen ihn vielleicht aus dem grandiosen Film „Gegen die Wand“ (und wer den Film bisher noch nicht gesehen hat, sollte das ganz schnell nachholen; nicht nur wegen der Szenen in der Fabrik). Es ist ein Holz – Fachwerkgebäude mit Ständerwerk überall im Raum und einer Galerie, die einmal rund um den Raum geht. Ein tolles Venue mit einer wunderschönen Atmosphäre. Darum kommen auch regelmäßig die ganzen Größen der Jazz & Soulszene hierher. Maceo Parker, Bill Evans, Jerry Lee Levis, alle spielen sie hier. Und heute Anna mit ihrem ersten eigenen richtigen großen Konzert. Und was wirklich toll war: der Saal war voll. Richtig knacke voll, auch oben die Galerie. Überall standen, saßen Menschen. Was für ein schönes Geschenk.

Anna Depenbusch in der Fabrik in Hamburg

Anna und ihr Management haben keinen Aufwand (und bestimmt auch keine Kosten) gescheut, um dieses „Heimatkonzert“ zu einem wirklichen Erlebnis zu machen und direkt mal eine zwölfköpfige Band auf die Bühne gestellt: Drums, Baß/Kontrabaß, Gitarre, Flügel/Keyboards, 2x Violine, Bratsche, Cello, 2x Sax/Klarinette/Querflöte, Posaune, Baßposaune.

Anna Depenbusch in der Fabrik in Hamburg

Nach einem tollen Opening war Anna dann wirklich ergriffen von der ganzen Szene, den vielen Menschen wirklich überall um sie herum und hat erst mal ein paar Rührungstränchen vergossen. Schön, daß Künstler nicht abgefuckt auf der Bühne stehen und sich in Posen ergehen, sondern die Situation so an sich heranlassen.

Anna Depenbusch in der Fabrik in Hamburg

Das Konzert dauerte mit einer Pause deutlich über zwei Stunden und bot alles von ganz ruhigen und intimen Stücken bis zum feurigen Tango. Anna und ihre Band hatten ganz sichtlich Spaß und konnten sie auch ans Publikum vermitteln. Allein die Tonkollegen schienen zeitweilig ein wenig überfordert; schade.

Anna Depenbusch in der Fabrik in Hamburg

Und da sind wir auch schon bei der Technik: es gab vier Scanner (Technobeam) und ansonsten PARs und eine handvoll Profiler, gesteuert durch den Scan-/Lightcommander – Klassiker. Beim Ton hing eine Sechserbanane EV – Linearray als Centercluster, gespeist von einem Soundcraft MH3; es gab noch ein extra Monitorpult, das ich mir aber nicht angesehen habe.

Anna Depenbusch in der Fabrik in Hamburg

Der NDR war mit einem Ü-Wagen da und hat den Ton aufgezeichnet. Laut Regisseur, soll das Material im August/September ausgestrahlt werden. Da melde ich mich natürlich vorher noch mal. Außerdem standen im Saal einige Kameras; mal seh’n was mit dem Videomaterial gemacht wird.

Es war heute meine dritte Anna – Show, die ich sehen durfte, es war wie die beiden Male zuvor einfach toll und ich freue mich schon auf die Nächste. Nach dem Break noch drei Konzertphotos, vorher aber noch eins, zwei, drei Teaser zum Reinhören.

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Michael Buble im Stadtpark Hamburg

Eins erst mal vorneweg: meine Ixus 50 ist ein klassischer Fehlkauf. Es ist selbst bei Tageslicht beinahe unmöglich, mit ihr vernünftige, scharfe Bilder zu machen, weil sie in Konzertsituationen sehr gerne auf den Schädel des Vordermanns fokussiert, nicht aber auf die Bühne. Die tollen fünf Megapixel bringen da gar nichts und es ist einfach frustrierend, wenn man bei der Bilderauswahl nach den Konzert nicht nach Kriterien wie Showlicht und Gesichtsausdruck gehen kann, sondern von 150 Photos schon mal 140 unscharf sind. Es ist zum Kotzen. Meine Vorgängerixus, das Model V2, hatte das noch drauf, leider war sie nach einigen Jahren mechanisch hinüber; ich habe die Kamera immer dabei. Aber diese neue Kamera wird sehr, sehr bald in die Tonne gehen. Rausgeschmissenes Geld. Wenn ich mir ansehe, daß Leute mit Kameras, die die Hälfte gekostet haben, bessere, schärfere Bilder machen, dann ärgert mich das sehr. So. Mußte mal gesagt werden. Jetzt aber zum Konzert.

Hier klicken für eine größere Ansicht der Stadtparkbühne

Stadtparkkonzerte sind immer wieder schön. Ich finde, das Erlebnis fängt schon beim Hinweg an. Natürlich gibt es nie genug nahe Parkplätze. Aber das ist gar nicht weiter tragisch, denn so läuft man wie viele hundert andere Menschen auch prozessionsartig durch den Park bis zum Konzertgelände. Das ist schön, man kann den Duft der Pflanzen einatmen und kommt so schon positiv eingestimmt dort an.

Vor dem Eingang hatte ich dann ein etwas merkwürdiges Erlebnis. Dazu muß man wissen, daß Menschen ab einer gewissen Behinderungsstufe bei Konzerten eine Begleitperson frei haben. Nicht der Behinderte hat freien Eintritt, sondern die Begleitperson, die der Behinderte benötigt, um auf dem Konzertgelände zurechtzukommen. Es spricht mich also vor dem Eingang ein etwa 35 jähriger Typ an, er hätte einen Behindertenausweis, ob ich ihn nicht mit in das Konzert nehmen könne, dann brauche er nichts zu bezahlen. Natürlich habe ich das nicht gemacht. Ich mag da vielleicht jobmäßig vorbelastet sein, aber der Junge hat das Prinzip nicht verstanden. Es geht darum, den Konzertveranstalter von seiner Führsorgepflicht bei Behindeten zu entbinden. Nur deshalb dürfen Begleitpersonen kostenlos mit. Es geht nicht darum, jemanden kostenlos die Show ansehen zu lassen. Und weil ich schon oft jobmäßig Diskussionen mit Behinderten hatte (warum dürfen wir nicht alleine kostenlos in die Show) reagiere ich da ganz strikt.

Für Leute, die früher mal im Stadtpark waren: die klassische Stadtparkbühne gibt es seit einigen Jahren nicht mehr, nachdem die Bauaufsicht erst freundlich und dann auch recht nachdrücklich auf Mängel der alten Bühnenkonstruktion hingewiesen hatte. Mittlerweile baut Johny Lechner jedes Jahr eine amtliche Layher – Bühne, in die man auch mal richtig was reinhängen kann. Riggen war ja früher nicht so doll. Konkret: das heutige Set wäre bei der alten Bühne so sicher nicht möglich gewesen. Für mich sichtbar gab es die folgende Technik: vier Trussen mit ’ner Menge Vorhängen und drei fahrbaren Dekoteilen, 18 StudioColours, 16 MAC2000, 8 EightLights mit Farbwechslern, 12 StudioPARs mit Farbwechslern und 8 Profiler (!) als Publikumslicht, alles angesteuert von einer GrandMA. Darüber hinaus gab’s zwei Trooper von vorn und einen als Topbacklicht – Trußspot. Ton wurde durch zwei siebener Vdosk – Bananen mit je drei Bässen und ein paar ARCSen als Nearfill, durch eine Heritage angesteuert, versorgt. Obwohl es ja ein LineArray war, gab es auch bei Wind kaum Phasing; klasse.

Das Wetter ist ja seit Tagen nicht so richtig prickelnd, aber auf dem Hinweg schien noch die Sonne. Natürlich zog es sich dann pünktlich um 19:00 Uhr (offizieller Showbeginn) zu und es begann zu regnen. Da zeigte es sich dann, daß das Michael Buble – Publikum nicht so richtig OpenAir – erfahren ist: sicher 50% der Leute holten ihre Regenschirme (!) heraus. Pussies ! Da sieht doch kein Mensch mehr was. Zum Glück hörte es sehr bald wieder auf und später kam sogar die Sonne noch mal raus.

Um 19:30 Uhr kam Jann Arden als Vorband auf die Bühne. Jann kommt wie Michael aus Kanada, spielt Akustikgitarre und hatte noch einen Akustik- und einen E-Gitarristen mit dabei. Dabei war ihr sehr klar, daß sie eigentlich keiner sehen wollte und sie begann ihr Set mit den Worten: „Ich weiß, daß Ihr uns nicht sehen wollt, sondern Michael. Ich verspreche Euch daher, wir machen’s kurz.“ An dieses Versprechen hielten sie sich auch; es gab vier nette, ruhige Songs, ehrlicherweise eher live gespielte Einlaßmusik, denn wirklicher WarmUp.

Michael Buble im Stadtpark Hamburg

Mit Schlag 20:00 Uhr fing dann Michael Buble an und es wurde ein richtig schön amerikanisches OldSchool – Entertainment – Konzert. Selbst das Mikrophon kam verdrahtet und nicht drahtlos. Michael ist nicht nur ein wirklich guter Sänger, sondern auch ein begabter Entertainer. Knapp 1/3 des Konzerts war Moderation. Ich kann mich an Whitney Housten – Konzerte erinnern, bei denen alle immer die Augen verdreht haben, wenn sie so viel quatschte. Hier war das anders. Die Moderationen waren gut gemacht, locker und witzig. So begrüßte er besonders all‘ die Kerle, die eigentlich gegen ihren Willen von ihren Freundinnen mitgeschleift wurden. Auch war ihm durchaus bewußt, daß viele der Mädels, die heute ihm „I love you“ zurufen, morgen schon Helmut Lotti das Gleiche versprechen würden. Darüber hinaus kannte er sogar Schnappi und baute es in einen seiner Songs ein.

Michael Buble im Stadtpark Hamburg

Getragen wurde Michaels klasse Gesang von einer exzellenten Band (Drums, Kontrabaß, Gitarre, Flügel/Keys, je ein Alt-, Tenor-, Baritonsax, drei Trompeten, zwei Posaunen) und einem wirklich begnadeten Soundmann. Dabei spielte er sich quer durch die Standarts und einige eigene Songs, alle sehr gut und mit Seele interpretiert.

Michael Buble im Stadtpark Hamburg

Bei seinem letzten Song (A song for you, „fast“ so schön interpretiert wie seinerzeit Donny Hathaway) verzichtete Michael komplett auf’s Mikro und beendete das Stück unverstärkt; eine gute Leistung bei einer 5.000er OpenAir – Location. Leider endete die Show um 21:17 Uhr meiner Meinung nach deutlich und viel zu früh.

Fazit: wieder ein Konzert, das richtig Spaß gemacht hat und ein Künstler, den ich mir sicher noch mal ansehen werde.