Festhalle Frankfurt

Festhalle Frankfurt; Bild größerklickbar

Festhalle Frankfurt; Bild größerklickbar

Festhalle Frankfurt; Bild größerklickbar

Wie sich ja schon einige anhand der Umgebungsbilder gedacht haben, verbrachte ich die letzte Woche in der Festhalle Frankfurt, einem Gebäude, das rund 100 Jahre alt ist und dessen Architektur mir sehr gut gefällt — auch wenn die Akustik nicht zu dem gehört, was man sich als Techniker heute wünscht. Auch das Riggen außerhalb des Bühnenbereichs (da gibt es ein Mero – System) ist etwas sportlich, da man sich alle Punkte erklettern muß, was in der Kuppel schon eine gewisse Kondition erfordert.

Festhalle Frankfurt

Wenn man die große Glaskuppel verdunkelt, so kann man tagsüber einen Sternenhimmel simulieren, da die Konstruktion im Laufe der Jahre doch etwas löchrig geworden ist. Sieht aber gut aus.

Festhalle Frankfurt

Nachts kann man die Kuppel hinterleuchten, was auch ziemlich schön ist. Fast immer entsteht der Eindruck eines großen, landenden Raumschiffs. Mich erinnert die Konstruktion jedenfalls immer an „Die unheimliche Begegnung der dritten Art„.

Festhalle Frankfurt

1909 eingeweiht, brannte die Halle, die zu diesem Zeitpunkt als Wehrmachtslager genutzt wurde, 1940 komplett aus. Erst 1950 wurde sie aufwendig wieder aufgebaut, jedoch ohne Kaisertreppe und Loge. Die Loge ist aber natürlich noch baulich zu erkennen.

Sehr angenehm sind die Hauskollegen. Auch ist die Halle für größere Konzerte perfekt vorbereitet. Zwar kann man mit den Trucks nicht hineinfahren, aber direkt hinter der Bühne kann auf kompletter Breite geladen werden. So ist auch die Abfertigung von fünf Trailern gleichzeitig überhaupt kein Problem.

Rudolf Oetker Halle, Bielefeld

Rudolf Oetker Halle in Bielefeld; Bild größerklickbar

Es gibt ganz wenige Hallen, zu denen ich ein so gespaltenes Verhältnis habe, wie zur Rudolf Oetker Halle in Bielefeld. Wenn Ihr das Bild oben seht, dann kann man vielleicht schon ahnen, warum ich die Halle als Techniker hasse: fest eingebaute, unter Denkmalschutz stehende Bestuhlung, keine Riggingmöglichkeiten und feste, nicht ausbaubare Chorstufen. Was man nicht sehen kann: es gibt keinen Ladelift und der Saal liegt in der ersten Etage. Also: das Grauen.

Rudolf Oetker Halle in Bielefeld; Bild größerklickbar

Rudolf Oetker Halle in Bielefeld; Bild größerklickbar

Diese Bilder hier zeigen, warum ich die Halle nun doch sehr mag: sie ist einfach wunderschön. Eine tolle Architektur, gut gepflegt, Mitarbeiter, die ihr Haus lieben und schätzen. Und das ist der Grund, warum ich letztlich doch ganz gut in solchen Sälen arbeiten kann: sie bieten für den Zuschauer ein perfektes Ambiente und für die Show einen schönen Rahmen. Und ich sehe es eben als Herausforderung an; in einfachen Hallen bekommt jeder was hin.

kleiner Saal der Rudolf Oetker Halle in Bielefeld; Bild größerklickbar

Der kleine Saal diente bei unserer Show übrigens als Erfrischungsraum für die Zuschauer; ich kann mir hier aber auch wirklich schöne kleine Konzerte vorstellen, in der ganz schnell eine sehr dichte, intime Atmosphäre aufkommen.

Nach dem Break noch kommentarlos ein paar Detailbilder der Beleuchtung aus dem Gebäude.
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Vorbesichtigung eWerk Berlin

das eWerk in Berlin; Copyright des linken Bildes: www.ewerk.net

Am Dienstag morgen stand direkt die nächste Vorbesichtigung an. Die medizintechnische Abteilung von Siemens möchte ein neues Gerät vorstellen und läd dazu Mediziner und andere Interessierte zu einer Tagung, die Anfang Mai im eWerk in Berlin stattfinden wird. Grund genug, da mal vorbeizufahren und sich mit dem Kunden zu treffen.

Zwischen den beiden Bildern oben liegen über 80 Jahre, das eWerk wurde in verschiedenen Etappen zwischen 1885 und 1923 erbaut und hat auch danach eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Technofans können sich nach der Wende sicher noch an legendären Nächte erinneren, bis die Stadtverwaltung 1997 für Ruhe sorgte. Mittlerweile ist der ganze Komplex aufwendig restauriert und als Büro- und Veranstaltungskomplex genutzt.

Halle C des eWerks Berlin; das Bild kann man größerklicken

In der Halle C werden wir neben dem Catering Computerworkstations und Ausstellungen zum Thema aufbauen. Das Schöne an dieser Art von Hallen ist, daß man gar nicht viel tun muß, um eine ganz besondere Atmosphäre entstehen zu lassen.

Halle F des eWerks Berlin; größeres Bild ?  Einfach klicken !

In der Halle F werden wir den Kernspin – Scanner selbst und die Vortragssituation für 320 Zuhörer plazieren. Darüber hinaus wird es in den Nebenräumen noch zehn sogenannte „Breakouts“, also kleine Workshopsituationen, geben, in denen dann Wissen ganz gezielt vertieft werden kann.

Mehr über diese Veranstaltung erlebt Ihr hier ab dem 03.05.2007.

Tipi — das Zelt am Kanzleramt

Das Tipi von außen
Das Tipi von innen

Wie Ihr sehen könnt, bin ich gestern bei Kanzlers vorbeigelaufen, um zum Tipi zu gehen. Das Tipi ist ein Veranstaltungszelt direkt neben dem Kanzleramt, in dem es Kleinkunst zu sehen gibt und eine zweite Spielstätte der „Bar jeder Vernunft„.

Bevor ich mehr zum Zelt schreibe, hier erst noch mal der Hinweis, daß in diesem Blog alle Panoramen größerklickbar sind. Ggf. müßt Ihr in Eurem Browser dann noch mal auf das Bild klicken, um es wirklich in ganzer Größe zu sehen. Das Innenbild des Tipis stellte mich tatsächlich das erste Mal seit dem ich Panoramen mache vor ein ernsthaftes Problem. Es ist aus 34 Einzelbildern entstanden und war 54.000 Pixel breit. Photoshop verwaltet aber nur Bilder bis 30.000 Pixel Breite. Für das Blog habe ich es natürlich weiter verkleinert.

Kronleuchter im Tipi

Das Tipi ist eines der Zelte, in der es Kleinkunst bei Bewirtung gibt. Rund um die Bühne sind unterschiedlich große Tische aufgestellt, an denen man sehr gemütlich sitzen, essen & trinken kann. Mir gefällt die Atmosphäre dort immer sehr gut.

Deko beim Auftritt von Ulrich Tukur und den Rhythmusboys im Tipi

Daß man sich als Kulturschaffender nicht auf die Politik verlassen darf, kann man übrigens an dieser Stelle sehr gut lernen. An dem Ort, an der heute das Tipi wohnt, stand früher das alte Tempodrom. Als die Politik von Bonn nach Berlin zog wollte der Dicke kein Kleinkunstzelt direkt neben seinem Kanzleramt haben; wahrscheinlich hatte er Angst, jeden Abend das Lachen der Menschen zu hören und nicht ertragen zu können. Unter Aufwendung von viel Geld wurde die Zeltform quasi in Beton gegossen und einige Kilometer weiter neu aufgestellt. Das neue Tempodrom war natürlich in seiner Struktur so überplant und teuer, daß es irgendwann pleite gehen mußte. Mittlerweile scheint der Betrieb wieder gesichert, aber vom alternativen Kulturkonzept ist natürlich nichts mehr übriggeblieben. Also lieber die Politiker sich nicht in Kultur einmischen lassen. Als dann Schröder kam, war es ihm völlig egal, ob da nun ein Zelt stand oder nicht; diese Chance nutzten die Betreiber der „Bar jeder Vernunft“ für einen zweiten Standort und Angela hat nach dem Tempodromflopp wahrscheinlich nicht den Mut, das Zelt wieder abreißen zu lassen.

Admiralspalast Studio

Die Studiobühne des Admiralspalasts
Die Studiobühne des Admiralspalasts

Ich habe heute ’ne Menge Zeit. Grund genug, Euch auch noch die dritte Bühne des Admiralspalasts vorzustellen. Das Studio ist flexibel nutzbar, denn die eingebaute Tribüne ist mit geringem Aufwand unter die Decke fahrbar, so daß auch ein komplett ebener Raum zur Verfügung steht.

Der Raum unterhalb der Tribüne

Hier seht Ihr mal den Raum unterhalb der Tribüne. Zum Studio gehört außerdem ein wirklich sehr schön gestaltetes Foyer, an dem mir vor allem die mit Klarlack auf matter Weißfarbe sehr dezent gemalten Bilder gefallen. Schlecht zu photographieren, aber sehr stilvoll.

Admiralspalast Berlin

Admiralspalast Berlin
Admiralspalast Berlin

Die nächsten Wochen spielen wir mit Max Raabes Palastrevue im Admiralspalast Berlin, den ich Euch ja schon früher vorgestellt hatte.

Plakate im Admiralspalast

Der Admiralspalast hat schon eine lange, recht wechselvolle Geschichte hinter sich und ist auch für die Geschichte Deutschlands insofern relevant, da hier die SED gegründet wurde. Zu DDR – Zeiten hieß das Haus Metropol – Theater und Plakate aus dieser Zeit sind auch noch auf dem Schnürboden zu sehen.

Der Admiralspalast von der Straße aus
Hof des Admiralspalasts

Auch wenn das Haus nachts von außen schon wieder sehr gut aussieht, so ist das Theater auch knapp ein halbes Jahr nach Wiedereröffnung von innen immer noch eine Baustelle.

Zur Bühne

Speziell auf und hinter der Bühne ist es teilweise immer noch im selben Zustand wie vor 60 Jahren und das Haus ist aufgrund der noch anhaltenden Bauarbeiten einfach nicht sauber zu bekommen, was schon manchmal deutlich nervt.

Treppe im Foyer des Admiralspalasts

Trotzdem kann man gut erahnen, daß es hier wirklich wieder sehr schön und geschmackvoll werden wird. Vielleicht hätte man nach dem sehr harten letzten Winter, bei dem die Arbeiten am Haus monatelang eingestellt werden mußten, die Eröffnung auch nach hinten schieben müssen. Jetzt sind Arbeiten natürlich immer schwer durchzuführen, weil auf den laufenden Betrieb Rücksicht genommen werden muß.

Admiralspalast Berlin

Neben dem 1.600 Besucher fassenden Hauptsaal gibt es noch zwei weitere Spielstätten im Haus. Oben seht Ihr das Foyer 101 und es gibt noch das Atelier. Darüber hinaus bespielt weiterhin die „Distel“, ein politisches Kabaret, seit Jahren das Vorderhaus. Auch weitere Teile des Gebäudes sollen im Laufe der Zeit wieder in Betrieb genommen und der ganze Komplex in die volle Funktionalität der 20er Jahre zurückgeführt werden.

Vorbesichtigung Admiralspalast Berlin

Anfang nächsten Jahres werden wir mit Max Raabe vier Wochen lang im vor wenigen Wochen wiedereröffneten Berliner Admiralspalast spielen und im Oktober auch mal einen Tag mit Annett Louisan. Während Annetts Produktion da schon ohne weiteres reinpaßt — wir sind sehr flexibel — macht mir unsere Zeit mit Max schon Kopfschmerzen und darum bin ich heute nach Berlin gedüst, um mir das Gebäude mal anzusehen.

Detailansicht im Foyer des Admiralspalasts in Berlin

Im Foyer erst mal Entzücken; ich mag einsockelige Linestras (so heißen diese Leuchtmittel) ja sehr und hier gibt es direkt ganze Wände voll davon. Herrlich.

Der Berliner Admiralspalast von innen

Auf der Bühne aber dann das befürchtete Erwachen: eigentlich, also jetzt so ganz ehrlich, ist das Haus für unsere Produktion nicht so ganz geeignet. Zu eng, zu niedrig, keine echte Z-Brücke (Lichtposition über dem Publikum). Aber wir werden uns was basteln, ich weiß auch schon, wie. Das wird im Zweifelsfall etwas personalintensiver als normal, aber spielen wird’s schon.

Der Hof des Admiralspalasts in Berlin

Dann ist es tatsächlich schon interessant, daß das ganze Haus, welches ja seit ein paar Wochen täglich mit der Dreigroschenoper bespielt wird, ehrlicherweise noch eine komplette Baustelle ist. Überall wird noch geschraubt, gebohrt, verändert, Kabel gelegt. Man ist aber ganz zuversichtlich, daß bis zu unserem Erscheinen im Januar alles fertig ist. Na dann.

Backstage in der Fabrik, Hamburg

Die Hamburger Fabrik Backstage

Dank Klaus kann ich Euch hier mal zeigen, wie es in der Hamburger Fabrik, einem der ältesten noch existierenden Liveclubs Hamburgs, Backstage aussieht. Das Photo zeigt den Aufenthaltsraum der Bands und ist in den letzten 35 Jahren schon durch so manchen großen Namen im wahrsten Sinne des Wortes „geschmückt“ worden.

Lieben Dank für die Erlaubnis, das Photo hier wiederzugeben.

Vamos!

Wie schon im vergangenen Jahr sind die Proben zur Tour von Annett Louisan und die Premiere im Vamos! in Lüneburg. Die Geschichte des Venues ist ganz schön und darum muß ich sie hier mal erzählen. Anfang der 90er Jahre wuchs die Uni in Lüneburg sehr stark. Eine große aufgegebene Kaserne wurde teilweise umgebaut und so war plötzlich viel Platz für die Uni, die diesen Platz mit vielen zusätzlichen Studenten füllte. Nur preiswerte Wohnungen gab es nicht und so besetzte eine Initiative nicht als Universität genutzte Teile der ehemaligen Kaserne und schuf somit den dringend benötigten Wohnraum. Als Treffpunkt nutzte man die Kasernensporthalle, in der man sich zu spontanen Feten traf. Nachdem anfangs jeder einfach seine Kiste Bier mitbrachte, baute man irgendwann in einer Nacht und Nebel – Aktion eine große Theke ein und begann die Bewirtung. Alles illegal. Mittlerweile sind Wohnungen und Veranstaltungszentrum längst legalisiert, die Initiative betreibt nicht nur Wohnheime, Cafés, Copyshops und eine studentische Autovermietung, sondern auch immer noch diese Turnhalle, die durch Umbauten aber längst nicht mehr an Turnvater Jahn erinnert, sondern am Wochenende eine gut besuchte Disco und an anderen Terminen eine sehr schöne Veranstaltungshalle ist.

Das Tolle hier ist sind die hochmotivierten Mitarbeiter — alles Studenten. Viele Dinge werden hier unorthodox gelöst und genau das ist das Schöne. Hier gibt es keine abgefuckten Hausmeister, die ihren Job schon seit 25 Jahren genau gleich machen, sondern junge Leute, die etwas bewegen wollen. Zwar gibt es mittlerweile auch hauptamtliche Mitarbeiter und sogar eine Unstudierte, nämlich Nele, die eine Lehre als Veranstaltungskauffrau macht, aber so viel Elan kann man in anderen Hallen oft lange suchen. Darum: Booker dieser Republik, bucht diese Halle !