Saarbrücken

Vor einiger Zeit zeigte ich Euch schon mal die „Kampfspuren“ an der Truckeinfahrt zur Saarlandhalle in Saarbrücken. Hier mal ein Photo, damit Ihr seht, warum die da hinkommen: es ist wirklich sehr eng. Die Photos entstanden bevor es ganz eng wurde, weil ich dann mit schauen beschäftigt war und keine Bilder mehr machen konnte. Klaus kam aber ohne Schrammen rein.

Nicht ganz ohne Schrammen, jedenfalls im Sinnbild, kamen wir heute beim Riggen davon. Es tut mir ja leid, daß ich jetzt direkt zwei Tage hintereinander über die örtlichen Seilhelden schimpfe, aber der Kollege heute hat wohl vor Arbeitsbeginn eine Überdosis Valium zu sich genommen. Etwa 10 Minuten vor Einlaß waren dann alle Punkte oben und gesichert. Wer die Saarlandhalle kennt weiß, daß es da durchaus auch C1 – Hauspunkte gibt, die wir auch nutzten. Es war unfaßbar, zumal der Kollege beim Safen auch noch den Kabuki herunterholte. Beim Abbau werde ich mit hochgehen, damit wir vor morgen Mittag hier raus sind.

ausZeit in Dortmund

Ich liebe die Westfalenhallen Dortmund. Ehrlicherweise mehr die Halle 1 und nicht so sehr die Halle 3, in der wir heute spielen, aber besonders mag ich einen Service, den es seit einiger Zeit dort gibt, nämlich die Massagen, die man ohne große Vorbestellung bekommen kann. Svenja von ausZeit ist ausgebildete Physiotherapeutin und kommt bei Veranstaltungen mittags irgendwann rum, um ihren Service anzubieten. In der Halle 1 hat sie ihren eigenen Raum, in den anderen Hallen sucht sie sich eine freie Garderobe und richtet ihr kleines Massagestudio ein. Für einen Euro pro Minute knetet sie einen dann sehr gekonnt durch. Danach fühlt man sich direkt wie neu geboren und kann mit doppelter Energie weiterarbeiten, weshalb die Massagezeit sich nicht negativ auf den Arbeitsablauf auswirkt.

Svenja oder einer Ihrer Kollegen ist bei Veranstaltungen meist automatisch in der Westfalenhalle, kommt aber auch gerne in andere Venues des Ruhrgebiets und angrenzender Städte, wenn man sie vorher anfragt. Natürlich konnte ich wie schon bei der Gregorian – Tour nicht widerstehen und kann sagen, daß sie ihre Arbeit wirklich toll macht. Freut Euch also, wenn Ihr nach Dortmund kommt.

Schmerzgrenze

Bei der heutigen Abrechnung der örtlichen Kosten mußte ich doch etwas zucken. Daß der örtliche Rigger 350,00€ für seinen Arbeitstag berechnet, ist soweit ok. Dann jedoch sieht es eher aus wie bei der Zuschlagliste beim Autokauf. Ich mailte im Vorfeld ein Mal mit ihm und gab ihm durch, welche Hängepunkte des Hauses mit Supporttrussen verbunden werden müssen. Für diese Vorbereitung, Gesamtdauer insgesamt maximal 15 Minuten, erscheinen zusätzliche 100,00€ auf der Abrechnung. Dann sollte er hier nicht nur unser Rigg hängen, sondern auch noch vier zusätzliche Punkte für das Sidemasking; dafür fallen aber vier Punkte Video weg, weil es in der Halle 3 an den notwendigen Stellen keine Hängepunkte gibt. Wieder werden 100,00€ zusätzlich fällig. Und dann stehen da noch 25€ Cateringpauschale, die wir seiner Meinung nach zu bezahlen haben. Macht also zusammen 575,00€. Das, meine lieben Freunde der örtlichen Riggingfirma, ist eine Schweinerei und hindert mich zukünftig daran, Eure Dienste in Anspruch zu nehmen.

Der Rigger bekommt eine Tagespauschale. Das Wort Tagespauschale heißt Tagespauschale, weil es pauschal für einen Tag gilt. Und wenn ich zu Thyssen, Mannesmann oder Krupp auf Schicht fahre, dann muß ich auch meine Stullen schmieren und mitbringen. Ich sehe also noch nicht mal ansatzweise ein, warum ich bei örtlicher Crew Verpflegungspauschalen zahlen soll. Dazu kommt, daß der Kollege Rigger heute morgen verschlief, dadurch das Prerigg nicht wie bestellt um 10:00 Uhr fertig war, sondern erst eine Dreiviertelstunde später, was Helfer band, die am Truck fehlten.

Mal abgesehen davon, daß ich da an die Abrechnung nicht meinen Haken mache und es jetzt großes Sprechen gibt, mich regt das richtig auf. Richtig.

PA of the day

Mein Kollege Floh machte mich auf die Facebook – Seite „PA of the day“ aufmerksam, bei der regelmäßig Lautsprechersysteme vorgestellt werden. „It’s like porn for sound engineers!“ beschreibt der Autor seine Seite und damit hat er natürlich ohne Übertreibung völlig Recht. Alte Säcke wie ich es einer bin bekommen oft feuchte Augen bei Anlagen von „damals“, jüngere mögen sich vielleicht wundern, was man teilweise so gebaut hat. Aber auch aktuelle interessante Installationen kann man bewundern. Surft mal vorbei.

Das Wörterbuch der Profis

Einige von Euch kennen das vielleicht, da ist man gerade in Frankreich, Spanien oder Weißrußland unterwegs, möchte dem örtlichen Helfer was erklären und die entscheidende Vokabel fällt einem im Englischen nicht ein, oder der Helfer versteht keine der Sprachen, wie man selbst spricht. Dann sucht man im Langenscheidt und stellt fest, daß ausgerechnet Schäkel, Kontergewicht, oder Trussbolzen nicht drinsteht. Stammeln ist angesagt. Ärgerlich. Zum Glück gibt es die Theatre Words, eine Buchreihe des schwedischen Verbands der Theatertechniker, die für 24 Sprachen Übersetzungen für alles bietet, was rund um Bühnen und Veranstaltungen gebraucht wird. Jede Edition hat bestimmte Sprachräume, die man damit abfrühstücken kann, oder man bestellt eine personal edition, in der es eine persönlich zusammenstellbare Mischung von Sprachen gibt.

Copyright: Olle Söderberg, Sttf

Neben den Übersichten in den einzelnen Sprachen gibt es in den Büchern Zeichnungen, mit denen man sich auch schon ganz oft weiterhelfen kann, indem man einfach draufzeigt. Die Nummern geben dann den Weg zu den einzelnen Übersetzungen an.

Die Bücher sind sehr übersichtlich und praxistauglich aufgebaut, alle wichtigen Begriffe sind drin und ich kann sie ohne Einschränkungen empfehlen. Es gibt sie bei den deutschen Fachverbänden in deren Bücherversand, oder aber direkt bei den Schweden. Die Versandkosten sind übersichtlich.

Frühlingsduft

Heute morgen ging es für mich früh los, schon um 07:00 fuhr mein Zug in Richtung Süden. Dort hatte ich Mittags erst eine Vorbesichtigung für einen ZDF – Fernsehgottesdienst, danach düste ich zu unserer Firma in Crailsheim. Als ich Abends um 21:30 dort wieder rauskam, um nach Würzburg zu unserem Spatzen – Nightlinertreffpunkt zu fahren, roch es ganz stark nach Erde. Ein Geruch, den es jetzt ein paar Monate nicht gab. Sehr schön. Da mußte ich erstmal tief durchatmen.