Setliste Max Raabe und das Palastorchester in der Waldbühne

Der Backstagepaß vom Waldbühnenkonzert Max Raabes

Einige hatten per Mail ’ne Setlist des gestrigen Konzerts angefragt. Da schreibe ich die Antwort doch direkt hier.

1. Teil
Annabell
Eine Liebelei so nebenbei
Hab keine Angst vor dem ersten Kuß
Herr Ober, zwei Mokka
J’attendrai
Unter den Pinien von Argentinien
Schöne Isabella von Kastilien
In einer kleinen Konditorei
Chinesischer Titel (Der kleine Fluß)
Vivere
ganz spontan: Der kleine Regenschirm
Komm laß uns einen kleinen Rumba tanzen
Paddlin Madelin home
Am Amazonas
Cheek to cheek
Klonen kann sich lohnen

2. Teil
Mit „Kein Schwein ruft mich an“ rund um die Welt
Roter Mohn
Ich laß‘ mir meinen Körper schwarz bepinseln
Blume von Hawaii
Man darf bei den Mädels nicht so schüchtern sein
Amalie
Bei Dir war es immer so schön
Flor de Yumuri
Over my shoulder
Ich suche eine
Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da
Dort tanzt Lulu
Kleiner grüner Kaktus

Zugaben
Ein Freund, ein guter Freund
Dream a little dream of me
You’re the cream

Showtag Max Raabe in der Waldbühne

Nach komfortablen acht Stunden Schlaf ging es dann heute in der Berliner Waldbühne weiter. Viele Kleinigkeiten mußten noch angeschickt werden. Während des gestrigen Durchlaufs sind einige Sachen aufgefallen: Kabelwege, Stolperkanten, Farbunstimmigkeiten. All dies mußte während des Vormittags so verändert werden, daß es später auch in der Kamera gut aussehen würde. Außerdem wurden die beiden Videowände für’s Publikum geliefert und aufgebaut.

Blick in unseren Ü-Wagen

Oben seht Ihr ein Photo aus dem Übertragungswagen, in dem die Aufzeichnung für den RBB, arte und unsere DVD gemacht wurde. Hinter dem netten Kollegen geht’s noch in die Tonregie. Im Hauptraum sitzt der Regisseur mit seinen Mitarbeitern. Wie immer können alle Panoramabilder größergeklickt werden.

Mittags dann noch mal ein Soundcheck und Proben. Zum einen gab es ja Gäste in der Show, die auch mal sehen mußten, wie’s so laufen soll, zum anderen gab’s eine Handvoll Titel, die gestern beim Durchlauf nicht ganz ideal waren und daher auch noch mal angespielt wurden. Alles in allem zog sich das bis 18:00 Uhr hin und dann war ja schon Einlaß.

gleich geht's los

Um 19:50 konnte ich dann diese Aufnahme hier machen. Sieht schon schön voll aus, oder ? Zu diesem Zeitpunkt war das Wetter auch noch ziemlich gut. Nachmittags war ja sogar richtiges T-Shirt – Wetter. Allerdings war abzusehen, daß es nicht den ganzen Abend so bleiben würde. Kurz nach 20:00 fing unsere Show dann auch an und sehr schnell war die Stimmung sehr gut. Max‘ Sprachwitz ist einfach nicht zu schlagen.

Die Waldbühne beim Konzert mit Max Raabe

So sah dann das Ganze für die Zuschauer aus — jedenfalls dann, wenn man ganz oben in der letzten Reihe saß. Das Schöne an der Waldbühne ist, daß man wirklich von jedem Platz gute Sicht hat, weil die Reihen recht steil nach oben gehen und somit kein Vordermann mit seiner Birne die Sicht einschränkt.

Max Raabe - Konzert in der Waldbühne Berlin

Während der Show sang Max nicht nur die deutschen Titel, die man von ihm so kennt, sondern auch Stücke aus seinen italienischen, französischen und englischen Programmen. Ganz neu war ein Song, den er von seiner China – Tour mitgebracht hat. Da er davon ausging, daß nicht alle seiner geneigten Zuhörer der chinesischen Sprache mächtig sind, übersetzte er die Handlung des Lieds, bevor er es sang.

Leider fing es bei Max Raabe auch an zu regnen

Dummerweise fing es dann später auch an zu regnen. Was Max veranlaßte, spontan und ungeprobt das Lied vom kleinen Regenschirm zu singen. Erstaunlicherweise hielt die Stimmung beim Publikum trotzdem an. Super !

In der Pause dann kurze Aufregung: ein Servomotor der Kamerakransteuerung war ausgefallen und mußte ersetzt werden. Dadurch verzögerte sich der Start der zweiten Hälfte etwas. Ärgerlich. Zumal ich kurz bevor der Fehler entdeckt wurde gerade erst per Durchsage die Besucher gebeten hatte, wieder ihre Plätze einzunehmen. So mußte ich dann noch um ein wenig Geduld bitten. Aber ich glaube, die fünf Minuten zusätzliche Warterei haben sich gelohnt, denn auch in der zweiten Hälfte war das Programm wirklich gut und wurde trotz des teilweise heftigen Regens umjubelt.

Um kurz von 23:00 Uhr war die Show dann vorbei und seit dem bauen wir ab. Die Waldbühne hat nur extrem begrenzte Lademöglichkeiten und man steht sich leicht gegenseitig im Weg. Und so zieht sich der Abbau böse hin und die angepeilten 04:00 Uhr als Endzeit werden wir wohl nicht halten können. Es wird wohl eher 06:00 Uhr werden. Blöderweise habe ich meinen Pullover im Hotel liegengelassen und es ist doch ganz schön kalt.

…… es ist dann 08:00 Uhr geworden ……

Max Raabe in der Waldbühne Berlin

Die Berliner Waldbühne von oben aus gesehen

Gestern Abend nach der Show in Hamburg schnell die Kleinigkeiten abgebaut, die wir auch in Berlin brauchen, flugs hingelegt, drei Stunden geschlafen und mich dann auf den Weg nach Berlin gemacht. Pünktlich um kurz vor sechs war ich dort und weil der Örtliche mich nicht wie versprochen vor dem Haupteingang abgeholt hat (der Bühneneingang ist zu Fuß nur durch einen ziemlichen Marsch zu erreichen), bin ich über den Zaun geklettert und kann Euch daher den frühmorgendlichen Blick über die Waldbühne bieten.

Blick über die Waldbühne vom rechten Bunker aus

Nach genau 186 Stufen ist man unten an der Bühne, wo wenig später der Aufbau begann. Ihr sehr hier einen Blick vom rechten Bunker aus. Dort ist auch der erste LKW zu erkennen, der gerade rückwärts sich dem Entladepunkt nähert.

Die Waldbühne ist im Rahmen des Olympiastadionbaus in den dreißiger Jahren entstanden und Teil der Thingstättenbewegung, die in der NS – Zeit eine Art germanische Ersatzreligion darstellen sollte. An Orten mit hohen energetischen Schwingungen, heiligen germanischen Orten, wurden große Amphitheater gebaut. Die Größte dieser Arenen ist die Berliner Waldbühne, es gibt aber noch viele weitere. Einige davon werden bis heute als Konzertarenen benutzt, wie beispielsweise die Bühnen in Schwarzenberg oder Heidelberg, an die ich recht spannende Erinnerungen habe. Der geistige Ursprung der Architektur ist bis heute sehr deutlich zu sehen.

Weitere Details des Aufbaus und der Proben zur DVD – Aufzeichnung nach dem Break.

„Max Raabe in der Waldbühne Berlin“ weiterlesen

Vorbesichtigung Waldbühne Berlin

Die Berliner Waldbühne

Heute mußte ich kurzfristig zu einer erneuten Vorbesichtigung in die Waldbühne am Olympiastadion in Berlin. Grund war die Aftershowparty, zu der rund 300 Freunde, Verwandte und Sponsoren eingeladen werden. Idee der Presseabteilung war, diese Party Backstage im Cateringzelt durchzuführen. Wer die Situation in der Waldbühne kennt weiß, daß das nicht die beste Idee ist. Es galt also, die entscheidenden Damen davon zu überzeugen. Was mir auch ohne viele Worte gelungen ist. Zu häßlich und im Abbaubetrieb auch zu gefährlich. Letztlich wird die Party jetzt in der direkt neben der Waldbühne stehenden ehemaligen englischen Offiziersmesse stattfinden. Viel besser.

Mitgebracht habe ich Euch mal wieder ein größerklickbares Panoramaphoto. Am Sonntag werden dort fast 20.000 Leute sitzen. Und ich hoffe, daß das Wetter mitspielt. Auf der anderen Seite darf es in der Waldbühne auch nicht zu schön werden, denn etwa 80% aller Berliner Mücken wohnen rund um das Gelände und feiern Volksfest, wenn die Menschenmassen dort sitzen. Im Zuge der ganzen Umbenennungen von Stadien in irgendwelche Firmennamen könnte man dieses Amphitheater auch die Autan – Bühne nennen und an jeden Besucher ein Probefläschchen verteilen. Käme bestimmt gut an.

Nach der Vorbesichtigung und Aftershowpartymöbelschauen bei Ikea dann wieder mit dem Zug nach Hamburg und direkt ins Theater, wo es heute eine fast reibungslose Show gab. Nur der Videozuspielcomputer ist in der Pause abgestürzt, konnte aber problemlos neu gestartet werden.

Eine neue Woche

Letzte Woche hatte ich von unserem Folienproblem bei den Towern erzählt. Die Dekoabteilung des Thalia – Theaters stand uns tatkräftig zur Seite und seit heute sind die beiden Türme mit einem Schleiernessel völlig faltenfrei bespannt. Ganz, ganz herzlichen Dank. Und noch mehr ist passiert: Versteifungen für die normale Podesterie sind gekommen und auch neue Monitore für meinen Inspizientenplatz. Da konnte die Show nur gut werden :-)

Aufbau Max Raabe im Thalia Theater, Hamburg

Ab Dienstag war ich dann mit Max Raabes Palastrevue im Thalia Theater beschäftigt. Vor ziemlich genau drei Jahren hatte diese Show hier Premiere und jetzt sind wir für vier Wochen wieder zurück. Beim Reinkommen waren wir alle tatsächlich etwas erstaunt: ist die Bühne geschrumpft ? Wir hatten das doch etwas größer in Erinnerung. Wahrscheinlich sind wir durch Häuser wie die Oper Köln einfach ein wenig verwöhnt. Aber natürlich paßt unsere Show hier problemlos rein.

Panorama des Thalia - Theaters in Hamburg

Beim Aufbau dann eine unangenehme Überraschung: die beiden 3,60m hohen Tower, auf denen Baß und Schlagzeug stehen, werden nach dem Aufbau mit einer weißen Folie bespannt, damit sie wie aus einem Guß aussehen. Diese Folie muß für jeden Aufbau neu bestellt werden. Wegen Lieferschwierigkeiten unserer Originalfolie kam dieses Mal eine andere, die „fast genau so“ aussehen sollte. „Fast“ trifft es. Unsere ist recht matt, diese hier ist etwas glänzender und sieht wie eine billige Papiertischdecke aus. Außerdem hat sie alle 30cm Streifen, die im Licht richtig stark auffallen.

Die falsche Folie

Kurzfristig war keine Alternative aufzutreiben. Schöne Scheiße. Max ist ein netter Kerl, aber extrem pingelig, was das Aussehen seiner Show angeht. Zu recht ! Immerhin hat das Palastorchester ja einen gewissen Ruf für perfekte Shows. Und „wegleuchten“ kann man die Streifen leider nicht. Und so mußte die Folie erst mal draufbleiben. Sehr ärgerlich.

Probe zur Palastrevue mit Max Raabe

Mittwoch dann Restarbeiten und Durchlaufproben. Oben seht Ihr Orchester und Ballett noch in normalen Klamotten einige Übergänge proben. Da sieht man übrigens am Schlagzeugturm auch sehr gut, daß diese Folie nicht nur Streifen hat, sondern sich auch extrem bescheiden spannen läßt. Sie wirft Wellen.

Abends die Preview lief im großen und ganzen ganz gut. Natürlich gab es eine lange „Shitlist“, jedoch nur wenige Dinge, die dem Beobachter auffallen würden. Es gab ein wenig Streulicht in den Blacks, zwei Dinge mußten umgestellt werden, damit die Vorhänge noch besser laufen. Eigentlich ganz passabel.

Donnerstag tagsüber für mich viele Vorbereitungen für die DVD – Produktion des Palastorchesters nächstes Wochenende in der Berliner Waldbühne. Nachmittags Finetuning der Show im Theater, die Shitlist abarbeiten. Abends Premiere und danach eine kleine interne Premierenfeier im Interconti, dem Künstlerhotel. In diesem Zusammenhang muß ich mal böse Worte über den Service in dieser Bar loswerden. Das Interconti ist ein Fünfsterne – Haus und hat eine Bar, die gar nicht geht. Es hat über 20 Minuten gedauert, bis mal die Reste der vorherigen Gäste vom Tisch geräumt wurden, 30 Minuten, bis wir eine Karte hatten. Die Cocktails waren sicher nicht ihr teures Geld wert und der Pianist sollte dringend mal singen lernen — oder es lassen. Die Bar sollte man also meiden.

jetzt aber schnell

Ich habe ein wenig geschlunzt mit dem Schreiben, aber das will ich jetzt schnell nachholen.

Freitag gab es während der Show kurze Verwirrung: ist denn der Beamer schon wieder defekt ? Es gab nämlich plötzlich kein Bild. Aber der Grund war viel prophaner: auch wenn man ein 100%ig schwarzes Bild projezieren will, so ist die Projektionsfläche doch nicht ganz schwarz, sondern leicht grau. Wenn dann Leute zwischen Projektor und Leinwand herlaufen, sieht man ganz leichte Schatten. Aus diesem Grund wird der Beamer immer an einer ganz bestimmten Stelle der Show abgedeckt, damit sowas nicht passiert. Blöderweise hatte der Kollege vergessen, die Abdeckung wieder wegzunehmen. Und so blieb die Opera auch schwarz, als sie eigentlich wieder farbig erstrahlen sollte. Hm.

Außerdem gab es Freitag mal wieder Tonverwirrungen. Max‘ Mikro klang sehr schepperig. Nachdem wir letztens bereits das Pult komplett ausgetauscht hatten muß es dann wohl am Aviom liegen. Doof. Dann halt das Multicore demnächst wieder analog.

Samstag lief soweit alles wieder, allerdings fiel bei der Schattenspiel – Nummer einem der drei Posaunisten die Entwässerungsklappe ab. Und das bei einem teuren Instrument. Wenn die Klappe fehlt, strömt die Luft da einfach raus und es gibt keinen Ton. Die beiden anderen Kollegen mußten sich schwer bemühen, nicht laut loszulachen und bekamen auch nicht alle Töne sauber raus. Sehr verständlich, denn Blechgebläse spielen und lachen paßt echt nicht zusammen.

Sonntag lief in der Show alles glatt und wir haben danach fix alles abgebaut. Auch ohne Zwischenfälle, also ganz langweilig. Um 01:30 waren wir fertig. Auch unser Gastspiel in Köln war sehr schön. Und die Kollegen dort fragten uns schon, ob wir denn in zwei Jahren wiederkommen. Also scheinen sie uns auch zu mögen.

Gestern dann zusammen mit Birte per Auto zurück nach Hamburg gedüst. Blöderweise war die A1 zwischendurch gesperrt und wir haben für die Strecke über fünf Stunden gebraucht. Das ist schon ein wenig nervig. Hätten wir doch besser mit der Bahn fahren können. Abends kam dann Bianca, eine Freundin, die hier die nächsten vier Wochen wohnen wird, weil sie ein Praktikum in Hamburg macht und eigentlich in Siegen wohnt. Wir sind abends noch lecker bei ’nem Portugiesen essen gewesen und haben viel geklönt.

Heute war ich nach über drei Wochen das erste Mal wieder in Lüneburg. In der Eishalle sieht es noch nicht so aus, wie ich mir das gewünscht hätte. Da muß der ein oder andere noch mal ran. Ich verstehe gar nicht, warum man sowas nicht selbst sieht.

Jetzt erst mal ganz viel Waschen und die Bude auf Vordermann bringen, denn in den nächsten Tagen stehen ja wieder eine Menge Dinge an. Hey, ich bin wieder in der Jetztzeit…. das ist klasse.

Erholung

Seitengebäude der Oper Köln

Was aussieht wie ein leicht angeranztes Appartmenthaus irgendwo an der Küste ist in Wirklichkeit ein Seitentrakt der Oper Köln. Und leider ist die Aussicht von den Balkonen aus auch nicht auf den Rhein, sondern ganz langweilig gegen ein Shoppingcenter. Aber wenigstens sieht es ein bißchen wie Urlaub aus und erinnert mich daran, daß ich auch bald ein paar Tage frei habe. Und so habe ich heute auch Flüge und Hotels für eine kleine Rundreise gebucht, die ich zusammen mit meiner Tochter in kürze unternehmen werde. Außerdem habe ich heute tagsüber …… geschlafen. Es ist kühler geworden und da habe ich mich tatsächlich zwischendurch mal zwei Stunden hingehauen statt trainieren zu gehen. Das ist jetzt nicht ganz im Sinne des Ganzen, war aber trotzdem sehr erfrischend.

Während der Show hatte ich heute sehr talentierte Assistenz. Die beiden Kinder Svens (unseres ersten Saxophonisten) haben während der Show neben mir am Inspizientenpult gesessen und fleißig die Show gecallt. Dabei entwickelten sie eine schnelle Auffassungsgabe für’s Polnische und konnten innerhalb von wenigen Minuten Dinge wie pięć minut do przedstawienia [fünf Minuten bis zur Show] oder gotowość balet [Standby für das Ballett] sagen.

Heute während des Tages sind dann noch einige Stimmen für den Designwettbewerb eingetrudelt und die Führung des bisher eindeutigen Favoriten ist jetzt nicht mehr ganz so klar. Es bestehen gute Chancen für vier Designer, Ruhm und Ehre in ihr Haus zu holen. Darum für alle: stimmt noch schnell ab, damit auch der in Euren Augen Richtige gewinnt.

zwei Tage

Ich will Euch eben berichten, was den so in den letzten zwei Tagen noch passiert ist. Die Oper in Köln hat nur eine wirklich sehr rudimentäre Klimaanlage für den Zuschauerraum, die bei diesen Temperaturen deutlich an ihre Leistungsgrenzen kommt. Auf der Bühne gibt es nichts; auch wenn da durch die ganzen Scheinwerfer ziemlich viel Wärme entsteht leben wir von der Luft, die aus dem Zuschauerbereich zu uns schwappt. Und so ist es warm. Sehr warm. Und schwül. Letztlich sind unsere Hirne so verkocht, daß dadurch natürlich Schusseligkeiten entstehen. Oder Max mal eben den Liedtext zu einem Stück vergißt, das er schon geschätzte 685 Mal gesungen hat. Oder Birte völlig verschreckt auf dem Interkomkanal (Sprechverbindung zwischen den Technikern) zugibt, daß sie gerade aus Sekundenschlaf aufgewacht sei und sich erst mal neu orientieren mußte. Speziell gestern nach dem Regen war es hier in Köln so unglaublich schwül und warm, daß ich fast ’n Kreislaufkollaps bekommen habe. Ekelig. Dabei mag ich Sommer und will mich eigentlich gar nicht beklagen. 20% weniger Luftfeuchtigkeit wäre halt klasse.

Vorgestern Abend habe ich mich mit einer Exfreundin getroffen, wegen der ich seinerzeit nach Hamburg gezogen war (die unsere Beziehung dann nach erfolgtem Umzug nach 14 Tagen beendete) und die heute des Berufs wegen in Köln lebt. Nach so vielen Jahren ist der Streß natürlich vergeben und wir hatten eine schöne Zeit bei lekker Bier und guten Gesprächen. Vielleicht bin ich auch deshalb versöhnt, weil ihr erst vor kurzem etwas ähnliches passiert ist ;-)

Ansonsten gibt es nichts Berichtenswertes.

Mir fällt die Decke auf’n Kopp

Die Decke im Treppenhaus der Oper Köln

Die Kollegen der Oper Köln erzählen ja seit dem wir hier sind, daß vieles im Argen läge und einiges dringend gemacht werden müßte. Da ich einige Berliner Häuser kenne, bei denen es ganz offensichtlich deutlich schlimmer aussieht als hier (eigentlich finde ich es in der Kölner Oper tatsächlich recht gepflegt), habe ich den Kollegen immer gesagt, sie sollen sich mal nicht so anstellen. Vielleicht muß ich meine Meinung dazu noch mal überdenken. Gestern kamen nämlich plötzlich während der Künstlerankunftsphase Teile der Decke im Treppenhaus runter. Plums.

Ich selber glaube ja, daß Birte, unsere Lichtgöttin, Schuld ist. Sie ist frisch verliebt und verstrahlt deshalb so viel Energie, daß ihre Umgebung das halt manchmal nicht aushalten kann. Und die Decke kam runter, gerade nachdem sie die Stelle passiert hatte. :mrgreen:

Zur Beruhigung: es ist niemandem etwas passiert, weitere lose Teile wurden abgeschlagen und jetzt scheint der Rest zu halten. Ansonsten gestern eine runde Show. Fast. Da paßt das Wort „verstrahlt“ wieder. Vincent, der Drummer, war zwischendurch so verstrahlt, daß er zum weißen Jackett des Italienblocks die graue Hose aus dem Amerikablock anzog. Wenn er auf seinem Schlagzeugturm sitzt, sieht man das ja nicht und irgendwann während des Spielens ist es ihm auch aufgefallen. Allerdings hinderte es ihn dann doch daran, zur Verbeugung nach vorne zu kommen. Hätte bestimmt lustig ausgesehen…. :-)