Und jetzt kann ich auch das Geheimnis lüften: am Dienstag war ich im Tierpark Hagenbeck. Vielen ist der Name Hagenbeck ja eher als Zirkus geläufig. Beide, Zoo und Zirkus, entstammen einem Tierhandels- und -ausstellungsbetrieb, den es Anfang des 20. Jahrhunderts auf der Hamburger Reeperbahn gab und die alte Elefantendressurhalle im Zoo — heute längst eine Eventfläche — zeugt davon, daß die Wege lange gemeinsam liefen.
Wenn man sich vom Schreck des in meinen Augen doch recht kräftigen Eintrittspreises erholt hat, steht man recht schnell bei den Elephanten. Und hier taucht direkt mein Photographierproblem in Zoos auf: ich lichte ganz ungern offensichtlich eingesperrte Tiere ab. Ich finde das … unästhetisch. Gar nicht mal in weltverbesserischer Sicht, rein photographisch. Ich gehe ja gern in Zoos und finde es interessant, mir Tiere vom Nahen anzuschauen; da ist es klar, daß sie nicht in Freiheit leben. Aber Gefangenschaft abzubilden widerstrebt mir. Von daher gibt es hier nun eine recht eingeschränkte Sicht.
Interessant auch, wie unterschiedlich die Möglichkeit des Fütterns gehandhabt wird: Elephanten scheinen einen recht robusten Magen zu haben und darum ist das Fütern bei diesen Tieren erlaubt. So stehen dann reihenweise die Besucher am Gehege und stecken den Tieren unglaubliche Mengen an Möhren und Äpfeln zu, die mit erstaunlicher Rüsselfertigkeit eingesammelt werden. Bei kleineren Stücken werden auch erst mal ganz effizient mehrere Besucher „abgegrast“, bevor der Rüssel wieder in Richtung Mund wandert. Die im großen und hellen Affenhaus wohnenden Schimpansen darf man nicht füttern.
Schön finde ich, daß im Tierparkgelände auch alles mögliche an Getier frei herumläuft. Neben unterschiedlichem Federvieh kann man auch an einigen Stellen Maras durch die Gegend laufen sehen.
Diese kommunikativen Tiere, die die wärmenden Sonnenstrahlen sichtbar genossen, heißen Erdhunde. Dies nicht, weil sie mit den richtigen Hunden verwandt wären (das sind Seehunde ja auch nicht), sondern weil ihr Warnruf ein Bellen ist. Sie sind also gewissermaßen Erdhörnchen mit Fremdsprachenkenntnissen. Soll ja sehr hilfreich sein in diesen Tagen.
Neben den Cuba – Flamngos, die Ihr auf dem ersten Bild sehen konntet, gibt es im Tierpark Hagenbeck auch die besonders seltenen Giganto – Flamingos, oder auch Chile – Flamingos genannt. Die werden, wenn man dem Schild glauben darf, bis zu 90m groß…… was mal wieder beweist, daß man eben nicht alles glauben darf.
Weil Pferde immer ziehen, vor allem bei meinen viel zu wenigen weiblichen Lesern, darf ein solches Photo natürlich nicht fehlen. Ich muß ja auch ein wenig an die Quote denken. Dabei fand ich es durchaus witzig, die mit „Vorsicht, bissig“ gekennzeichneten Tiere ausgerechnet im Streichelzoobereich unterzubringen. Die Kaltblüter zeigten sich dann auch recht ungnädig: alle, die sich an das Fütterungsverbot hielten wurden mit knackigen Bissen abgestraft. Zum Glück nur so fest, daß es für einen gehörigen Schrecken, aber nicht für Wunden reichte.
Auch wenn ich jetzt hier vielleicht ein wenig mäkelig wirke, so hat mit der Zoobesuch doch sehr gefallen. Bei schönem Wetter ist der Tierpark auch wegen seiner Gesamtanlage immer einen Besuch wert. Der Raubtierbereich und der für die Polkappenbewohner werden gerade neu gemacht; wenn das fertig ist, werde ich noch mal schauen gehen.