Preview Alida Gundlach

Jetzt muß ich doch mal das Wochenende nutzen und nachtragen, was ich so in den letzten Tagen trieb. Wie hier schon angedeutet war das letzte Wochenende und der Anfang der Woche angefüllt mit Proben und der Preview zur Show Zeit von Alida Gundlach in Norderstedt. Alida ist NDR Fernsehmoderatorin und hat etwas auf die Bühne gestellt, was sie Dreamical nennt; eine Mischung aus Musical, Tanz, Show und erzählten Geschichten. Das Konzept ist tatsächlich ganz schön und speziell die Tanznummern schon wirklich klasse.

Auf den Photos kommt leider die Bühne nicht so zur Geltung, wie sie in der Realität wirkt. Durch verschiedene Ebenen ist sie tatsächlich sehr plastisch und kommt so einer Show sehr entgegen.

Ich finde solche Probentage immer sehr spannend. Alles was man sich im Vorfeld theoretisch ausgedacht hatte entsteht nun tatsächlich, alles was im Vorfeld trocken geprobt wurde, wird hier zusammengefügt. Natürlich klappt dann nicht immer alles 100%ig, es wird verändert, noch mal geprobt und am Ende steht dann die fertige Show. Das ist dann schon ein tolles Gefühl.

Die Zuschauerreaktion war jedenfalls sehr gut, wir waren zufrieden und so sehen wir ganz zuversichtlich der Premiere am Montag im Hamburger Schauspielhaus und auch den nachfolgenden Terminen entgegen.

Hier übrigens mal eine Visualisierung aus der Planungsphase. Letztlich wurde dann im weiteren Verlauf der Vorbereitungen noch die Form der Podesterie geändert und auch die Bodenfarbe stimmt nicht. Trotzdem bieten solche Bilder schon eine recht realistische Vorstellung von dem, wie es dann mal werden wird. Das Copyright zu dem Bild liegt bei der ebent.brand & engineering gmbh, meinem Arbeitgeber.

Merkel – Arena

Die HSH Nordbank ist offizielle Namensgeberin des Volksparkstadions in Hamburg und außerdem so pleite, daß sie jetzt Rettungskohle der Bundesregierung in Anspruch nehmen will. Das heißt, daß mit leichtem Umweg der Steuerzahler für die Eitelkeiten von Bankvorständen aufkommt. Ob das auch Auswirkungen auf den Namen des Stadions hat ?  Heißt die Heimat des HSVs nun zukünftig Bundesfinanzministerium – Arena, Merkel – Arena, oder Wirsteuerdeppenzahlenalles – Arena ?  Ich bin ja dafür, dem Stadion seinen eigentlichen Namen auch offiziell wiederzugeben.

Geschwür

Auch wenn ich es nicht verbloggte: in den letzten Wochen war ich häufiger mit 7,5 – Tonnern unterwegs, meistens mit einem Mitsubishi Canter, den ich ja auch schon an anderer Stelle bemängelte. Ich bin der Meinung, daß bei der Namensgebung das „t“ statt eines zweiten „c“s geschrieben wurde, denn eigentlich ist der Wagen ein echtes Geschwür. Schon im Vergleich zum 814 von Mercedes.

In diesen Tagen fuhr ich nun einen MAN 8.185 und da tun sich dann echt Welten auf !  Komplette Luftfederung, Retarder, Tempomat, ein Fahrerhaus, aus dem man auch gut die hintere Ecke des Fahrzeugs erkennen kann und das Platz bietet… Perfekt. Notiz an mich: bei Europcar zukünftig einen Canter ablehnen.

Zeitlos

Einige von Euch wissen vielleicht, daß ich mal Augenoptiker gelernt habe. Und auch wenn ich seit 13 Jahren nicht mehr in diesem Beruf gearbeitet habe, so schaue ich doch zwischendurch mal, was sich denn in dieser Branche so tut. Das ist erschreckend wenig. Die angebliche Brillenmode ist die letzten 15 Jahre absolut zeitlos. Dieses Schaufenster hätte ich vor zehn Jahren exakt genau so photographieren können und mein eigenes Brillengestell, mittlerweile 14 Jahre alt, halte ich immer noch für modischer, als etwa 98% der Modelle, die ich zur Zeit so sehe. Dabei denke ich durchaus über eine neue Brille nach. Aber alles was ich so sehe, ist entweder so nichtssagend, daß es mich langweilt, oder aber für einen Ochsenschädel wie mich (für Insider: PD 71) leider nicht geeignet.

Ich war früher immer der Überzeugung, daß man regelmäßig seine Brille wechseln müsse, weil man ja auch seine Bekleidung der Mode anpasse. Heute frage ich mich: warum, wenn die Neue langweiliger und nichtssagender ist als die Alte.

Das Drumherum

Es ist Sonntag Morgen, drei Stunden vor Einlaß und vier Stunden vor Konzertbeginn. Die ersten paarhundert Fans haben sich schon vor dem Zelt versammelt. Es herrscht fast so etwas wie Ausnahmezustand, jeder achtet peinlich genau darauf, daß sich niemand vordrängelt, alle wollen später die ersten sein.

Wenn jugendliche Festivalbesucher glauben, daß nur in Scheeßel oder in Wacken gecampt würde, täuschen sie sich gewaltig. Zu den Terminen der Kastelruther Spatzen tauchen hunderte von Wohnmobilen auf und bevölkern das Tal. Von klein und schnuckelig bis groß und perfekt ausgestattet: Spatzenfans scheinen auch Wohnmobilfans zu sein. Zelte gibt es nur ganz wenige.

Ganz anders als bei den großen Rock ’n‘ Roll – Festivals ist das aber hier mit den Ordnern gelöst. Der Backstagebereich ist zwar blickdicht eingezäunt, aufdringliche Fans (und davon gibt es einige und auch sehr dreiste) werden jedoch eher freundlich aufgefordert, die Folie nicht noch weiter einzureißen und bitte die Privatsphäre zu akzepieren. Dabei kann man feststellen, daß 75jährige Omas nicht weniger erfinderisch sind als 17jährige Teenies.

Wenn 15.000 Zuschauer auf Tischen und Bänken hüpfen, dann ist das schon ein echtes Erlebnis und ich finde es eher bemerkenswert, daß nicht ganze Hundertschaften mit gebrochenen Beinen abtransportiert werden müssen. Denn ehrlicherweise fließt daß örtliche Forst – Bier in großen Krügen.

Größer als der Everest ist das Kastelruther Spatzenfest

Diese Behauptung stelle nicht etwa ich auf, sondern ist ein Textauszug aus einem Stück über das Ereignis. Und ein bißchen was ist auch dran. Jedenfalls sahen am letzten Wochenende an drei Tagen in vier Shows 60.000 Besucher die geballte Ladung folkstümlicher Freuden. Bei so einem Konzert spielen nicht einfach die Kastelruther Spatzen, sondern es ist ein vielstündiger Event mit zahlreichen, jeweils wechselnden Vorbands, hier beispielsweise das aus fünf Musikern bestehende Schlernsextett. Ich weiß nicht, ob einer wegen Bauchweh nicht konnte.

Auch Gast am Samstag waren die Salten Oberkrainer, eine handwerklich tolle Kapelle, die mit echter Spielfreue auf der Bühne stand. Man mag zur Oberkrainer Musik stehen wie man will, aber was diese Herren hier boten war richtig gute Musik, die allen Beteiligten incl. uns abgefuckten Technikern großen Spaß gemacht hat. Oft geht es doch in unserem Beruf nur um Show; hier ging es um handgemachte Musik. Und man achte mal auf die kleinen Details wie Gitarre und Baß…

Gast am ersten Abend war Helene Fischer, die ehrlicherweise eher Schlager singt als Volkstum, aber die Massen sicher zu begeistern weiß. Anwesende Kameraleute, egal ob Video oder Photo, egal ob Profi oder Amateur, lieferten sich jedenfalls heiße Schlachten vor der Bühne (an der es keine „three songs, no flash“ – Regel gab). Und auch am Autogrammstand ging es nach dem halbstündigen Set so heiß her, daß Tische flogen und die betreuenden gut gebauten Herren arg ins Schwitzen kamen. Das war schon fast Rock ’n‘ Roll.

Höhepunkt jeder Show war dann natürlich der Auftritt der Kastelruther Spatzen. Diese Band ist tatsächlich ein echtes Phänomen. Das Publikum ist zwischen 17 und 90, extrem textfest und ab der ersten Zeile, ach was, ab dem ersten gespielten Ton partybereit.

Sänger Norbert Rier scheint in den vergangenen 25 Jahren ein genaues Gefühl für seine Fans entwickelt zu haben und zu wissen, was sie hören wollen.

Jedenfalls standen am Ende der Show immer 15.000 Menschen auf Tischen und Bänken, um die Band zu feiern, als wäre es eine angesagte Teenieband. Schon beeindruckend.

Kastelruth, Seis und der Schlern

Wie schon kurz angedeutet war ich in der letzten Woche in Kastelruth. Das liegt in Südtirol, Italien, inmitten der Dolomiten. Hier gab es das alljährliche Spatzenfest, zu dem ich in einem späteren Artikel noch kommen werde. Oben seht Ihr einen Blick vom Festivalgelände auf Kastelruth. Dort könnt Ihr erkennen, daß Länge eben doch zählt. In den vergangenen Jahrhunderten gab es nämlich einen stillen Wettkampf zwischen den Bergdörfern, wer denn den längsten hat. Kirchturm. Und darum gibt es viele kleine Kirchen in der Gegend mit überproportional hohen Türmen. Schon witzig eigentlich.

Hausberg von Kastelruth ist der Schlern, ein auffällig geformter Berg, an dem auch die Seiser Alm, die größte Hochalm Europas, liegt. Während wir an allen Tagen wirklich reichlich zu tun hatten, bestand doch die Gelegenheit, am Freitag Morgen einen Ausflug hierhin zu machen. Bei bestem Wetter war das ein echter Genuß.

Nach gemütlicher Liftfahrt hat man da oben bei rund 2.000 Metern schon eine schöne Aussicht. Prompt beschlossen wir, daß wir im nächsten Jahr einfach mal ein paar Tage dranhängen und wandern wollen.

Ziel unseres Ausflugs war diese Hütte, in der ein leckeres, hausgemachtes Frühstück auf uns wartetet. Da lohnt es sich doch auch mal, schon um 08:00 Uhr aufzustehen.

Beim Reinkommen war der Hunger zu groß, darum kam ich leider erst nach dem Frühstück zum Photographieren. Jedenfalls sah es innen so aus, wie man sich eben eine alte Almhütte so vorstellt. Und wie bei vielen anderen Dingen in Südtirol gibt es auch hier eine Sonderregelung: die Alm darf ohne besondere Genehmigung nur dann bewirtschaften, wenn sie mindestens 80% selbst erstellte Produkte ausgibt. Was unserem Frühstück extrem entgegen kam. Brot, Butter, Schinken, Käse…… mh.

Aber auch drunten im Tal ist’s idyllisch. Hier der Blick aus meinem Hotelzimmerfenster in Seis. Man achte auf den Kirchturm…