Mal wieder in Langenzenn

Wie schon im vergangenen Jahr, so bin ich auch jetzt wieder in der Trinitatis – Kirche Langenzenn, um einen ZDF – Fernsehgottestdienst vorzubereiten, der am Sonntag live ausgestrahlt wird. Die Fernsehleute haben immer ziemlich gutes Equipment, besonders hat es mir diese recht schwere Gummimatte angetan. Sie liegt ob ihres Gewichts gut auf dem Boden und ist auch Dank des Biene Maja – Designs einfach nicht zu übersehen. Ich finde sie auf jeden Fall viel besser, als die üblichen schwarzen Matten mit weißem, sich ständig ablösenden Gaffa beklebt. Mal schauen, wo man sowas herbekommt.

Das ist der Ü-Wagen, der hinter der Kirche parkt. Leider ist es doch recht kalt, sonst gäbe es auf dem Dach eine perfekte Sonnenterrasse. Bei der letztjährigen Tour de France wurden dort immer die Moderationen gemacht. Coole Idee auf jeden Fall.

Am Sonntag wird es leider noch keinen richtigen Rosenbusch geben. Es ist einfach noch zu früh im Jahr. Trotzdem will man wegen des Muttertags aber natürlich einen Take mit Rosen drehen …… da man ja schließlich beim Fernsehen ist, wurde heute schon ein bestehender Strauch im Klostergarten mit Kunstblumen gepimpt. Das ganze so gut, daß es selbst von Nahem noch echt aussieht.

Auch im Innenhof des Kreuzgangs gab es heute Theaterproben. Die haben aber mit uns nichts zu tun. Es soll wohl im Sommer Theateraufführungen in dem wirklich wunderschönen Ambiente geben. Keine Ahnung, wie das Stück wird, aber schon wegen des Innenhofs lohnt sich ein Besucht ganz sicher.

Fernsehgottesdienst in Regensburg

So sah also heute der Blick vom Altar in Gemeinderichtung aus. Zwei Kameras sind ja vorne zu erkennen, auf der Orgelempore gab es noch einmal zwei und die fünfte war eine SteadyCam.

Diese größerklickbare Aufnahme entstand während des Aufbaus. Unsere Traversen stehen schon, rechts hängen die Kollegen des ZDF gerade ihr Licht, geradeaus sieht man die Gitterboxen mit Teilen des Materials.

In den beiden Seitenschiffen befinden sich jeweils drei Altäre, die erst einmal sehr ähnlich wirken, aber doch ihr ganz individuelles Design haben. Was wie teures Marmor ausieht ist übrigens bemaltes Holz, also Kulissenbau at it’s best.

Das selbe Seitenschiff, nur mit einer anderen Perspektive photographiert. Hier sieht man jetzt auch die weiß verkleideten Steher unserer Konstruktion. Unter der Verkleidung befinden sich auch die Antennen für die SteadyCam. Soll ja alles schick aussehen.

Ganz hinten in der Kirche, hinter einem Gitter, haben sich die Tonkollegen mit den Empfängern und auch die SteadyCam – Techniker aufgebaut. So sehen sie noch genug vom Geschehen, sind aber etwas dezent aus der Sicht.

In der Sakristei der Kirche ist auch ein Regieplatz untergebracht, an dem man auch ganz gut Biathlon schauen kann, wenn man am Vortag auf die Proben wartet. Wirklich sehr schön finde ich in diesem Raum die Möbel. Auch die ganze Elektronik der Kirche ist in einen solchen Schrank eingebaut.

So sah es dann während des Gottesdienstes aus. Kann man mal anbieten, finde ich. Auch im Fernsehen kam die Kirche gut rüber, die Arbeit hat sich also gelohnt. Dann nach der Messe direkt Abbau, um 14:30 saß ich schon im Truck.

Weiß – Gold

An diesem Wochenende verbringe ich mal wieder meine Tage in einer Kirche. Die Alte Kapelle in Regensburg stellte ich Euch ja schon kurz bei der Vorbesichtigung mit einigen Panoramen vor. Es ist ein wirklich opulent verzierter Bau. Bis in die letzte Ecke ist er mit kleinen Details ausgeschmückt, die einen auf den ersten Blick erst einmal fast erschlagen. Man muß sich schon in Ruhe durcharbeiten.

Wie schon in Langenzenn ist auch die Alte Kapelle ein ehemaliges Kloster mit vielen, vielen Nebenräumen. Den Kreuzgang, geschmückt mit zahllosen Grabplatten, finde ich jetzt aber tatsächlich nicht so photogen, so daß ich mich auf ein paar Detailblicke in die Kirche begnügen möchte. Schön finde ich erst einmal, daß durch die vielen Fenster und die weiße Farbe schon ohne künstliche Beleuchtung eine helle, freundliche Stimmung herrscht. Nicht so düster und dunkel wie der benachbarte Dom.

Es gibt in der ganzen Kirche nur zwei Figuren, die nicht weiß als Grundfarbe haben (selbst Mohren werden sehr überzeugend in weiß dargestellt), eine davon ist diese Taube, die im Dach der Kanzel fliegt. Zweidimensionale Photographie kann diesen Vogel leider nicht in seiner ganzen Pracht darstellen; er gefällt mir sehr.

Weil jetzt doch recht viele Bilder folgen, geht es nach dem Break weiter.

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Die Messe

So sah’s nun heute während des Gottesdienstes aus. Wenn man sich das mal im Fernsehbild anschaut, dann war das schon sehr schön. Interessant dann auch, wie dunkel, fast düster es plötzlich wieder ist, wenn das ganze Fernsehlicht wieder ausgeschaltet wird. Wie sagte doch eine ältere Dame nach dem Gottesdienst: „Ich bin hier getauft, konfermiert und verheiratet worden, unsere Kinder wurden hier auch getauft, aber ich wußte nicht, daß wir eine so schöne Kirche haben. Heute sah man das zum ersten Mal so richtig. Das müßte es viel öfter geben.“ Dann haben wir ja alles richtig gemacht.

mehr Details

Und weil mir diese Kirche gerade Spaß macht, zeige ich Euch noch ein paar Details, während Ihr dem Gottesdienst im Fernsehen verfolgt. Die Kirche ist nämlich voll von zahlreichen Kunstwerken, die alle schon viele hundert Jahre alt sind. So auch der Hochaltar, der übrigens von hinten auch schön bemalt ist und nicht wie manche andere dem Motto „vorne hui und hinten pfui“ folgt.

Noch nicht ganz optimal ausgeleuchtet ist dieses Reliefbild, das mir aber sehr gut gefällt. Bilder waren um Mittelalter besonders wichtig, weil ja kaum jemand lesen konnte, die heilige Schrift aber eben doch auch dem Volk nahegebracht werden sollte. Da waren solche dreidimensionale Szenen besonders eingängig.

Der Name Trinitatis – Kirche legt ja schon gewissermaßen eine gewisse Sammelleidenschaft für Triptychen nahe. Es gibt fünf davon. Diese Altarbilder zeichnen sich dadurch aus, daß sie unterschiedliche Bilder zeigen, je nach dem, ob sie geschlossen oder aufgeklappt sind. Da ich nicht an ihnen herumfingern wollte, kann ich Euch nur die offenen Bilder zeigen.

Wenn man mal das Zoom ein wenig aufzieht, so wie es während des Gottesdienstes bestimmt nicht gemacht wird, dann sieht es plötzlich ganz anders aus. Die Kunst bleibt natürlich immer noch Kunst; nur die Eleganz, die Schönheit ist dann doch ein wenig gestört.

Auch bei diesem Bildpärchen sieht man sehr schön, daß das Bild ganz erheblich vom Blickwinkel bestimmt wird. Genau das finde ich beim Fernsehen immer so interessant. Hinter den Kameras großes Gewusel mit Schriftkarten und allen möglichen Zeichen (na ja, beim Gottesdienst natürlich nicht, aber sonst) und vor der Kamera die ungestörte Schönheit.

Etwas zum Grinsen brachte mich diese Figur. Der gute Mann schaut ja nicht gerade besonders fröhlich, sondern eher von Migräne gezeichnet. Kein Wunder: wenn ich seit Jahrhunderten die schwere Kanzel auf meinem Kopf balancieren müßte, hätte ich auch Kopfschmerzen.

Zum Schluß dann noch mal ein Blick auf unsere dezente Trusskonstruktion und auch noch auf die perfekt beleuchtete Orgel. Dann kann der Gottesdienst ja beginnen.

Trussing in der Kirche

So, und damit Ihr seht, warum ich mich in der Trinitatis – Kirche herumtreibe, hier mal zwei größerklickbare Bilder aus der Kirche selbst. Fernsehen braucht Licht, aber Licht kann man in Kirchen ganz schlecht aufbauen. Also haben wir die Möglichkeit geschaffen. „Wir“, daß ist die Messebaufirma WSV, die den Auftrag vom ZDF bekam und unsere Firma. Wobei WSV für den dekorativen Feinschliff zuständig ist und ich für’s Alu. Zusammen haben wir versucht, eine möglichst dezente Variante zu finden.

Schlechtwetterkreuzgang

Weil der Kreuzgang im letzten Artikel so gut ankam, möchte ich hier noch einen zweiten nachschieben. Während es nämlich bei Sturm, Schnee und Regen bestimmt nicht angenehm war, im unten gezeigten Kreuzgang zu Gespräch und Kontemplation zu sitzen, konnte man sich in die verglaste Variante zurückziehen, die genau über dem normalen Kreuzgang liegt und heute ein sehr unbeachtetes und unrestauriertes Leben fristet.

Trinitatis – Kirche, Langenzenn

Vor einiger Zeit erzählte ich Euch von der Vorbesichtigung in dieser Kirche, nun ist es soweit: für die Gottesdienstübertragung des ZDFs am Sonntagmorgen bin ich in der St. Trinitatis – Kirche in Langenzenn, einem über 600 Jahre alten ehemaligen Kloster in Franken. Und bevor ich über meine Arbeit dort erzählen möchte, zeige ich Euch erst einmal das Gebäude; es gefällt mir tatsächlich ganz gut.

Die alte klösterliche Struktur erkennt man natürlich am Kreuzganz, der direkt an die Kirche anschließt. Dieser führt zu den ganzen Nebengebäuden, in denen die Mönche früher lebten.

Die Bögen des Kreuzgangs erscheinen auf den ersten Blick gleich, bei genauem Hinsehen sind sie aber alle unterschiedlich und sei es in kleinen Details. So zieht sich das durch viele Dinge dieser Kirche: selbst die Verziehrungen im Chorgestühl sind für jeden Platz anders.

Während es auf der Rückseite der Kirche also ruhig und beschaulich zugeht, ist auf der Vorderseite schon einiges los. Die Kollegen des ZDFs packen ihre Technik aus und verwandeln die Kirche in ein hochmodernes Fernsehstudio mit HD – Technik.

Wenn die Fernsehleute kommen, werden immer alle Türen aufgeschlossen, weil überall Kabel langgelegt werden. Klar, daß mich eine solche Türe reizt. Auch wenn die Treppenstufen lange ausgetreten sind, so weckt es in mir doch immer ein kindliches Gefühl des Entdeckers.

Wenn man also durch diese Türe hindurch und die steilen Treppen hochsteigt, bei denen man den Kopf einziehen muß, damit man sich ihn nicht anschlägt, landet man bei den Glocken … und der Turmuhr. Letztere ist heutzutage schon etwas ernüchternd einfach und klein.

Dieses Bild gefällt mir tatsächlich wegen der Licht-/Schatten – Kontraste sehr gut: Die drei Glocken der Kirche von der Leiter aus gesehen, die noch höher auf den Dachstuhl führt.

Und so sieht er dann aus, der Dachstuhl der Kirche. Da oben gibt es kein Licht und wenngleich ich normalerweise nie Autofokus – Hilfslicht und Blitz nutze, jetzt war ich dankbar, daß die Kamera solche Funktionen hat.

Zum Abschluß meines kleinen Rundgangs noch einmal der Turm von außen; dieses Mal nachts, bei Beleuchtung. Später dann noch mehr aus dem Inneren der Kirche.