Sixtieströdel

Die alte „Großtankstelle“ am Brandshof ist in Hamburg kein Geheimtip mehr und wenn man daran vorbeifährt, absolutes Parkchaos herrscht und die parkenden Autos nicht die aktuellen Modelle sind, sondern liebevoll gepflegte Wagen der unterschiedlichsten Generationen, dann weiß man, daß es an der Tankstelle mal wieder eine Aktion gibt. Heute war auf dem Gelände Trödelmarkt und es gab nicht die üblichen Profis mit Unmengen von Ramsch, die man sonst immer auf Trödelmärkten findet, sondern handverlesene Stände rund um 50er und 60er Jahre. Viel Autozubehör, das ist ja klar bei einem Trödel auf einer Tanke, aber eben auch alle möglichen anderen Dinge. Und das alles zu akzeptablen Preisen.

Nebenher sorgte das Teams des Erfrischungsraums (so heißt die Kantine der Tanke) für beste Verpflegung; neben dem üblichen Angebot an Speisen und Kuchen wurde auch gegrillt. Da konnte man schon sehr gemütlich seine Zeit verbringen.

Wie es sich für einen so schönen Markt gehört war es knackevoll und auch das Wetter spielte hervorragend mit. Es war also ein toller Ausflug, der für mich auch noch mit einer neuen Kamera belohnt wurde — was will ich mehr.

Kameraschnäppchen

Heute war ich auf einem Trödelmarkt und erstand da diese 6×6 – Mittelformatkamera mit einer ganzen Tüte voll Rollfilmen. Die ostdeutschen Leser werden die Kamera natürlich kennen und ich weiß auch ob ihrer Krankheiten, aber trotzdem bin ich mal gespannt, was sich denn damit anstellen läßt. Wenn mal der erste Film belichtet und entwickelt ist, werde ich Euch berichten.

Feuer !

Gestern abend hörte ich auf der Fahrt von Hamburg nach Crailsheim unter anderem die neue Gregorian – CD. Da sind ja wieder ein paar schöne Stücke dabei und ich bin mir sicher, daß wir eine tolle Show damit nächstes Jahr haben werden. Und wenn ich mir das so anhöre …… und wenn ich darf, wie ich will …… dann wird bei „Live and let die“ die Bühne unfaßbar brennen. Jesus, kann man auf den Song die Bühne toll in Brand stecken. ;-)

Petra III

Nun will ich auch mal noch ein paar Bilder von mir zeigen, die ich bei der DESY – Veranstaltung schoß. Die DESY ist eine Forschungsanstalt, die Teilchenpysik betreibt. Dort hat man zum Beispiel Lasermikroskope, schlappe 2,6km lang, mit denen man Prozesse auf Atomebene verfolgen kann. Und eine dieser Forschungshallen wurde nun letzte Woche getauft. Oben seht Ihr unsere Videoregie, sie mit ganz irdischen Problemen zu kämpfen hatte, nämlich damit, bei einer OpenAir – Veranstaltung unter bewußt vom Kunden hell, luftig und freundlich ausgesuchten Zeltdächern überhaupt etwas auf den Vorschaumonitoren zu erkennen. Aber was gute Techniker und Forscher eben auszeichnet ist die Tatsache, daß man eben doch eine Lösung findet. Und wenn es ein RegenSonnenschirm ist.

Die Festrednerschar war prominent besetzt. Neben einer Nobelpreisträgerin und dem Leiter der DESY hielt auch der Hamburger Oberbürgermeister Olaf Scholz eine Rede.

Ja, und wie schon vorher zu sehen, war auch unsere Kanzlerin zu Gast. Die fühlte sich als studierte Physikerin natürlich schon ziemlich wohl in dieser Einrichtung, obwohl sie zugeben mußte, daß die vielen Jahre in der Politik schon auch ihre Spuren an ihr hinterlassen hätten. Es sei nicht mehr ganz so einfach wie früher, Fachliches zu verstehen. Sie habe doch schon einiges ihres physischen Wissens vergessen. Was man ihr nicht verübeln kann, muß sie sich heute doch mit anderem herumschlagen.

Insgesamt fand ich das Veranstaltungsdesign schon recht schön. Besonders gefiel mir das Bühnendach ohne vordere Steher. Das sieht bei solch einer Veranstaltung schon ziemlich schick aus.

Mutti & ich

Copyright: Tidji

Manchmal gelingen Kollegen wunderschöne Photos. Dieses hier gefällt mir zum Beispiel sehr. Es entstand letzte Woche beim DESY – Job, bei dem die Dame im lila Blazer die Festrede hielt. Und auch wenn ich im ersten Teil der Veranstaltung ein wenig verspannt war, weil ich die ganze Zeit die Daumen drücken mußte, daß der Kabuki im Wind nicht eher runterkommt als er soll, so war es doch unterm Strich ein schöner Job.

Gib mir Stoff

Heute war ich beim holländischen Stoffmarkt in Hamburg, weil ich mir eigentlich davon versprochen hatte, dort ein paar bunte Bilder schießen zu können. Daraus wurde so nichts, da es einfach unglaublich voll war und man, nun ja,  Frauen im Kaufrausch besser nicht in die Quere kommen sollte. Soziologisch war der Besuch dort also auf jeden Fall interessant. Ehrlicherweise aber auch sonst, denn es gab viele tolle Stoffe dort zu sehen, sodaß ich wirklich ins Grübeln kam, ob ich meine Nähfähigkeiten nicht mal ein wenig aufpolieren sollte. Bei einer gelernten Scheiderin und Stickerin als Mutter sollte da ja irgendwas in meinen Genen hängengeblieben sein. Außerdem kann ich Singlemännern einen Besuch dort empfehlen, denn die Frauenquote liegt locker bei 10:1 — wenngleich es einem natürlich erstmal gelingen muß, den Blick der Damen vom Wesentlichen, nämlich Stoffe, auf sich zu lenken. Was nicht sooo einfach ist.

Geschwindigkeitsrausch

Copyright: Köbi

Leider können meine kurzen Haare nicht wehen, sonst würde man sehen, mit welch a-tem-be-rau-ben-der Geschwindigkeit ich gerade mit diesem Scherenlift über das Kongreßgelände in Köln heizte.

Oder so ähnlich.

Tatsächlich brauchte ich für die etwa 600m vom Gardemannlager zu unserer Halle etwa 30 Minuten, so unfaßbar schnell flog der Lift über die Strecke. Kein Wunder, daß ich da dem Geschwindigkeitsrausch anheim fiel. Aber man muß ja immer versuchen, das Beste draus zu machen ;-)

Haftungsbefreiung

An die Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg können wir uns alle wahrscheinlich noch gut erinnern und alle rechneten natürlich mit Konsequenzen, die der Gesetzgeber daraus zieht. Die erste Konsequenz sickert nun durch: die größte Katastrophe scheint zu sein, daß im Zuge der staatsanwaltlichen Ermittlungen auch Beamte wegen Fehlentscheidungen in den Fokus geraten sind. Das darf natürlich nicht mehr geschehen und so sollen die Landesbauordnungen dahingehend geändert werden, daß für Veranstaltungen in der Art, wie die Loveparade eine war, die Versammlungsstättenverordnung nicht mehr gilt und somit die Bauämter nicht mehr zuständig sind, sondern nur noch die Ordnungsämter. Verantwortungen sollen nun von den Behörden weg allein auf die Veranstalter übertragen werden, die dann im Grunde machen dürfen, was sie wollen — jedenfalls solange nichts passiert. Wenn was passiert, müssen sie natürlich letztlich doch die bisherigen Vorschriften eingehalten haben, aber kontrolliert hat das keiner und darum kann man den Behörden jedenfalls nichts mehr vorwerfen.

Das finde ich natürlich eine ganz tolle Lösung, die auch sicher im Sinne der allgemeinen Sicherheit ist.

Wenn das die erste (und vielleicht sogar einzige) Konsequenz ist, die der Gesetzgeber aus dem Loveparadeunglück zieht, dann fehlen mir ehrlicherweise die zitierfähigen Worte.

Zeitmaschine

In diesen Tagen arbeite ich beim Aufbau des RadioDay in Köln, heute war ich mit meiner Arbeit schon nachmittags fertig, also eine gute Gelegenheit, mal nach Köln Bayenthal zu fahren. Dort wohnte ich zweieinhalb Jahre während meiner Zeit an der HFAK. Beim Blick durchs Fenster in die Werkstatt fühlte ich mich auf einen Schlag 22,5 Jahre zurückversetzt: da sah es immer noch so aus, wie zur Zeit meiner Meisterprüfung. „Meinen“ Platz (der zweite von links, leicht durch die Maschine im Vordergrund verdeckt) gab es noch genau so, wie ich ihn in Erinnerung hatte und wenn es nicht so unglaublich unwahrscheinlich wäre würde ich behaupten, daß es den rechten Automaten (die rechte Maschine im Vordergrund) damals auch schon gab und ich mit ihm arbeitete, an ihm meine Meisterprüfung ablegte.

Ein paar Meter weiter am Rhein steht ein Büdchen, an dem wir früher in den Pausen unseren Kram kauften und darin als Verkäuferin eine hunzelige Oma, bei der ich fast glauben könnte, daß es dieselbe von damals sei …… aber das geht dann nun tatsächlich nicht, es muß eine andere Oma sein. Es war aber wirklich wie eine Zeitreise.

Danach lief ich dann mal ein wenig durch das Viertel, in dem ich früher wohnte und da hat sich dann doch schon einiges getan, ganze Häuserzeilen sind abgerissen und neu gebaut. Aber das Haus meiner Freunde gibt es noch und „meines“ auch.

Während ich am Rhein saß, dachte ich ein wenig über mein Leben nach. Von der Augenoptikerei bin ich weit entfernt; aber auch von vielen Träumen und Überzeugungen, die ich damals hatte. Manches davon ist gut, einiges aber auch sehr schade. Vielleicht ein guter Moment, mal ein paar Stellschrauben in meinem Leben zu drehen, damit wieder mehr Träume zurückkommen.