Langton und spontane Gäste im Hörsaal

Der Mischpultplatz im Hörsaal

Wie schon angekündigt spielte heute Langton im Hörsaal und alle die nicht dort waren haben einen tollen Abend verpaßt. Über die Stimmung im Hörsaal sagt ja der Mischpultplatz mit seiner originellen Pultbeleuchtung schon ’ne Menge aus. Ich mag diesen Laden, zumal mich dort auftretende Künstler bisher nie enttäuschten.

Der Abend fing dann auch direkt mit einer Überraschung an. Während des Soundchecks Langtons am Nachmittag kamen Duncan Townsend und James Carnwarth zufällig am Hörsaal vorbei, man kam ins Gespräch und es wurde beschlossen, daß die beiden mit ihrem gerade mal wenige Tage alten Projekt spontan den Opener für den Abend machen. Der Name zum Projekt wurde erst im Laufe des Abend geboren: „A bit on the side“, weil es für beide ein Nebenprojekt zu ihren normalen musikalischen Aktionen ist. Das was wir da zu hören bekamen war superüberzeugend und wurde vom Club begeistert gefeiert: Gutelaunesingersongwritermusik, handwerklich perfekt, gute Texte, schöne Musik, die ich ganz schnell wieder hören möchte. Am 16.04.2007 wollen die zwei in „The Academy“ am Hans Albers Platz spielen und bis dahin noch ein paar Songs schreiben. Ihr solltet jetzt Eure Kalender rausholen und den Termin vormerken.

Langton im Hörsaal in Hamburg

Nach einer kleinen Umbaupause ging es dann mit Langton weiter, die als Gast den Bläser Thomas Buhrmann mit im Gepäck hatten. Außerdem gibt es ab sofort einen Tastateur, der die Musik dezent aber sehr gut unterstützt.

Langton im Hörsaal Hamburg

Das Schöne an den Langton – Songs sind die Verwandlungen mittendrin. Aus Schmusepop wird Ska, aus Pop wird HipHop und aus Jazz wird Soul. So entsteht eine Mischung, die beim ersten Hinhören kommerziell genug für die Radiolandschaft ist, aber so viel Seele hat, daß man beim zweiten und dritten Hören immer noch neue Facetten findet.

Langton im Hörsaal Hamburg

Während des Konzerts fiel mir auf, wie wenig man die Musiker der Band wahrnimmt, wie sehr sich der einzelne zurücknimmt, um dem Gesamtergebnis zu dienen. Keine Egotripsoli, sondern perfektes Können. Sehr angenehm. Eine Ausnahme bilden da natürlich Christopher Langton als Frontman und sein alter ego Leo Lazar am Schlagzeug. Die zwei haben die Show jederzeit im Griff und ergänzen sich perfekt.

Langton im Hörsaal Hamburg

Thomas als Gast paßte mit Horn und Trompete perfekt ins Set, verstand, sich den Songs unterzuordnen, hauchte manchmal nur und war so eine echte Bereicherung.

Langton im Hörsaal Hamburg

Zum Schluß, es war wegen Publikumsdrängens schon die zweite ungeplante Zugabe, gab es „Ist es Liebe“ doch noch. Eigentlich hatte man sich bandintern geeinigt, den Song nicht mehr zu spielen. Was meiner Meinung nach übrings eine Fehlentscheidung wäre.

Ihr könnt die Band schon am 10.04.2007 wieder im Haus 73 am Schulterblatt sehen; so steht es jedenfalls auf der Bandseite, im Programm des Haus 73 ist dieser Termin interessanterweise nicht zu finden. Ansonsten gibt es am 02.05. ein da capo im Hörsaal. Auch diese Termine gehören in Euren Terminkalender.

Während des Konzerts ging mir noch durch den Kopf, daß es schon sehr komisch ist, daß viele Leute nur zu den großen Konzerten in die Arenen gehen, während echte Perlen wie die beiden Bands des heutigen Abends nur ein kleines Publikum finden. Dabei ist das musikalische Erlebnis gerade in den kleineren Clubs doch viel intensiver ! Es gibt kein Gedrängel, die nächste Bar ist maximal zehn Schritte weit weg, man kann sich mit den Künstlern nachher noch unterhalten und es ist echt viel billiger. Darum Leute: bekommt Eure knackigen Hintern aus den Sesseln und geht mehr in Clubs. Vertraut nicht auf die Empfehlungen der „das Beste der 80er, 90er und das Geilste von heute – Sender“, sondern bildet Eure eigene Meinung. Erlebt Musik.

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