alt

Innerhalb von zwei Jahren beschäftigt mich zum zweiten Mal das Alter von Technikerkollegen. Ohne jetzt Namen und Produktionen nennen zu wollen: was macht man mit wirklich erfahrenen Kollegen, die jahrelang, fast jahrzehntelang absolut zuverlässig ihren Job gemacht haben und jetzt einfach am Ende sind ?  Die mit 55 nicht mehr die Kraft haben, durch eine Tour zu kommen, aber nicht so vorgesorgt haben, daß das Geld schon reicht. Bucht man sie trotzdem und zieht sie irgendwie mit durch, oder dankt man für die bisherige Arbeit und streicht sie aus seiner Kartei ?  Schwieriges Thema.

Bis heute ist unsere Branche ein hartes Pflaster. Veranstalter feilschen bei Tagessätzen bis über die Schmerzgrenze weg; da bleibt für viele Kollegen oft einfach nichts, was man zurücklegen könnte. Und auch wenn es heute etwas besser ist als vor zehn Jahren, so liegen auch jetzt noch Techniker ohne Krankenversicherung im Nightliner. Das sind ja alles Freelancer, die zwingt keiner sich zu versichern.

Darum an dieser Stelle mal ein Rat an alle Jungspunde in der Veranstaltungstechnik: fangt früh an, Euch um sowas wie eine Rentenversicherung zu kümmern. Desto jünger man ist, desto billiger ist sie im Monatsbeitrag. Damit wenigstens Ihr mit 55 Feierabend machen könnt und sich niemand wie ich jetzt Gedanken um Euer Überleben machen muß.

15 Gedanken zu „alt“

  1. Was macht man mit diesen Kollegen…? Im besten Fall stellt man sie fest an. In Lager, Dispo oder Werkstatt. Da können sie viel Unfug verhindern, indem sie jung-dynamische Projektleiter zu Beginn des Truckladens dezent darauf hinweisen daß da leider noch so einiges fehlt damit das alles zusammen spielt (Kabel…). Auch die dispotypische Betriebsblindheit („sind doch nur 21 t – das geht locker in einen Trailer“) findet ihren Kontakt zur Realität schnell wieder, wenn einem jemand kurz aus dem Kopf vorrechnet daß das eben ganz sicher nicht paßt. Last but not least fängt auch die Serviceabteilung so manches Geräteherstellers erst dann ernsthaft mit der Suche nach Lösungen an wenn man Geschwafel der Sorte „die Technik ist halt noch nicht ganz so weit“ mit einem energischen „Blödsinn. Gerät X der Firma Y konnte das schon vor 10 Jahren – und zwar zuverlässig.“ beiseite wischen kann.

  2. Oder mal bei den Berufsschulen nachfragen. Seit es etliche Ausbildungsberufe im dem Sektor gibt, sollte da eigentlich auch Bedarf nach Lehrenden sein?

  3. Es ist ja rührend, wie sehr Du um die Altersversorgung der „Jungspunde“ in der Veranstaltungstechnik besorgt bist. Ratschläge zu geben ist nicht allzu schwierig. Hoffentlich hast Du selbst eine ausreichende Versicherung! Da bin ich mir nicht so sicher.

    1. moin heribert…..

      sorry, aber dein kommentar ist ja wohl echt entbehrlich. ich finde den gedankenanstoß vom markus als sehr gut. vor allem bei vielen der jungtechniker wirklich angebracht, vor allem bei denen, die fleißig die preise dumpen und nicht über den nächsten job hinausdenken und glaub mir, da gibt es eine ganze menge von.
      da hilft deine ironische art nur sehr wenig……….ab und zu muß man auch einfach mal die fr… halten….vor allem, wenn man nichts zum thema zu sagen hat.

      gruß und schöne feiertag….

      thorsten

      1. Lieber Thorsten,

        was Du nicht wissen kannst: „Heribert der Gute“ ist mein Vater. Und als liebender Vater darf man durchaus kritisch-ironische Bemerkungen machen. Er weiß, wie meine Entwicklung in dieser Branche war, er weiß, daß es harte Zeiten gab, ich auch nicht immer alles richtig machte und er beurteilt meine finanzielle Lage aus seiner konservativ-gutbürgerlichen Sicht, was ja kein Fehler sein muß. Von daher ist alles gut.

      2. „ab und zu muß man auch einfach mal die fr… halten…“

        Ich finde diesen Kommentar deutlich entbehrlicher… Was ist denn das für ein Umgangston?? Und woher willst du wissen, ob er etwas zum Thema zu sagen hat? Ich fand seinen Kommentar grandios und vielmehr den Artikel selbst sehr ironisch…

          1. …au weia….da hab ich ja wirklich ins schwarze getroffen………das kann man aus dem kommentar aber nun wirklich nicht entnehmen, und das gibt dem ganzen natürlich eine ganz andere bedeutung!! ansonsten hätte ich mit meinem kommentar durchaus recht gehabt! dann will ich mich mal in aller form entschuldigen, um mir nicht vaters unwillen zuzuziehen, oder gar den zorn deiner tochter…zumal die doch in meiner heimatstadt münster studiert (oder vertue ich mich da??) :-)

            euch allen schöne feiertage….

            gruß,
            thorsten

  4. Nicht gut, nicht gut!
    Um ne gute private Altersversorge kommt man ja leider heutzutage nicht mehr drum rum, außer man lässt sich vom Ehepartner oder den Kindern aushalten!

  5. Dieses Thema ist ja immer ein Wespennest – und betrifft mich als Designer, den ein oder anderen Architekten, nahezu alle Freelancer in allen Bereichen und und und genauso. Während es für bestimmte Berufsfelder – Architekten, Ärzte -, die in freiem Wettbewerb stehen recht gute kammerorganisierte Vorsorgesysteme gibt, ist es in anderen Berufen eine Wüste, die auch vom Staat nicht aufgefangen wird (wie auch?). Zugleich sind in diesen Bereichen ja immer Leute tätig, deren ganzes Leben nicht unbedingt davon geprägt ist, nur die sichere Rente im Blick zu haben – sonst wäre man ja Beamter geworden. Wer von uns denkt schon wirklich daran, was passiert, wenn man zu den 50% der Bevölkerung zählen wird, die im Alter ein Pflegefall werden… ?

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