Argument für gutes Frequenzmanagement

Zeitungsartikel über mißglücktes Frequenzmanagement

Wenn ich nach Hause komme und solche Postkarten in meinem Briefkasten finde, dann muß ich doch sehr schmunzeln. Zum einen, weil Menschen an mich denken (danke Ulrich) und zum anderen, weil die Geschichte schon wirklich köstlich ist. Und weil sie zeigt, daß gutes Frequenzmanagement nicht nur bei Großveranstaltungen mit 60 Funkstrecken wichtig ist, sondern auch bei jeder kleinen Veranstaltung aufm Dorf.

Der Große Zorodo

Es ist schon interessant, was Paketzusteller alles so aus meinem Namen machen. Heute steht in einer Sendungsverfolgung, Herr Zorodo habe das Paket angenommen.

Da ist meine Tarnung ja nun doch aufgeflogen.

Als „Der Große Zorodo“ trete ich — wie ich bislang dachte, anonym — als Weltklassezauberer im Zirkus auf. Aber die Fans lauern einem halt überall auf. Sogar als DHL – Bote getarnt an der Lagertüre.

Probenimpressionen

technische Proben

Seit knapp einer Woche stehen wir nun bei uns im Lager und schrauben an der kommenden Gregorian – Tour. Seit Mittwoch werden auch die ersten Lichtstimmungen programmiert und darum stehen sich die Mönche hier ihre Beine in den Bauch. Es soll ja später schön werden und so muß eben jedes Opfer gebracht werden.

technische Proben

Neben dem üblichen Licht haben wir dieses Mal 40 Sharpies mit dabei. Die prägen den Look der Show schon recht deutlich. Insgesamt sind über 100 Movingheads am Start, darunter auch einige der nagelneuen Robe Robin MMX WashBeams, eine echte Waffe. Philipp & John setzen die Lampen sehr geschmackvoll ein und ich bin sicher, daß es eine richtig gute Show wird.

der kleine Handzünderkoffer

Etwas gespannt bin ich, wie denn bei den in diesem Jahr auch anstehenden Terminen im fernen Ausland, zu denen wir dann fliegen, die Sicherheitskontrollen im Flughafen bei diesem kleinen Handkoffer hier ausfallen werden. Ob ich direkt zu Boden geworfen werde, wenn die Sicherheitsbeamten die acht Handzünder sehen ?

Strickstrumpftower

unser bestrickter Juniortower

Urban kniting ist ja schwer angesagt, überall in der Städten bringen Leute gestrickte Verschönerungen an und so haben wir nun auch handgestrickte (!) Überzieher für unsere Tower. Hier seht Ihr Richard beim Ausprobieren der Konstruktion bei uns im Lager.

Unser Stand auf der Best of Events

Copyright: Michael Frank, MRG

Ab heute kann man die zum Beispiel auf unserem Stand auf der Best of Events sehen (Halle 4, Stand B40). 5,50m hoch ist dort der bestrickte Tower und ich muß sagen, das sieht schon ziemlich klasse aus.

S 007

Case beim Beschriften

Daß Sorger ein 007 ist, versteht sich natürlich ganz von selbst, aber deshalb zeige ich Euch das Photo nicht. Auch nicht, weil ich es als Photo an sich mag. Sondern, weil sich endlich was tut. Über 70 sind schon geschafft, am Samstag kommt der nächste Schwung. Hurra.

Postcrossing

Meine Postcrossing - Postkarten

Wenn man ehrlich ist, dann könnte man den Briefkasten zuhause auch abschrauben. Meist sind da unangenehme Dinge wie Rechnungen und Finanzamtsbriefe drin, oder aber Werbung. Einen richtigen, echten Brief oder eine Postkarte verirrt sich in diesen Tagen doch kaum noch darin. Kein Mensch schreibt mehr Briefe, selbst Liebesschwüre finden ihren Weg heutzutage nur über Facebook oder SMS, aber selten als Brief. Das ist ja ein wenig schade. Nun kann man Liebesbriefe nicht im Internet bestellen, aber trotzdem kann man dafür sorgen, daß sich im heimischen Briefkasten mal was tut. Mit Postcrossing.

Das System von Postcrossing ist denkbar einfach: man schreibt eine Postkarte an jemanden, dessen Adresse man vom Postcrossing – System bekommen hat und wenn diese Person die Postkarte erhielt und registrierte, dann bekommt man von irgendjemand anderem auch eine Karte zugeschickt. Im Grunde funktioniert das wie das berühmte Schneeballsystem, mit dem man immer hoffte, richtig reich zu werden. Nur daß hier eben einfach nur Postkarten verschickt werden und kein Geld. Und so haben schon über 15 Millionen Postkarten ihren Weg von einer Person zu anderen gefunden.

Postcrossing ist international. Es gibt Stand jetzt Mitglieder in 214 Ländern, an die man schreiben und von denen man Karten empfangen kann. Man kann sich nicht aussuchen, wem man schreibt (sonst würden die jungen, gutaussehenden Frauen ja bevorzugt und so alte Säcke wie ich bekämen nie eine Karte), das System weist einem zufällig eine Adresse zu. Den einzigen Punkt, den man sich aussuchen kann ist, ob man auch mit dem eigenen Land postcrossen möchte, oder nur mit dem Ausland.

Ich habe in den letzten drei Monaten so 28 Postkarten bekommen. Alle ganz unterschiedlich, nicht alles aus anderen Ländern, aber mit einer bunten Mischung. Und immer waren erwärmende Worte darauf zu finden. So macht es wieder Spaß, zum Briefkasten zu gehen.

Wenn Ihr jetzt Lust bekommen habt, auch Postkarten zu schreiben und vor allem zu empfangen, dann mal los. Es ist wirklich einfach und macht Spaß.

Neger & Kanaken

In den letzten Wochen hatten die Verfechter der political correctness ja mal wieder Hochsaison. Nicht nur unsere Bundesfamilienministerin, auch andere sind der Meinung, daß man verschiedene Worte nicht mehr nutzen sollte und blasen zum Halali auf Neger, Zigeuner & Co. Kinderbücher werden umgeschrieben, Zeitungen ändern ihre Vorgaben.

Bringt uns das was ?

Im Leben nicht !

Veränderungen müssen in unseren Köpfen stattfinden, da sind die Worte völlig egal. Beispiel gefällig ?  Gern: wenn ich heute von einer „Gruppe Jugendlicher mit Migrationshintergrund“ spreche, dann rufe ich in der Regel bei meinem Gegenüber eine ähnliche Assoziation hervor, als hätte ich vor 20 Jahren von einer „Kanakenbande“ gesprochen. Ja, klar, die erste Variante klingt eleganter, aber ist sie ein echter Fortschritt ?  Glaubt jemand im Ernst, daß die Vorbehalte gegenüber bestimmten Bevölkerungsgruppen abnehmen, bloß weil ich sie jetzt „Schwarze“ und nicht mehr „Neger“ nenne ?  Das wäre naiv. Wenn wir etwas ändern wollen, dann müssen wir unsere Positionen überdenken, müssen wir Fremdem eine Chance geben; welche Worte wir dann wählen, ist völlig egal, solange der Tonfall stimmt.

Dazu zwei kleine Geschichten: vor einiger Zeit war ich mit einer schwarzen Bekannten in einem Supermarkt. Ein paar Meter neben uns quengelte ein kleiner Junge vor dem Süßigkeitenregal, er wolle unbedingt Negerküsse. Jetzt und sofort. Die Mutter des Jungen sah meine Bekannte Suzanna und begann hektisch dem Sohn zu erklären, daß die Dinger nicht Negerküsse, sondern Schokoküsse hießen, was dem völlig egal war. Er schrie weiter nach Negerküssen. Suzanna reagierte ziemlich amüsiert und sagte zu dem Jungen, er habe völlig Recht; die Dinger hießen wirklich Negerküsse und wenn er etwas größer sei, würde er auch verstehen warum: nichts sei so süß, wie der Kuß einer schwarzen Frau. Spach’s, drückte dem verdutzten Jungen einen Kuß auf die Wange und grinste die perplexe Mutter an.

In den Niederlanden ist der Nikolaustag in etwa das, was in Deutschland der Heiligabend ist. Der Nikolaus bringt die großen Geschenke, nicht das Christkind. Als Helfer hat Sinterklaas, wie der Nikolaus dort genannt wird, den „Zwarte Piet“, also den schwarzen Peter. Das ist eine Figur, die in etwa so aussieht, wie der Sarottimohr, also ein Schwarzer in der Kleidung des 17. Jahrhunderts. Vor einigen Jahren gab es dann in den Niederlanden große Diskussionen: man könne den Helfer Sinterklaas‘ doch nicht als Neger darstellen, das sei diskriminierend. Vielmehr solle man die Figur schwarz, braun, rot, gelb, weiß gestreift schminken, um ihn als allgemeinen Vertreter der Menschheit zu zeigen, der Sinterklaas helfe. Die in den Niederlanden lebenden Schwarzen lehnten das vehement ab. Nicht umsonst seien es die Schwarzen, die Sinterklaas helften: alle anderen seien zu beschäftigt, hätten keine Zeit und in der Geschichte abgelehnt, jedes Jahr zuverlässig für Sinterklaas dazusein. Sie, die Schwarzen, seien gern die rechte Hand des Guten und würden sich diese Rolle nicht nehmen lassen wollen. Die Diskussion ebbte ab und der Zwarte Piet ist weiterhin schwarz.

„Kanake“ war übrigens vor hundert Jahren eine Auszeichnung. Der Begriff stammte aus der Seefahrt, war dort der Name für die äußerst zuverlässigen Seefahrer aus Polynesien und wurde auch an Land äußerst anerkennend für Menschen gebraucht, auf die man sich verlassen konnte.

Ich selbst bin der Meinung, daß gerade die Formulierungen der angeblich politisch Korrekten oft besonders diskriminierend sind, weil sie nicht mehr offen sagen, was sie meinen, sondern subtil formuliert alte Vorurteile nur noch mehr bestärken. Das ist in meinen Augen verlogen. Mir sind die Worte egal, die jemand nutzt, wenn er sie nur in einer Art und Weise nutzt, die dem Gegenüber gerecht wird. Und auch einem Zigeuner ist es herzlich egal, ob ich ihn jetzt Sinti oder Roma nenne, wenn ich ihm nicht den notwendigen Respekt als Mensch entgegenbringe.

Schreiben wir also nicht Kinderbücher um, sondern unsere Vorurteile. Das hilft den Menschen viel mehr.

Jenseits von Eitelkeit

Rüdiger Beckmann: Beyond Vanity

Seit ein paar Monaten versuche ich mich nach vielen Jahren mal wieder gelegentlich an Portrait- und Aktphotographie. Ich habe von den bisher gemachten Bildern bislang nichts hier oder im Photoblog gezeigt, weil mir die Photos nicht gefallen. Nicht, daß die Frauen nicht gut aussahen, nicht, daß die Bilder nicht technisch akzeptabel sind. Nein, daran liegt es nicht. Die Bilder zeigen für mich zu viel Pose und zu wenig Seele. Sie sind schön, aber sie berühren mich nicht. Und darum muß ich sie nicht zeigen.

Durch Zufall bin ich nun auf das Buch von Rüdiger Beckmann gestoßen; Beyond Vanity, Jenseits von Eitelkeit. In diesem Buch sehe ich plötzlich Bilder, wie sie mir vor meinem Auge vorschwebten, als ich versuchte, mich Menschen mehr zu nähern. Ich sehe Seelen, ich sehe Menschen — und nicht nur Körper. Beckmann versteht es, sich seinen Photographierten so zu nähern, daß sie sich entspannen und sie selbst werden. Er hat die Gabe, mit den Kleidungsstücken auch Masken ablegen zu lassen. Übrig bleiben in jeder Hinsicht nackte Menschen, selbst wenn sie noch ein Shirt anhaben sollten. Diese Bilder haben mich sehr berührt und ich hoffe, daß mir das Buch helfen wird, mit mehr Mut meine ganz eigenen Vorstellungen von Photos umzusetzen. Mehr LoFi. Was von den Menschen vor der Linse sicher noch mehr Mut erfordert. Ich bin sehr gespannt.

 

Die ganze Nacht

Der Fall Böse: Die ganze Nacht

In den letzten Wochen hat meine Nachbarin, die Opernsängerin ist, mehrfach kräftig an die Wand geklopft und zwar immer dann, wenn diese CD hier lief; sie hat nämlich den Nachteil, daß man sie am besten laut hört.

„Der Fall Böse“ ist eine Hamburger Kapelle, genauer gesagt, eine St. Pauli – Band, die vom rockigen HipHop kommend in den letzten zwei, drei Jahren eine Verwandlung gemacht hat und auf ihrer aktuellen CD klare Rockmusik spielt. Den Weg, den die Band gegangen ist, fand ich zwischendurch nicht immer gut, aber das jetzige Ergebnis läßt sich mit viel Spaß hören. Es gibt deutschsprachige Rockmusik mit guten Texten und vor allem mit Grooves, die knallen. Dabei ist die ausgekoppelte Single „Über der Stadt“ meiner Meinung nach noch nichtmal der stärkste; er ist der poppigste der Platte. Mir gefallen „Jekyll & Hyde“ oder „Spei mich aus“ deutlich besser, da sie mehr drücken.

Über die Konzerte der Kapelle schrieb ich ja schon, auch die Platte kann ich mit sehr gutem Gewissen empfehlen.