Hier geht der Post ab durch der Decke !

Diese Tage sind superstressig und da braucht man Abends was angenehmes zum Entspannen; zum Beispiel die neue Popolski – DVD, die ich gestern Abend Nacht sah. Kennt jemand von Euch die Popolskis nicht ?  Tatsächlich ?  Eine Schande, aber gut, ich will Euch die Geschichte zu dieser einmaligen Band erklären. Opa Popolski ist der Erfinder der Popmusik. Echt wahr !  Er und seine Familie haben viele, viele der Hits geschrieben, die wir oft anderen Künstlern zurechnen. Dabei haben diese die Songs nur dreist (und oft schlecht) gestohlen. In Zeiten des Eisernen Vorhangs war das recht gefahrlos möglich, denn ein mittelloser polnischer Musiker konnte sich ja nicht international vor Gericht wehren. Und heute ist die Familie Popolski einfach zu cool um vor Gericht zu ziehen. Statt dessen touren sie durch die Lande, spielen die Originalversionen so, wie sie mal gedacht waren — und deklassieren die dreisten Kopisten damit aufs peinlichste.

Die Konzerte sind jedes mal lange ausverkaufte Legenden (zur Zeit sind die Jungs auf Tour und ich empfehle wirklich jedem, der eine Karte ergattern kann, da un-be-dingt hinzugehen), ich kann im Herbst leider nicht hin, weil ich selbst unterwegs bin und als Trost kaufte ich also die Live DVD. Ein Spaß !  Ein Fest !  Eine Party, die durch die der Decke geht !  Um denjenigen, die bisher keine Show sahen, einen kleinen Eindruck zu geben, gibt’s hier einen kurzen Ausschnitt als Video.

Von der Schnelllebigkeit der Zeit

Es sind schon merkwürdige Zeiten. Alle drei Projekte, die in diesen Tagen auf meinem Schreibtisch liegen, zeichnen sich dadurch aus, daß bei ihnen weit jenseits aller Deadlines noch komplette Produktionen umgeschmissen werden. Und das nicht nur im Detail, sondern ganz grundlegend. Daß wie selbstverständlich davon ausgegangen wird, man säße gelangweilt zuhause und liefe Gefahr, sich den Finger in der Nase zu brechen. Und daß teilweise ganz grundlegende Weisheiten (wie etwa: ohne Mampf kein Kampf) ignoriert werden.

Moderne Technik ist da keine Hilfe, sondern eher hinderlich. Wenn der Agenturkunde einen anruft und sagt: „Na, die Details habe ich Dir schon lange zugemailt“ dann meint das Wort „lange“: „vor etwa drei Minuten“. Und natürlich wird davon ausgegangen, daß man sekündlich seine Mails auf dem Handy abruft und dann supermanngleich direkt alle Probleme löst. Selbstverständlich ist auch völlig unverständlich, daß kurzfristige Hazardaktionen mehr kosten, als vernünftig geplante Dinge. Ich bin allmählich dafür, Handys abzuschaffen und wieder auf Briefpost und maximal Telex zu setzen. Da mußte alles rechtzeitig geregelt sein.

Es wird immer wieder von der Professionalisierung unserer Branche gefaselt, aber davon sind wir Lichtjahre entfernt. Solange „Professionalisierung“ von dem ein oder anderen mit noch kurzfristiger, noch chaotischer und noch crewverachtender übersetzt wird, solange werden wir eben diese lange nicht erreichen.

Mußte ich gerade mal loswerden.

Ganz im Gegensatz dazu steht dieses wunderschöne Haus. Alte Wertarbeit.

Halleneinweihung

Dieses Wochenende arbeite ich in einer nagelneuen, etwa 7.000m² großen Fertigungshalle eines Metallbauunternehmens. Die Firma ist 40 geworden und weiht eben diese Halle hier als neue, zusätzliche Produktionsstätte ein; Grund genug für eine schicke Feier. Die Arbeitsbedingungen sind für uns nahezu perfekt: Platz satt, einfache Hängepunkte, casefreundlicher Boden. Der ist allerdings noch nicht final ausgehärtet, also muß man ein wenig aufpassen. Etwas komisch war auch erst die Tatsache, daß der Kunde uns keine Stagehands bezahlen, sondern firmeneigenes Personal als Helfer stellen wollte. Während des Aufbaus stellte sich das allerdings als super heraus: selten hatte ich so eine motivierte und aufmerksame Crew. Egal ob Lehrling im ersten Lehrjahr oder Leiter der Instandhaltungsabteilung, alle waren zu 100% dabei. Auch die hauseigene Elektroabteilung war extrem entgegenkommend und las uns alle Wünsche aus den Gedanken ab.

Hier seht Ihr Störty, riggender Lichtler, beim Bestücken der Fronttruss in tollem Photolicht.

Interessant ist mal wieder, daß eine mir völlig unbekannte schwäbische „Butze“ im Weltmarkt kräftig mitspielt und Komponenten zu Geräten und Gegenständen baut, die wir alle kennen und nutzen. Mit Blechverarbeitung 700 Leute in Lohn & Brot halten, während rundum nur Dörfer und Felder sind, damit rechnet man als Städter ja nicht unbedingt.

Da wohnt der Herbst

Der Herbst beginnt und ich kam heute dort vorbei, wo der Herbst wohnt, wenn er nicht gerade dran ist, in Herbsthausen. In Boxberg, da wo ich gerade arbeite, gibt es nur sehr, sehr eingeschränkt Internetzugang. UMTS oder gar Broadband ist gar nicht zu bekommen, nur EDGE. Das ist fast ungewohnt in Deutschland, zumal wir hier in einem Industriegebiet sind.

Frühstück

Es sind ziemlich sehr arbeitsreiche Tage zur Zeit, aber manchmal gibt es doch Momente, die man wirklich genießen kann. Wie das Frühstück heute morgen. Das Hotel in Boxberg heißt nicht nur Panorama, sondern bietet tatsächlich auch eines.

Festumzug

Zu einem richtigen Volksfest gehört nicht nur ein anständiges Besäufnis, sondern auch ein feierlicher Umzug. Ist ja klar. In Crailsheim dauert es über zwei Stunden, bis er an einem vorbeigezogen ist, es ist also schon eine größere Veranstaltung. Er wird in jedem Jahr von einer anderen Gruppierung organisiert, in diesem Jahr waren die Gewerbetreibenden dran und so war das Motto „Crailsheimer Lösungen für die Probleme der Welt“. Im Rest Deutschlands wird immer wieder gern übersehen, daß im schwäbischen Hinterland, mitten im Nirgendwo, echte Weltkonzerne sitzen, gerade im Bereich des Maschinenbaus. Die haben natürlich eine Menge zu zeigen.

Los ging es aber erstmal mit den Bauern und ihren Fahrzeugen. Trecker und Mercedes.

Aber es gab auch ein paar andere Oldtimer. Eine Isetta beispielsweise, die mit ihrem Verbrauch von 3,3l/100km und den großen Parkplatzproblemen in den Innenstädten ein hochaktuelles Auto ist.

Auch diesen Käfer gab es zu sehen.

Und echte Treckerschätzchen wie dieses Modell mit einem wirklich tollen Sound.

Besonders beliebt waren aber diese Fahrzeuge ……

…… denn sie brachten kostenloses Bier der verschiedenen Brauereien ……

…… die auch sonst für Unterhaltung sorgten.

Fehlen dürfen natürlich auch keine Blaskapellen ……

…… die in teilweise beeindruckender Mannstärke aufmarschierten.

Die Firmen präsentierten sich mit teilweise sehr lustigen Ideen. Die Lehrlinge der Firma Voith hatten beispielsweise extra eine Choreographie einstudiert, die sie alle 100m zum Besten gaben und die frenetisch von den Umstehenden gefeiert wurde.

Andere schickten eine Horde auffällige Radler auf die Strecke ……

…… oder eben auch Oldtimer. Ich liebe so alte Bullis ja wirklich sehr.

Die Schornsteinfeger waren ebenfalls vertreten und schmierten den Umstehenden Ruß ins Gesicht. Ich bin zum Glück verschont geblieben.

Andere machten recht beherzt auf die Möglichkeiten ihrer Produkte aufmerksam.

Die Feuerwehr nahm am Umzug auch teil……

…… und veranstaltete alle 100m regelrechte Brandschutzübungen, bei denen aus der Handpumpe auch gern mal in Richtung Publikum gelöscht wurde.

Und auch die vielen Sportvereine präsentierten sich, hier die Football – Truppe.

Die Stadtreinigung kombinierte ihre Präsentation direkt mit der Reinigungsarbeit und so war die Straße direkt wieder schön sauber. Wir sind halt im Schwäbischen. Apropos Schwaben: aus den Fahrzeugen wurden auch Süßigkeiten geworfen, so wie im Rheinland an Karneval. Während aber im Rheinland mit vollen Händen das Wurfgut unter die Leute gebracht wird, geschieht das hier in sehr schwäbischen Dosen: da werden dann mal zwei, drei Bonbons geworfen und die Kleinen spritzen direkt dahin, um sich dann um die Süßigkeiten zu streiten. Das ist für mich als gebürtiger Rheinländer schon etwas lustig.

Aber ich muß auch gestehen, daß mich dieser Umzug schon ein wenig beeindruckt hat. Crailsheim ist mit 33.000 Einwohnern ja nicht wirklich groß. Da einen über zwei Stunden dauernden, liebevoll gemachten Festumzug auf die Beine zu stellen ist schon eine echte Leistung.

Prost, mein Engel !

Gestern Abend war ich nicht in München, nein, sondern in Crailsheim. Und während man in München das Oktoberfest im September feiert, wird in Crailsheim das wahrhaft wichtige Fest begangen: das Crailsheimer Volksfest. Das ist eine ganz lustige Geschichte, denn zu diesem Volksfest kommen die gebürtigen Crailsheimer von überall hergereist, um einmal im Jahr sich alle wiederzutreffen und gemeinsam zu feiern. Das funktioniert ganz automatisch und ohne moderne SMS – Verabrederei. Man trifft sich einfach da, wo man sich auch früher immer getroffen hat: im Engelzelt (das so heißt, weil es von der Engel – Brauerei betrieben wird), oder bei den Radballern, oder eben an einem der anderen „historischen“ Treffpunkte.

Dort wird dann gefeiert und mich erstaunt bei solchen Veranstaltungen immer wieder, daß da nicht reihenweise Tische und Bänke unter den tanzenden Massen zusammenbrechen.

Wir waren gestern mit unserer Firma dort, die Cheffen hatten eingeladen und so wurde es ein feuchtfröhlicher Abend, den wir uns nach dem ganzen Streß der letzten Wochen aber auch ehrlich verdient hatten.

Es ging gestern Abend ums Sehen und Gesehenwerden …

… ums Ausgelassensein und um wahre Freundschaften.

Verzweiflung kam eigentlich nur bei denjenigen auf, die sich mit komischen Getränken abgaben. Einfacher war’s, einfach eine Maß zu bestellen.

Prost.

Drahtlosspeicherkarte

Alle die viel und gern photographieren kennen das Spiel: die Speicherkarte ist voll, man läuft zum Rechner und rödelt die ganzen Bilder auf die Platte. Wie oft schon hat man sich gewünscht, daß sie doch schon einfach da seien, wenn man seine Bilder geschossen hat. Nun. Das geht. Mit jeder Kamera. Mittels einer Eye-Fi – Karte.

Im Zuge der Miniaturisierung der Technik ist heute in modernen SD – Speicherkarten eine „Menge“ Platz. Während man früher froh war, einen 512MB – Speicherchip in das Gehäuse pressen zu können, sind heute schon Modelle mit bis zu 64GB zu bekommen. Das wiederum halte ich ja für sehr gefährlich, denn wenn so eine Karte mal keine Lust mehr hat, dann ist der Verlust gigantisch. Aber man kann den Platz für etwas anderes nutzen; zum Beispiel, um dort eine komplette W-LAN – Karte mit einzubauen. Genau das ist das Funktionsprinzip von Eye-Fi: zusätzlich zur normalen 8GB – Speicherfunktionalität mit class 6 – Geschwindigkeit funkt die Karte auch noch per W-LAN mit bis zur n – Geschwindigkeit. Damit lassen sich also alle geschossenen Bilder direkt auf den Rechner übertragen und man kann sie sofort auf einem großen Bildschirm ansehen und bearbeiten. Wer Programme wie Lightroom oder Aperture nutzt, dem werden über die Autoimport – Funktion alle Photos direkt bis ins Programm geliefert. Sehr, sehr praktisch.

Nebenher kann die Karte noch mehr: besteht Internetzugang, so können alle Photos direkt auf Facebook, Picasa, oder ähnlichen Portalen veröffentlicht werden. Videos schießt die Karte auf Wunsch umgehend auf YouTube raus. Diese Funktionen sind Spielerei, aber es gibt ja Menschen, die sowas mögen. Weiterhin gibt es einen Dropbox – ähnlichen Server (leider nicht Dropbox selbst), mit dem man optional die Photos auf verschiedene Rechner synchronisieren kann. Außerdem versieht Eye-Fi die Bilder direkt mit GeoTags, wenn man das möchte. Die allerdings nicht auf GPS – Basis (so klein sind die Chips dann doch noch nicht), sondern anhand von W-LAN – Zugriffspunkt – Karten. Das klappt logischerweise nicht immer und gehört aber auch zu den Punkten, die ich nicht so wichtig finde. Toll finde ich, daß man unterwegs bei Straßenphotographie oder mit Freunden sich die Bilder direkt auch aufs Display von iPhone und iPad schicken lassen kann. Gerade mit dem iPad macht das schon richtig Spaß. Natürlich gibt es die dazugehörige App auch für Android – Systeme.

Für Leute, die sich überhaupt keine Gedanken mehr über ihre Speicherkarte machen möchten, beherrscht die Karte auch den „Endless Memory Mode“, bei der die ältesten, bereits lange übertragenen Dateien einfach überschrieben werden. Gab es keine Übertragung, überschreibt die Karte selbstverständlich nichts; sie ist dann eine ganz normale Speicherkarte, die man mit jedem herkömmlichen Kartenleser nutzen kann.

Bis hierhin also ein „beide Daumen hoch“ – Produkt, das seinen Preis von 90,00€ (für die größte und schnellste Version mit RAW – Unterstützung) ganz, ganz locker wert ist — erst recht, wenn man sich klarmacht, daß die Profi – W-LAN – Übertrager von Canon und Nikon zwischen 500,00 und 800,00€ kosten und dabei noch viel größer, schwerer und unhandlicher sind.

Kommen wir zu den Schattenseiten: Besitzer von Cameras mit CompactFlash – Karten können Eye-Fi auch mit Adapterkarten in der Regel nicht einsetzen (es soll Ausnahmen geben). Die Adapter decken die baubedingt kleine Antenne zu sehr ab und Karten im CF – Format gibt es leider nicht.

Viel schlimmer und absolut unverständlich finde ich allerdings den Konfigurierungsprozeß der Karte. Wie immer wird in den Käuferkommentaren beispielsweise bei Amazon heillos übertrieben (oder die Anwender waren halt mental völlig überfordert, weil man mal ausnahmsweise bei der Installation nicht einfach immer nur auf Return drücken kann), trotzdem muß man festhalten, daß jede Konfiguration abseits der Standardvorgabe (Funk über lokalem W-LAN – Router) Frickelei bedeutet; die Direktsynchronisation ohne zwischengeschaltetem Router beispielsweise mit dem iPad benötigt Ruhe, Geduld, Zeit und Demut. Aber dann klappt es plötzlich, man hat die etwas umständliche Denke hinter dem Prozedere verstanden und ab dann läuft auch alles absolut zuverlässig.

Eine Todsünde allerdings ist die Tatsache, daß man bei jeder Umkonfigurierung der Karte einen Internetzugang haben muß; nur das Einstecken in den (mitgelieferten oder sowieso vorhandenen) Kartenleser am Rechner reicht leider nicht aus. Das ist in meinen Augen nicht nur völlig überflüssig, sondern vor allem absolut tödlich, wenn man „mal eben“ unterwegs etwas ändern möchte und es nicht kann, weil es kein Internet gibt. Während eine einfachere Konfiguration schön wäre, ist für mich eine Konfiguration ohne Internetzugang ein Top 1 – Punkt auf der ToDo – Liste der Entwickler.

Im Internet wurde bei ein paar Beurteilungen der Karte bemängelt, daß die Übertragung der Bilder grundsätzlich über den Eye-Fi – Server erfolge, die Photos also am eigenen Rechner vorbei in die Staaten übertragen würden und von dort aus erst wieder auf den Rechner. Das stimmt so nicht. Diese Funktion ist möglich, wenn man das möchte (und kann bei der Synchronisation mit mehreren Rechnern, oder bei Agentur-/Pressephotographen auch eine tolle Funktion sein, weil dann alle Bilder zehn Sekunden nachdem man sie geschossen hat, schon vollautomatisch in der Redaktion sind), allerdings ist im Normalbetrieb die lokale Übertragung viel sinnvoller und auch einrichtbar. Die teilweise vorgetragenen Datenschutzbedenken sind also haltlos.

Die Eye-Fi – Karte gibt es in verschiedenen Ausbaustufen. Kleinere Karten haben teilweise „nur“ 4GB physikalischen Speicherplatz, können kein GeoTagging, und übertragen vor allem keine RAW – Dateien. Für eine Taschenknipse ist das aber völlig ausreichend und da kostet dann die Variante auch nur 49,00€. Auch muß man aufpassen, daß man nicht alte Modelle zum alten (sprich: teureren) Preis bekommt. Die von mir gekaufte und oben abgebildete Eye-Fi Pro X2 ist das derzeitige Topmodel, das dann eben auch RAW unterstützt.

E27

Vor ein paar Tagen weinte ich ja noch der guten alten Glühlampe hinterher und gestand, im Großhandel noch reichlich Nachschub erstanden zu haben, damit ich in Zukunft immer noch schönes Licht genießen kann und nicht ausschließlich Energiesparlampenlicht ertragen muß. Heute sehe ich im Blog von Benjamin Bergh, daß es in Schweden wohl noch ohne weiteres möglich ist, herkömmliche Leuchtmittel zu erstehen. Das macht das Land als Urlaubsdestination noch zusätzlich attraktiv.

Nebenher lohnt nicht nur der Blick auf liebgewonnene Beleuchtung, sondern auch sonst ein Besuch in Benjamins Blog. Ich mag seine schlichte Art zu photographieren sehr.