Warum bloggen manchmal nicht einfach ist

Bislang hatte ich das Glück, mit meinem Blog allen juristischen Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen. Das wird zum 01.01.2011 wohl deutlich schwieriger. So schwierig, daß selbst „große“ Blogs darüber nachdenken, zu schließen. Was ich bedauern würde. Und das alles, weil unsere liebe Bundesregierung und die Landesparlamente beim Jugendschutz wohl etwas zu scharf schießen. Oder anders ausgedrückt: weil die Juristen des Gesetzgebers mal wieder in Windeseile ein Gesetz zusammenschustern, bei dem nicht die Zeit blieb darüber nachzudenken, was man da eigentlich genau tut. Das können ja dann später die Gerichte. Eine Unsitte, die in den letzten Jahren leider massiv zugenommen hat. Handwerklich unsaubere Gesetze sollte sich ein Staat der ernstgenommen werden will eigentlich nicht leisten.

Ich möchte nicht in die Hysterie verfallen, in der sich manche Bloggerkollegen wegen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages befinden. Trotzdem bin ich beunruhigt und werde verfolgen, was da auf mich zukommt, denn Strafen bis zu 500.000,00€ sind leider für mich nicht mal eben stemmbar…… Wer sich mehr für dieses Thema interessiert, bekommt hier eine ganz gute Einführung. Und wer als Leser nicht auf eine große Bandbreite freier Schreiber verzichten möchte, sollte seine Politiker vor Ort fragen, ob sie eigentlich noch wissen, was sie da machen. Die Kontaktdaten Eurer Politiker findet Ihr ganz einfach dort.

Ich zähl‘ auf Euch.

Nachtrag 01.12.: Bei Udo Vetter gibt es auch einen recht besonnenen Kommentar zur Situation. Das heißt nicht, daß man darauf verzichten sollte, seine Politiker vor Ort mal anzuspitzen, das ist ganz sicher wichtig. Aber man sollte als Blogbetreiber Ruhe bewahren und nicht hektisch sein Blog stillegen.

Der Tod der D8 – Motoren ?

In den vergangenen Monaten gab es immer wieder einmal Gespräche unter Kollegen über dieses Thema, nun widmet sich sogar die PMA der Situation mit den Motoren, also mal höchste Zeit, sich darüber Gedanken zu machen und vielleicht auch, um mal ein wenig zur sachlichen Ruhe aufzurufen. Und damit auch mitlesende Laien etwas davon haben, hole ich mal ein wenig aus.

Wenn wir bei Veranstaltungen Technik „fliegen“, also unter die Decke hängen, dann tun wir das in der Regel mit motorisch angetriebenen Kettenzügen, schlicht Motor genannt. Diese Motoren kann man sicherheitstechnisch laut Berufsgenossenschaft in drei Gruppen einteilen:

  • D8: der Motor hat nur ein Bremssystem wenn er nicht fährt. Wenn er fährt wird er nicht weiter überwacht.
  • D8+: der Motor hat ein redundant (also doppelt) aufgebautes Bremssystem wenn er nicht fährt. Wenn er fährt wird er nicht weiter überwacht.
  • C1: der Motor hat ein redundant aufgebautes Bremssystem wenn er nicht fährt. Wenn er fährt werden seine Bewegungen genau überwacht; wenn es eine unvorhergesehe Bewegung gibt, stoppt und bremst das System automatisch.

In der Vergangenheit war es so, daß im Tourbetrieb ausschließlich D8 – Motoren eingesetzt wurden, die in den letzten gut 15 Jahren auch am Ende des Aufbaus mittels Stahlseilen gesichert wurden, es sei denn, daß Traversen während der Show verfahren werden mußten, dann setzte man C1 – Motoren ein. Seit ein paar Jahren gibt es nun die D8+ – Motoren, die man nicht mehr sichern muß, weil sie eine zweite Bremse besitzen und außerdem die zulässige Belastbarkeit um 50% reduziert ist, um größere Sicherheit zu haben. Diese Motoren sind etwas teurer und vor allem tragen sie bei gleicher Baugröße (zulässig) nur die Hälfte eines D8 – Gegenstücks, was dazu führt, daß sie zwar einen gewissen Marktanteil gewannen, aber sich noch nicht flächendeckend durchsetzten.

Schon immer war es so, daß man sich unter fahrenden D8 und D8+ – Motoren nicht aufhalten sollte. Nun wird also diskutiert, daß auch unter nicht fahrenden, ungesicherten D8 – Konstruktionen sich solange grundsätzlich niemand aufhalten darf, bis das komplette Rigg gesichert ist. Erschwerend kommt hinzu, daß Konstruktionen, die mit ungesicherten D8 – Motoren geflogen werden, auch nicht beklettert werden dürfen, solange sie nicht gesichert sind. Was im Klartext heißt, daß man D8 – Riggs nur per Steiger sichern darf. Wird neuerdings behauptet.

Ach Kinners.

Jetzt mal ganz ehrlich und ohne „ich kenne einen, der kennt einen und dessen Kumpel hat ’ne Schwester und deren Schwippschwager sein Bruder hat gehört, daß …“: wer von Euch kennt ganz konkret einen Fall, in dem indoor ein D8 – Punkt, der einmal hochgefahren und in den nicht nach dem Hochfahren noch zusätzliche Last angebracht wurde, heruntergekommen ist ?  Wie praxisnah ist tatsächlich die Forderung, daß im Touralltag so lange unter einem D8 – Rigg nicht gearbeitet wird, bis alle Punkte im Stahl hängen ?  Wie praxisnah ist tatsächlich die Forderung, daß ungesicherte D8 – Konstruktionen nicht beklettert werden dürfen ?   Müssen wir alle unsere D8 – Motoren verschrotten und zumindest in D8+ investieren ?

Und damit es was zum Diskutieren gibt, direkt auch mal meine Meinung dazu: alle Unfälle die ich kenne geschahen nicht, weil ein ungesichertes D8 – Rigg in Ruhelage plötzlich aufgrund eines nachgebenden Motors heruntergekommen wäre. Ich halte Tabellen wie in der PMA, in denen ein D8 – Motor in allen ungesicherten Lebenslagen als unzulässig bezeichnet wird, für praxisfern.

Ich rede nicht von Riggs, in denen nach dem Hochfahren noch nachträglich Last eingebracht wird. Ich rede nicht von OpenAir – Konstrukionen, die nach dem Hochfahren noch Windlast aufnehmen müssen. Und ich rede auch nicht von Konstruktionen, die ein Wahnsinniger unter qualmenden Rutschkupplungen so gerade eben nach oben geprügelt hat. Sondern ich rede von einem Rigg, das indoor gewissermaßen freiwillig nach oben fuhr.

Und dann mal Eure Meinung: lebe ich hinter dem Mond ?  Habe ich mich von der realen Entwicklung der Branche entfernt ?  Bin ich unverantwortlich leichtsinnig ?  Ich bin gespannt.

Sonnensehnsucht

Als ich heute morgen aus dem Haus ging, blieb mein Blick direkt an diesem Auto hängen. Da scheint jemand schon zu Beginn des Winters große Sehnsucht nach Sonne zu haben. Je nach Tageslaune kann ich das sogar verstehen, obwohl ich Winter eigentlich auch mag. Jedenfalls mußte ich erst mal grinsen.

Einen guten Advent

Nun ist schon der erste Advent und das Jahr ist fast rum. Es ist so viel passiert in diesem Jahr, daß ich kaum mitbekommen habe, wie die Jahreszeiten an mir vorbeizogen. Höchste Zeit, mal einen Gang runterzuschalten. Ich habe mir dieses Jahr einen ganz besonderen Adventskalender gegönnt: ab heute kann ich jeden Tag eine neue Kerze anzünden, bis dann insgesamt am zweiten Weihnachtstag 26 29 brennen.

Euch wünsche ich einen wunderschönen ersten Advent und eine gute Adventszeit, in der Ihr Euch nicht stressen laßt, sondern die ruhigen und schönen Seiten des Lebens genießt.

Drei Mal in Folge …

… waren jetzt in Frankfurt bei Aufbaubeginn nicht alle Helfer pünktlich vor Ort. Das nervt echt und verleitet mich dazu, nur für Frankfurt in Zukunft die Anfangszeit virtuell eine Stunde früher zu setzen, damit dann beim realen Arbeitbeginn auch alle da sind. Das wird dann zwar den Örtlichen verärgern, weil er die Extrastunde ja für die anwesenden Hands zahlen muß, aber anders scheint es nicht zu gehen.

Leise rieselt der Schnee

Nicht nur draußen, auch in der Halle schneit es bei uns — wobei mir während einer Tour der Schnee in der Halle deutlich lieber ist als der draußen. Ich finde Schnee und Winter wirklich toll und ich hoffe sehr, daß dieser wieder so knackig und kalt wird wie letztes Jahr, aber bitte nur, wenn ich nicht unterwegs bin. Vereiste Straßen sind mit dem Nightliner kein Spaß und leider sagt die Erfahrung, daß nachts die Schneeräummenschen schlafen. Vielleicht kann ich ja mit Petrus einen Deal schließen: Stefan (unser SFX – Mann) macht jeden Abend etwas mehr Schnee als geplant und dafür schneit es draußen bis zum 10.12. nicht. Mal seh’n, ob der große Wolkenschieber sich darauf einläßt.

Tourpremiere

Gestern war also nun die Premiere zur Weihnachtstour der Kastelruther Spatzen in Erfurt und weihnachtlich sieht’s ja doch aus. Ich finde es ehrlicherweise eine Woche zu früh, Weihnachtstouren sollte man erst mit oder nach dem ersten Advent anfangen. Aber wer vor Weihnachten noch viel vor hat, der muß halt dementsprechend früh anfangen.

Wir haben dieses Jahr zwei recht große Kerzenleuchter auf der Bühne stehen, die mir sehr gefallen. Sie machen auf jeden Fall optisch gut was her.

Wie immer gefällt mir auch der Konstrast zwischen schöner, heimeliger Welt nach vorne und der harten, sandsackbeschwerten Realität hinter der Bühne. Dem Publikum gestern hat’s jedenfalls gefallen, sie wollten auch nach der Zugabe gar nicht nach Hause.

Doppelt isoliert

Heute gab es ein interessantes Gespräch mit einem Hallen – TL: der verbot uns, die Halle mit diesen Lichterschläuchen zu schmücken. Die Hallenoberen hätten den Einsatz generell verboten, weil im Lichtschlauch kein Schutzleiter und weil die stromführende Leitung nicht doppelt isoliert sei. Hm. Das mit dem Schutzleiter ist Quatsch, aber der Punkt mit der doppelten Isolierung ist formal betrachtet tatsächlich richtig. Da stellt sich mir die Frage, warum ich noch nie eine Lichterkette mit einer solchen Isolierung gesehen habe und warum die Schläuche trotzdem ein CE (allerdings kein VDE) – Zeichen haben. Auch werden diese Dinger ja faktisch überall eingesetzt. Weiß dazu jemand näheres ?