Immer netter im Hotel Zum Vetter

In Finsterwalde wohnte ich übrigens im Hotel Zum Vetter, einem kleinen, gemütlichen Zweisternehaus direkt in der Innenstadt. Das Zimmer war erstaunlich groß, die Betreuung freundlich und das Frühstück reichhaltig — mehr kann man von einem solchen Haus doch nicht verlangen. Da die Übernachtung auch noch recht günstig war kann ich das Hotel also empfehlen, wenn es einen mal nach Finsterwalde verschlagen sollte.

Konzert in Finsterwalde

So, jetzt endlich auch mal ein paar Konzertphotos aus Finsterwalde. Da spielten wir ja in der Trinitatis – Kirche, das ist ein etwa 400 Besucher fassender Bau aus dem 16. Jahrhundert, von dem ich ja schon berichtete.

Und auch wenn die Verhältnisse recht eng waren, so ist es doch eine sehr schöne Show geworden, die einfach auch wieder mit durch die Atmosphäre des Spielorts geprägt wurde. In letzter Zeit hatten wir ja keine Kirchenkonzerte, so daß es doch mal wieder eine ganz nette Abwechslung war.

Bei den ganzen OpenAirs setzten wir keine Feuer – Handtricks ein, weil die Gefahr, durch einen Windzug die Hände Künstler zu verbrennen einfach zu groß war. In der Kirche gab es so endlich auch wieder mal die Gelegenheit, die Effekte einzusetzen und so war es sehr schön, Amelia mal wieder so zu sehen.

Auch die Kirche selbst wurde während des Konzerts mit Kerzen beleuchtet, was auch wirklich sehr gut aussah.

Jugendschwimmer

Heute Abend war ich beim alljählichen Stefan Gwildis – Konzert im Stadtpark und man hatte die einmalige Gelegenheit, während des Konzertbesuchs gleichzeitig den Frei- Fahrten- und Jugendschwimmer abzulegen. Es regnete nicht, es goß in Strömen, mehr oder weniger die ganze Show über. Auf Veranstalterseite wurde schon darüber nachgedacht, Schwimmwesten an die Besucher auszuteilen. Stefan und der Band tat das aber keinen Abbruch. Stefan Gwildis stand eigentlich die ganze Zeit komplett draußen vor der Bühne im Regen, so daß zwischenzeitlich sein Mikro ausgetauscht werden mußte, weil die Kapsel komplett voll Wasser gelaufen war. Es war also ein echtes Erlebnis.

Mehr in den nächten Tagen.

Fan

Gestern spielten wir in der Zitadelle Berlin – Spandau und bevor ich noch aus Finsterwalde und dann auch aus Berlin berichte, muß ich Euch erst einmal dieses Photo hier zeigen. Das hat mich nämlich ganz schön beschäftigt. Da hat sich ein Fan ein Tattoo in doch beträchtlicher Größe machen lassen. Nein, nein, das ist nicht so ein wasserlösliches Tattoo, das wir als Kinder hatten und das man dann wieder abwaschen kann. Das ist echt. Und es hinterläßt mich ein wenig … sprachlos.

Ich war nie Hardcorefan von irgendjemandem. Ja, ich fand Suzie Quatro als Teenie mal ganz nett, aber mehr als „nett“ war das nicht. Was macht Menschen zu echten Fans ?  Zu Fans, die sich so ein Tattoo einstechen lassen ?  Ich will jetzt gar nicht werten; vielleicht fehlt mir etwas, das andere haben. Und letztlich lebe ja auch ich von solchen treuen Fans. Sprachlos, ratlos bin ich trotzdem.

Trinitatis – Kirche in Finsterwalde

Gestern waren wir also im Rahmen der Finsterwalder Sängertage in der Trinitatis – Kirche. Das ist ein sehr schöner Bau aus dem 16. Jahrhundert, der nicht nur in der Kirche selbst, sondern eben auch in den Nebenräumen schöne Perspektiven bietet. Leider war das Wetter äußerst bescheiden, so daß das Spiel mit Lichtstrahlen nicht ganz so gelang, wie ich es mir gewünscht hätte.

Die Dachstühle solcher Kirchen faszinieren mich immer besonders. Sie sehen einfach stets sehr gut aus und haben ja auch richtig etwas zu tragen.

Kirchglocken wiegen oft mehrere Tonnen und bilden durch ihre Bewegung noch einmal eine dynamische Last. Da kommen dann ganz schnell richtig hohe Werte zusammen, die durch das Gestühl aufgefangen werden müssen — auch bei Wind und Wetter.

Hochinteressant fand ich auch diese Treppenstufen. Jede einzelne Stufe ist auf einem Stück gefertigt. Es ist also nicht eine gerade Platte auf einer sich drehenden Unterkonstruktion, sondern eben alles aus einem Stück gearbeitet.

Und so sieht die Kirche dann im Inneren aus. Für uns insofern eine Herausforderung, als daß der Altarraum insgesamt überhaupt nur 8m breit ist. Statt üblicherweise 10m x 5m Bewegingsfläche für die Mönche hatten wir hier nur 6m x 3m. Ging aber natürlich trotzdem.

Gar nicht…

… mag ich, wenn ich morgens um 06:20 Uhr angerufen werde, weil der Trucker einer Produktion, die ich zwar disponiert habe, aber auf der ich gerade nicht bin, das Venue nicht findet und mir das quasi mitten in der Nacht mit deutlich zu vielen Worten und Kommentaren und extrem fadenscheinigen Argumenten zu Gehör bringt. Noch weniger mag ich, wenn mich dann um 06:50 einer der Techniker anruft, der Trucker wäre zwar jetzt auf dem richtigen Weg, würde aber erst mal seine Lenkzeitpause machen und käme daher etwa 1,5h nach Aufbaubeginn.

Die Location ist ein extrem bekanntes OpenAir – Gelände. Aufbaubeginn war um 07:00 Uhr.

Grrrrrr.

Nochn Gedicht

Finsterwalde scheint nicht nur Sängerstadt, sondern auch Stadt der Sprüche zu sein. Diesen hier fand ich in der Trinitatis Kirche. Und eigentlich gefällt mir die Doppelbedeutung sogar ;-)

Chance

Dieser Spruch ziert groß die Wand über meinem Bett im heutigen Hotel in Finsterwalde. Ich sarret ma so: da haben aber in letzter Zeit verdammt viele ihre Chance nicht mal ansatzweise genutzt.

Die Millennium – Triologie

Manch einer mag sich wundern, daß ich diese Bücher erst jetzt las, sind Stieg Larssons Bücher „Verblendung„, „Verdammnis“ und „Vergebung“ doch seit langem Bestseller und sogar verfilmt, doch ich entdeckte das erste Buch tatsächlich erst während meines Segeltörns. Ehrlicherweise ist der Begriff „Millennium – Triologie“ auch nicht ganz ehrlich, denn die Bücher zwei und drei bilden eine durchgehende Geschichte, Buch eins eine abgeschlossene eigene. Stieg Larsson gelingt hier auf insgesamt 2.280 Seiten das, was Kutscher eben nicht gelang: verschiedene Handlungen so miteinander zu verweben, daß man eigentlich alle drei Bücher in einem Rutsch durchlesen möchte und sich durch so Nebensächlichkeiten wie Essen und Schlaf nur sehr ungern stören läßt. Übrigens werde ich mir die Verfilmung nicht ansehen, mir reicht die eine Vorschau die ich sah. Die Personen des Films unterscheiden sich so diametral von den Figuren, die sich in meiner Phantasie Dank der guten Beschreibungen glasklar gebildet haben, daß ich mir das nicht antun möchte.

Worum geht es nun: es geht vordergründig um eine schwedische Wochenzeitung, in Deutschland vielleicht inhaltlich vergleichbar mit Spiegel, Stern oder Focus und um Ermittlungen, die diese Zeitung anstellt, um Mißstände die sie aufdeckt. Eigentlich geht es aber um die Personen. Um deren Schwächen, um deren Geheimnisse, um deren Obsessionen. Gerade diese Personen sind die unglaubliche Stärke dieser Bücher, weil sie faszinieren, weil sie leben, weil sie — zumindest mich — darüber nachdenken lassen, wie ich eigentlich bin und die Menschen, die ich liebe. Dabei möge jetzt bitte nicht der Eindruck entstehen, daß da eine nette sozialkritische Story erzählt wird. Die Serie trieft vor Gewalt und Blut, vor üblestem sexuellen Mißbrauch und gnadenlos ausgespielter Macht. Korrekt verfilmt wäre der Eintritt sicher erst ab 18 Jahren möglich. Neben dieser unglaublichen Mischung aus den dunklen Seiten des Menschen ist aber eben die …… fast möchte ich sagen Zartheit der Hauptdarsteller, obwohl das komplett danebenliegt …… Überlebenskunst der Protagonisten, das Suchen nach Licht im Dunkeln, das die Triologie so lesenswert macht.