Das Feuerwerk

Lohn des stundenlangen Wartens sollte also nun das Feuerwerk sein. Das, ehrlicherweise, haute mich jetzt nicht so richtig um. Es war ohne echte Choreographie, ohne für mich schlüssige Folgen, ohne … Liebe geschossen. Normalerweise erwartet man ja von einem asiatischen Feuerwerk, ein echtes Kunstwerk zu sein; hier wurde nur mal reichlich Material in den Himmel geschossen. Da fand ich das von Kollegin Friederike Unverzagt geschossene Feuerwerk bei der Firmenveranstaltung letzten Monat um Klassen besser. Natürlich gab es ein paar schöne Bilder, die sich auch aus der das Licht wiederspiegelnden Alster ergaben. Und so sehen die Photos vielleicht sogar besser aus, als es das Feuerwerk insgesamt war.

Dieses letzte Bild ist sehr typisch für das Finale des Feuerwerks: für mich sah es so aus, als sei die Zündflamme irgendwie in die Lunten des verbliebenen Rests gefallen und alles sei dann halt völlig unkontrolliert hochgegangen. Der sonst übliche Applaus am Ende eines Feuerwerks blieb hier auch tatsächlich aus. Vielleicht sollte sich Friederike mal für nächstes Jahr bewerben. Auch wenn es für sie als Deutsche sicher nicht einfach wäre. Dem Ergebnis tät es gut.

Das Drumherum

Rund um das Feuerwerk des Kirschblütenfests gibt es natürlich auch ein wenig Programm, das allerdings ob des kalten Wetters nicht sonderlich gut besucht war. Hier sehen wir Kampfsportgruppen, die ihre Künste zeigen. Ich kann sagen, daß ich mit der Frau auf dem unteren Bild definitiv keinen Beziehungsstreit anfangen würde. Außerdem gab es japanische Spezialitäten als Speis‘ und Trank. Leider (und ich weiß  natürlich, daß es ein Sakrileg wäre, den ich aber zu begehen bereit gewesen wäre) gab es keinen Glühwein. Den hätte nicht nur ich gut gebrauchen können.

Das recht lange Warten auf das Feuerwerk wurde durch einen am Horizont aufreißenden Himmel mit schönem Sonnenuntergang belohnt. Wenigstens was. Na ja und ehrlicherweise gab es auch einige ganz lustige Gespräche.

Nun fragt Ihr Euch sicher, warum ich nicht einfach kurz vor dem Feuerwerk an die Alster gefahren bin. Die Antwort seht Ihr hier: die besten Plätze sind natürlich schon lange vorher belegt. Während man auf Malle Handtücher auf die schönsten Sonnenstühle legt, sind es hier die Stative, die an strategisch günstiger Position aufgestellt werden. Das ist insofern interessant, weil man da auch mal den aktuellen Stand der Technik sieht. Meines ist etwa 17 Jahre alt und viel schwerer als die aktuellen Modelle des selben Herstellers aus modernen Legierungen. Ich tröste mich damit, daß das Schleppen meiner Fitness dient und damit ich natürlich das beste Stativ überhaupt habe.

Gleich geht’s dann auch los, vorher aber noch eben einen Blick auf das Rathaus, links die Petrikirche. Der Michel ist so dunkel, daß man ihn leider gar nicht auf’s Bild bekommt.

Damals an der Alster

Gestern war in Hamburg das traditionelle japanische Kirschblütenfest, an dem es für die meisten hauptsächlich um das Feuerwerk an der Außenalster geht.  Nun war das Wetter nicht so richtig doll, ehrlicherweise war es für einen bekennenden Warmduscher wie mich auf Dauer arschkalt und so wirken die Alsterbilder, die ich im Vorfeld schoß, in Farbe gar nicht sooo doll. Zum Glück ist der Rückgriff zum Schwarzweiß ja künstlerisch als besonders wertvoll anerkannt und so präsentiere ich Euch hier einfach ein paar Photos aus den 50ern. Beim obigen Bild mag man das auch sofort glauben, oder ?

Gut, zugegeben, der Telemichel stand in den 50ern noch gar nicht. Er ergibt mit den Seglern davor aber trotzdem ein schönes Motiv. Interessanterweise würde man bei Autos ja schon fast reflektorisch die Nummernschilder unkenntlich machen. Aber Segelnummern ?  Tut man das ?  Da würde doch richtig was fehlen. Mal drüber nachdenken.

Weitere Bilder vom Kirschblütenfest folgen; dann auch farbig.

Kulturprogramm

Zur Zeit bin ich sehr lustlos und so habe ich erst heute mal alle Bilder der Industrieveranstaltung des letzten Monats durchgesehen. Neben vielen Reden gab es auch reichlich Kulturprogramm. Leider konnte ich nicht alles photographieren, weil ich zu dem Zeitpunkt teilweise als Ablaufregisseur hinter der Bühne festsaß. So muß ich Euch Kathleen Battle, Justus Frantz und das Orchester der Nationen genauso vorenthalten wie das Quartett Pagagnini, oder Gonzo & friends, die alle schöne Shows boten. Es gab auch Künstler, die mir jetzt gar nicht zusagten, die verschweige ich hier mal.

Zeigen kann ich Euch beispielsweise Laith al Deen, den wir an zwei Abenden zu Gast hatten. Laith ist nicht nur ein sympathischer Mann, er lieferte auch eine wirklich tolle Show ab, bei der er nicht nur eigene Songs spielte, sondern auch Perlen anderer Künstler. So hörte ich seit vielen Jahren das erste Mal wieder „Evelyn“ von der Nationalgalerie (Niels spielt den Song ja leider nicht mehr). Großer Spaß.

Hier mal ein kleiner Überblick über das Tagungszelt A. Links war die Vortragsbühne, rechts die Showbühne, die mit einer 12m breiten, verfahrbaren Leinwand abgetrennt werden konnte, so daß wir schicke Umbauten hatten.

Samstags hatten wir unter anderem die Spider Murphy Gang zu Gast. Auch die gefielen mir sehr gut, weil sie auch nach so vielen Jahren noch mit Spielfreue auf der Bühne standen. Leider reduzierte das Publikum die Band doch etwas auf „Rosi“, dabei bietet sie viel mehr.

Das Mienenspiel des Sängers ist immer noch sehr beachtenswert. Es war nun das dritte Mal, daß ich die Kapelle sah: das erste mal vor geschätzten 27 Jahren, dann vor knapp fünf Jahren auf einem Festival, bei dem wir auch mit Annett Louisan waren und dann eben jetzt.

Sonntags war als einer von vielen Gästen Tom Astor bei uns auf der Zeltbühne. Neben unserer Bühne gab es zu diesem Zeitpunkt auch außen noch drei OpenAir – Bühnen mit Programm.

An zwei Abenden war in Zelt C außerdem „Björn Again“ zu sehen. Aus namensrechtlichen Gründen darf man sie nicht mit einer schwedischen Band aus den siebzigern in Verbindung bringen, aber wenn man sich das Outfit anschaut, dann weiß man trotzdem, welche Musik sie machten.

So, jetzt ist das Thema Industrieveranstaltung aber nun wirklich durch.

„Mehr Geld macht nicht automatisch klüger“

Mit solchen Sätzen rotten sich zur Zeit CDU – Politiker hinter Roland Koch zusammen um ihm beizustehen. Jener hatte gestern verkündet, daß man sparen müsse und daß man am besten bei Bildung und sozialer Unterstützung anfange.

Daß solche Sätze von Hessens Ministerpräsidenten kommen, ist nicht weiter verwunderlich, fiel er doch schon in der Vergangenheit durch asoziale unsoziale Sprüche auf. Neu ist, daß die Zustimmung für solche Forderungen wächst — und ich fürchte, sie wird bei konservativen Politikern weiter wachsen, wir werden weiter in eine klare, harte Zweiklassengesellschaft driften.

Ich bin der Meinung, daß der rote Stift erst einmal bei klaren Luxusaktionen wie beispielsweise der Elbphilharmonie oder den U-Bahn – Bauten in zahlreichen Städten angesetzt werden sollte. Es gäbe die Möglichkeit, die Mehrwertsteuer auf generell 19% festzulegen, anstatt einer obskuren und gerade erst in Klientelpolitik erweiterten Liste eine verminderte Mehrwehrtsteuer zuzugestehen. Man könnte die Banken die an sie gezahlte Unterstützung der letzten Monate zu marktüblichen Zinsen zurückzahlen lassen. Man könnte mal innehalten und den praktischen und realen Sinn der teuren Bundeswehrauslandseinsätze hinterfragen. Von den in den letzten Tagen gewährten Sicherheiten von insgesamt sicher 143.000.000.000,00€ (es können jetzt angeblich auch noch mehr werden, man weiß es noch nicht) wollen wir erst gar nicht sprechen.

Die Verhältnisse gehen verloren. Auf der einen Seite lesen wir zur Zeit täglich von Summen, die wir uns ehrlicherweise gar nicht mehr richtig vorstellen können und auf der anderen Seite soll nun in Bereichen knallhart gespart werden, die Herr Ackermann als Peanuts bezeichnen würde. Auf der einen Seite wollen sich die Bundespolitiker gerade wieder (und unter maximaler Ablenkung) die Diäten erhöhen, auf der anderen Seite werden brav mit bereits versteuertem Geld angesparte private Renten noch mal bei der Auszahlung versteuert. Da läuft was schief.

Hier in Hamburg brennen in den letzten Monaten nachts immer mehr Autos. Mal abgesehen davon, daß ich solche Aktionen grundsätzlich für schwachsinnig halte, weil sie, wenn überhaupt, maximal an die Sympthome gehen, so fürchte ich ist dies der Anfang eines Prozesses, der sich weiter ausbreiten wird: der offene Kampf zwischen arm und reich. In der Mitte wird das sich duckende Stimmvieh stehen, das nicht auffallen will, weil es der Meinung ist, daß ja nur der zu Schaden kommt, der sich vorher was zu Schulden hat kommen lassen. Aber an den Rändern wird es brennen. Mehr und mehr.

Daß der Spruch aus der Überschrift leider wahr ist, zeigen Koch, Kampeter, Tillich und Co mit ihren eigenen Personen. Es wäre jetzt an der Zeit, durch kluge Politik nicht noch mehr Dummheit entstehen zu lassen. Die Frage ist nur, wer die leisten soll. Ich sehe in der Politikerkaste so viel politisch verblendetes und realitätsfernes Volk, daß es zum verzweifeln ist. Aber das ist dann noch ein anderes Thema.

Noch ein paar klösterliche Bilder

Schon im letzten Jahr hatte ich ja einige Bilder von der Kirche gezeigt (1, 2, 3, 4, 5, 6), so bleibt mir in diesem Jahr gar nicht so viel Neues zum photographieren. Auffällig ist, daß in den Ecken von Kirche und Kreuzgang noch mehr Gerümpel herumsteht, als im letzten Jahr schon. Das schränkt bei der Motivauswahl etwas ein, es sei denn, man beginnt vorher das große Räumen. Außerdem kommt ja noch das ganze Fernsehzeug dazu.

Keine Ahnung, wer hier kreativ war, aber das mußte ich natürlich auch festhalten, weil es doch schön aussieht.

down

In den Nachrichten kann man lesen, daß das deutsche Internetzentralsystem heute für gut zwei Stunden wegen eines Fehlers nicht funktionierte. Ich war neugierig, ob man das auch bei mir im Blog merkte und schaute deshalb mal meine Serverstatistik an. Das Bild ist eindeutig, würde ich sagen. Eindeutig ist somit auch, daß das vielgepriesene dezentrale und damit angeblich faktisch unangreifbare Internetsystem auch nur eine moderne Legende ist. Quod erat demonstrandum.

Technik in der Kirche

Vom letzten Wochenende in Langenzenn gibt es noch ein paar Kleinigkeiten zu zeigen. Erst einmal wünschte sich texec noch ein paar Technikbilder. Auch wenn das natürlich nicht so richtig Bilder von Übertragungstechnik sind, so habe ich doch noch ein paar mitgebracht.

So ein Ü-Wagen – Anschlußfeld finde ich immer wieder imposant bis nostalgisch. Beim Fernsehen hat sich die Siemens Messerleiste für Tonverbindungen bis heute gehalten. Außerhalb der Rundfunk- und Fernsehanstalten kommt diese Verbindung eigentlich gar nicht mehr vor. Fürs Touring ist sie einfach zu empfindlich, obwohl die elektrischen Verbindungen natürlich perfekt sind.

Hier mal ein Beispiel, wie fürs Fernsehbild die Wirklichkeit hingepfuscht optimiert wird: diese Tür ist Hintergrund für einen Solisten; natürlich im etwas anderen Blickwinkel, sodaß man das Gerümpel draußen nicht so sieht. Innen herrscht warmes Licht und draußen die kühle Morgensonne. Denkste.

Was wie Tageslicht aussieht ist natürlich auch nur ein Scheinwerfer mit Farbfolie, damit es dann im Bild hinterher so richtig schön aussieht. Beim Fernsehen gibt es die Position des lichtsetzenden Kameramanns. Das ist der Kamerachef und gleichzeitig derjenige, der den Beleuchtern sagt, wie sie’s denn zu machen haben. Der Lichtsetzende zeichnet die Beleuchtungspläne, nicht der Beleuchter. Und dadurch entstehen dann solche kräftigen Bilder.

Hier mal ein Blick in einen Teilbereich des Ü-Wagens. Hinter dem Durchgang ist genau so ein Feld noch mal. Außerdem befindet sich im Auflieger auch noch eine MAZ – Abteilung und ein Tonplatz. Das Bild kann man größerklicken.

spießig

Vor ein paar Wochen philosophierte ich mit einer Freundin darüber, was eigentlich spießig sei. Sie vertrat die Ansicht, daß die, die von sich behaupteten, die obercoolen Socken zu sein, meist die spießigsten seien. Ich widersprach. Schon aus Eigeninteresse.

In diesen Tagen beobachte ich mich selbst, wie ich nun schon die zweite meine familie & ich in Folge im Supermarkt kaufe und daraus koche (sowohl die Mai-, als auch die heute erschienene Juni – Ausgabe kann ich sehr empfehlen). meine familie & ich. Wenn das nicht mal oberspießig ist. Aber lecker.

Das letzte Kind

Was so alles in den USA möglich ist …… man mag es ja gar nicht glauben. John Harts „Das letzte Kind“ ist ein Thriller in dem es natürlich spannend zugeht — klar, sonst wär’s ja auch kein Thriller. Aber ansonsten wird so dick aufgetragen mit guten und bösen Menschen, mit Haß und Liebe, mit Ober- und Unterschicht, mit Gott und Dämonen, mit Zufällen und Vorsehung, daß es einem schon etwas schlecht wird. Allein der Versuch, die Geschichte zusammenzufassen, wird ob der vielen moralingetränkten Subebenen etwas anstrengend. Johnny ist ein dreizehnjähriger Junge, dessen Zwillingsschwester vor einem Jahr Opfer einer Entführung wurde; seitdem ist sie verschwunden. Auch wenn die Polizei die Suche aufgab hat er dennoch Hoffnung sie wiederzufinden und als eine Klassenkameradin ebenfalls verschwindet, setzt er alles daran, beide, Schwester und Kameradin, wiederzufinden. Dabei geschehen so viele unglaubliche Dinge, daß sie tatsächlich wohl nur in gods own country geschehen können.

Den Kauf des gebundenen Buches kann ich eindeutig nicht empfehlen; da driften mir Preis und Leistung doch zu sehr auseinander. Als Dahinleselektüre an freien Tagen am Strand mag das bestimmt irgendwann erscheinende Taschenbuch ok. sein. Die Begeisterung, mit der mir das Buch empfohlen wurde, mag ich aber ganz eindeutig nicht teilen. Dazu ist mir die Geschichte zu plakativ. Ich bin halt kein Ami.