Die Pest

Die größte Belastung an einem Ferienwochenende auf der Autobahn sind nicht die wenigen LKW; die trauen sich kaum noch, Elefantenrennen zu veranstalten. Es sind auch nicht die niederländischen Gespanne; deutsche fahren deutlich unberechenbarer. Es sind …… junge Väter. Die mit cooler Kappe auf’m Kopp und „Sarah on tour“ – Aufkleber auf’m Heck.

Wer fährt mit 115km/h laut Tacho in der 120er Zone auf der ganz linken Spur und wundert sich wild gestikulierend, daß er karawanenweise ganz rechts überholt wird ?  Nicht alte Männer mit Hut, nein, junge Väter. Wer fährt etwa 50m vor der Raststellenausfahrt schon bremsend von ganz links über drei Spuren in die Abfahrt, völlig ignorierend, was sonst noch so auf der Straße passiert ?  Genau: junge Väter. Wer bremst am Anfang einer Tempobegrenzung genau beim Schild hart auf etwa 10% unterhalb der zugelassenen Geschwindigkeit ?  Ihr wißt es schon.

Jungs, wenn Ihr schon im Alltag Eurer Frau den Wagen überlaßt und mit Bus, Bahn, oder Fahrrad zur Arbeit fahrt, dann laßt doch auch bitte im Urlaub die Mädels fahren. Die machen das viel entspannter.

Und hier der aktuelle Verkehrshinweis

Und hier der aktuelle Verkehrshinweis: wegen eines Unfalls in einer Baustelle ist die A7 zwischen Göttingen und Kassel in beiden Richtungen voll gesperrt. Es kommt zu den ersten aufgebauten Grills. Das Bild ist wie immer bei Panoramen größerklickbar.

Nachtrag: das Navi verliert gerade auch schon die Nerven: „Bitte in 300m wenden !“

Damon and the Heathens

Vom Auftritt der Truppe Damon and the Heathens berichtete ich ja schon kurz letzte Woche recht begeistert, jetzt möchte ich meine Lobeshymne auch auf die CD ausweiten. Die ist nämlich ein echter Knaller. Da die Band leider noch keinen Vertrieb hat (das sollte man dringend ändern), muß man sich die Scheibe per MySpace – Mail direkt bei der Band bestellen und bekommt dafür 13 Songs, die nicht immer 100%ig HiFi sind, dafür aber voll von Energie.

Den Stil der Kapelle würde ich mal als Funkrock bezeichnen; bei den ruhigeren Stücken könnte man an einen frühen Tom Waits denken, bei lauteren scheint schon die Tendenz zum Punk durch. Bei allen ist der Einsatz der Bläser immer eine tolle Alternative zu der Musik, die man sonst so hört; zumal die Band über keinen Gitarristen verfügt — den man auch nie vermißt. Damon and the Heathens schafft es bei der offenbar ohne große Overdubs quasi live aufgenommenen CD, die unglaubliche Energie eines Livegigs in eine Studioaufnahme zu pressen. Jederzeit hört man Spielfreude. Außerdem werden elegant musikalische Elemente miteinander verwoben, die eigentlich nicht so viel miteinander zu tun haben. So entsteht eine Platte, die sich nicht so leicht in eine Schublade einordnen läßt. Und das ist ja sehr gut.

Unten kann man nun zwei Songs zur Probe hören. Ganz herzlichen Dank an die Band für die Erlaubnis dafür.

Klingonen, zieht Euch warm an

Schon vor über zwei Wochen machte ich einen Kurs zum Laserschutzbeauftragten. Und weil ich seit heute weiß, daß ich die Prüfung bestanden habe, kann ich ja dann jetzt auch darüber berichten ;-)

Daß Laser gewisse Gefahren birgt war mir ja schon vorher klar. Daß aber bereits 1mW, genau auf die fovea centralis geschossen, zu bösen Verbrennungen im Auge führen kann, war mir so nicht klar. Zum Glück ist der Abstand zwischen Laserquelle und Auge unser Freund, nimmt die Energie doch quadratisch zum Abstand ab.

Zum besuchten Kurs bei der media academy habe ich übrigens eine recht zweigeteilte Meinung: erst mal finde ich gut, die notwendigen Kenntnisse zur Erlangung des Scheins in sehr kurzer Zeit beigebogen zu bekommen. Man muß sich zwar gut konzentrieren, aber es macht den Kurs preisgünstig und man hätte als Freelancer wenig Arbeitsausfall. Auf der anderen Seite glaube ich, daß man sich mit dem Thema durchaus länger beschäftigen könnte, will man wirklich verantwortungsvoll damit umgehen. Außerdem gab es bezüglich der Anmeldungsformalitäten einer Lasershow durchaus sich deutlich widersprechende Informationen zwischen Theorie- und Praxisunterricht.

Der Kurs fand auf dem Berliner Siemens – Gelände statt. An der Fassade eines der Gebäude gab es noch das alte Siemens – Zeichen. Hatte ich so ewig nicht mehr gesehen und erinnerte mich an meine Bastelzeit als Jugendlicher.

Stoppok in Hamburg

Leider bin ich am Wochenende nicht in Hamburg und kann demzufolge nicht hingehen, aber allen die in Hamburg und Umgebung sind, möchte ich dieses Konzert hier sehr empfehlen: Stefan Stoppok spielt am Samstag im Polittbüro. Ich sah ihn vor zweieinhalb Jahren, so ein Konzert macht wirklich ganz, ganz großen Spaß.

Stefan ist … ja … wie nennt man das eigentlich … Liedermacher ?  Rockmusiker ? … Hm … auf jeden Fall ist er ein begnadeter Texter, Gitarrist und Entertainer. Ein Musiker mit hervorragender Beobachtungsgabe für kleine Situationen und groben Blödsinn. Es wird sicher ein toller Abend.

Augenkrebs

Nachdem man sich ja schon fast daran gewöhnt hat, das anglikanische Fallbildung auch im Deutschen angewandt wird, man sich also vor „Gaby’s Blumenboutique“ kaum retten kann (obwohl es natürlich Quatsch ist), muß ich in den letzten Tagen vermehrt „Info’s“ darüber ertragen, daß nun auch dazu übergegangen wird, die simple Pluralbildung mit einem Apostroph zu versehen. Da kann man sich nur an den Kopf fassen. Dabei ist die Regel doch ganz einfach: das Apostroph ist ein Weglassungszeichen. Wenn ich also statt „auf dem Weg“ „auf’m Weg“ schreibe, dann lasse ich da etwas weg. Also muß da ein Weglassungszeichen, ein Apostroph hin. Bei „Infos“ oder Bikes“ lasse ich aber nichts weg, da bilde ich nur den Plural. Also weg mit dem Ding.

Es ist gar nicht so lange her, da wurde bei Ausländern bemängelt, daß die ja gar kein richtiges Deutsch können. Nun. Diese Beschwerde können allmählich einige Nativdeutsche glatt runterschlucken, sprechen und schreiben sie doch ihre eigene Muttersprache so grauselig, daß mir ganz blümerant wird. In dem Sinne: Euch’s noch ’n schönen Abend.

Bald ist wieder Dom

Nächstes Wochenende eröffnet in Hamburg wieder der Dom, eine ziemlich große Kirmes. Gestern machten wir einen kleinen Rundgang über das Gelände, weil man gerade an den Aufbautagen immer besonders schöne Perspektiven sehen kann.

Außerdem laufen einem nicht ständig irgendwelche anderen Dombesucher durch das Bild; wobei es auch gestern interessanterweise schon recht voll auf dem Gelände war. Wir waren halt nicht die Einzigen, die auf den Gedanken gekommen sind, mal ein paar Eindrücke vom Aufbau zu sammeln.

Ein Kinderkarussell beispielsweise kann man ganz einfach zu einem Anhänger zusammenklappen…

… und wird dann wieder auseinandergeklappt, wenn man vor Ort ist.

Auch grauselige Ungeheuer bekommen einen Schutzmantel verpaßt…

Photo: Annette Prüfer

… Details bleiben aber doch zu sehe. Nach dem Break geht es mit vielen, vielen Bildern weiter.

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Jacksons Raritäten

Wie viele andere Künstler, so war auch Michael Jackson wohl augenscheinlich in seinen jungen Jahren in Hamburg aktiv. Übriggeblieben sind von diesen Aktivitäten einige äußerst rahre Scheiben, die ich heute bei einem Spaziergang bei der Hanseplatte im Schaufenster sah.

Diese Funde beweisen, daß Hamburg einfach die Musikstadt schlechthin ist und daß wir nach einem Beatlesmuseum bestimmt auch schon in 20 Jahren ein Michael Jackson – Museum haben werden. Ich finde, gerade das Heiligengeistfeld mit seinem Dom bieten sich faktisch dafür an, in Michael Jackson – Platz und in Neverland – Festspiele umbenannt zu werden.

Delikatesse

Photo: Annette Prüfer

Die letzte Woche gekochte Knubberkirschmarmelade schmeckt anscheinend besonders gut. Jedenfalls können Marienkäferlarven nicht daran vorbeigehen, sondern saugen sich regelrecht voll davon. Und sie haben natürlich Recht. Ob der Vogel, der die Larven dann später fressen wird, den zarten Kirschgeschmack wahrnehmen wird ?  Marienkäferlarven an Kirschmarmelade. Sicher eine Delikatesse.