Hängemattenrigging

Urlaub, Sonne, Garten, Bäume… was fehlt da ?  Genau !  Eine Hängematte. Die habe ich natürlich nicht irgendwie zwischen die Bäume gespannt, sondern fachgerecht mit zwei 2,5 Tonnen – Ratschgurten, O-Ringen und Schäkeln. Eben so, wie es sich für einen Veranstaltungstechniker gehört.

In diesem Zusammenhang ganz herzlichen Dank an die Kollegen vom media warehouse, die mir die benötigten Zutaten ganz schnell zuUPSten.

Neugierig

„Fotografieren heißt […] mitunter, die Regeln zu verletzen. Und wer zuviel nach Regeln fragt, wird es als Fotoreporter nie weit bringen. [Meine bekanntesten Bilder] gelangen mir nur dank teilweise grober Regelverstöße.“

Nun mag es komisch sein, daß ich nach meiner deutlichen Meinungsäußerung zur Privatsphäre ausgerechnet mit einem Buch komme, daß zum Teil auch aus Grenzüberschreitungen in die Privatsphäre besteht. Der Unterschied für mich ist der Respekt für das Gegenüber, das ich bei Lebecks Bildern immer erkennen kann und der verloren gegangen zu sein scheint, wenn ich mir aktuelle Bilder anderer Photographen anschaue. Dabei sah Lebeck sich nie als Paparazzo, sondern immer als Photoreporter, was den Unterschied erklärt. Er folgte der Erkenntnis Henri Cartier – Bressons: „Man muß sich seinem Gegenstande, selbst wenn es sich um ein Stilleben handelt, höchst behutsam, auf Samtphoten, aber mit Argusaugen nähern.“

Auf das Buch gestoßen bin ich im Nachgang zu meinem Besuch in der Ausstellung. Mir gefielen die Photos die ich da sah. Mir gefiel die Perspektive und das offene Auge, die Spontanität und auch die Wärme. Und so wollte ich etwas mehr über den Photographen hinter den Bildern erfahren. „Neugierig auf Welt“ ist eine Autobiographie, die neben Talent und Gespür von ungeheuer viel Glück erzählt. Von dem Glück, einfach zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Natürlich ist so eine Autobiographie auch immer ein wenig Selbstbeweihräucherung. Für mich überwiegt aber der interessante Teil, die subtilen Tips für die eigene Arbeit und die Erkenntnis, daß man mit zwei Festbrennweiten auch ein großer Photograph werden kann. Dies alles macht das Buch für mich extrem lesenswert, zudem es auch noch sehr unterhaltsam geschrieben ist.

Zum Schluß noch etwas, was mich ungeheuer beruhigt: „Fotografie ist ja ein Froschlaich – Medium: Man muß sehr viel Material produzieren, und am Ende überleben nur ein paar gute Exemplare.“ Da habe ich dann ja noch Hoffnung…

eiskalt genießen

Manchmal verschwinden Dinge ganz leise und man nimmt es erst wahr, wenn man sie an anderer Stelle plötzlich wieder entdeckt. Beispielsweise die Dose mit Coke. In Deutschland bekommt man sie vor lauter Pfandwirrwarr kaum noch, aber während des Schweiz – Blocks war unser Bus mit französischen Dosen bestückt. Pfandfrei. Ich selbst trinke Cola normalerweise gar nicht sooo gerne, nur aus der Dose, da schmeckt sie mir. Interessanterweise geht das nicht nur mir so; die halbe Crew war verzückt und langte zu.

Auch bei anderen Produkten macht die Verpackung einen wichtigen Teil des Genusses aus. Das Feierabendbecks muß beispielsweise aus einer 0,33er Flasche kommen. Dose oder 0,5er Flasche — keine Chance.

Im Grunde kann ich ja froh sein, daß es die Dosen in Deutschland kaum noch gibt: in Flaschen genießbare Apfelschorle oder Wasser haben deutlich weniger Kalorien und das wiederum kommt durchaus meinem Bäuchlein zugute.

Innen neu, außen fast wie jeher

Nachdem wir in der Nacht auch Zugang auf das Gelände des Hallenstadions gefunden hatten, sind wir nun in der größten Halle der Schweiz. Ich war das letzte Mal noch im alten Hallenstadion, das bei gleicher Größe komplett aus Holz war und wie die Westfalenhalle über eine fest eingebaute Radrennbahn verfügte. Weil der Denkmalschutz (das dazugehörige Amt heißt hier Heimatschutzamt und ist sicher viel friedlicher als die amerikanische Behörde gleichen Namens) gegen den Abriß war, sieht die Halle von außen genau so aus wie früher, aber innen ist alles neu. Es ist eine tolle, durchdachte Mehrzweckhalle geworden, in der es Spaß macht zu arbeiten.

Um die Innenfläche voll für LKW befahrbar zu halten, wurde an zwei Stellen die Tribüne hochklappbar gebaut. Auch der Gang im dahinter gelegenen Backstagebereich kann als Brücke hochgefahren werden, damit Trucks passieren können. So ist sehr bequemes Laden direkt vor der Bühne möglich.

Wenn man hier mal durch die zahlreichen Lagerräume schlendert, dann findet man interessanterweise in der Summe doch zahlreiches Material von vergangenen Großproduktionen, was wohl liegengeblieben ist und komplett von einem großen Hamburger Verleiher stammt. Daß da niemand Lampen und Gitterboxen vermißt, macht mich auf der einen Seite auch bei dieser Firmengröße stutzig, auf der anderen Seite erklärt es einiges.

Das Konzert dann wieder in Bierzeltatmosphäre, allerdings dann doch etwas edler, als bei den vergangenen Terminen. Immerhin gibt es richtige Stühle, statt Bänke. Was niemanden daran hindert, halt darauf zu stehen. Auffällig ist hier, daß es überdurchschnittlich viele junge Frauen gibt, die vor der Bühne stehen und Photos machen.

Fehlversuch

Uns wurde die Bar Rounge in Basel empfohlen und weil die Strecke zwischen Basel und Zürich doch sehr überschaubar ist, wollten wir nach dem Abbau dort das ein oder andere Kaltgetränk genießen. Wie Ihr sehen könnt, ist diese Bar in der 30. Etage des Messeturms, man hat also zumindest eine gute Aussicht. Unten am Eingang wurden wir erst mal unserer Leathermen & Konsorten entledigt, auch die typischen Kaputzenpullis waren nicht gern gesehen. Aha. Oben angekommen standen wir in einer recht leeren … Disko. Freitag Nacht, 01:30 Uhr, und die Bude war nur leicht gefüllt. Dazu waren die Getränke teuer und nicht mal richtig gut. So kam es, daß wir nach der ersten Runde recht schnell wieder im gemütlichen Liner saßen und da die bordeigenen Getränke genossen.

Am Züricher Hallenstadion angekommen, war dort kein Reinkommen auf den Parkplatz. Der Nachtwächter war wohl in den Tiefschlaf gefallen und auch durch ausgiebiges Klingeln & Hupen nicht aus seinen Träumen zu wecken. Was also tun, wenn man nicht auf der Straße abparken will ?  Nun. Schranken haben Ausfahrkontakte und mit Mülltonnen kann man auch Auto spielen…… ;-)

Großer Festsaal, Messe Basel

Stefan hatte natürlich Recht: wir sind heute im Festsaal der Messe Basel, in dem auch jedes Jahr die legendäre AVO – Session stattfindet. Vor drei Jahren war ich ja auch mal mit Annett dort. Der Eindruck der leeren Halle ist schon ganz anders, als ich sie als Tagesgast bei der zweiwöchigen Veranstaltung hatte. Von den Bühnenmaßen war es für uns und unser Dolomitenpanorama natürlich ideal, wir konnten 2,40m breiter bauen, als üblich.

Während wir oben in der zweiten Etage aufbauten, wurde unten im Erdgeschoß abgebaut. Keine Ahnung, was da für eine Messe war, auf jeden Fall gab es große, mehrstöckige Bauten, deren Stahlskelette gerade demontiert wurden. Ich finde es immer wieder irre, mit wie viel Material bei großen Messen gearbeitet wird.

Sportzentrum Huttwil

Gestern waren wir übrigens im Sportzentrum Huttwil, mitten im Emmentaler Land. Auch hier wieder eine Eishalle, allerdings deutlich besser in Schuß, also die Halle vorgestern. Was mich wunderte: obwohl wir wirklich mitten auf dem Land waren und Huttwil keine große Stadt ist, waren wir mit knapp 4.000 Besuchern ausverkauft. Wie schon zuvor gab es auch heute ein mit Biertischen bestuhltes Konzert mit wirklich unglaublicher Stimmung und erstaunlich jungem Publikum.