Posing

Bahnfahren ist oft sehr spaßig. Jedenfalls dann, wenn man Menschen hat, die man beobachten kann. Wie diesen Bilderbuchgeschäftsmann im Zweierblock direkt neben mir. Kommt rein, charmant – gekünstelt lächlend, sich einen Platz neben einer Frau suchend und dann weltmännisch davon erzählend, daß er ja normalerweise fliegt. Und die Frau, ganz geblendet von dieser Abziehbildfassade, schaut bewundernd zu ihm auf, fragt schüchtern nach. Ich muß stark an mich halten, daß ich nicht laut loslache, wenn er von seinen internationalen Geschäften erzählt und seine Haare zurechtstreicht.

Plattenpräsentation

Julia Schilinski, die ich hier im Blog ja schon häufiger vorstellte, hat am morgigen Samstag ihr Plattenpräsentationskonzert im Goldbek – Haus. Ich mag ihre Musik, den Mix aus den verschiedenen Sprachen, in denen Julia singt und ihren Humor und darum will ich Euch auf das Konzert hinweisen, nachdem ich in den Kommentaren darauf ja auch schon hingewiesen wurde.

Leider werde ich morgen nicht dort aufkreuzen können, sondern zu dem Zeitpunkt noch mit einem LKW über die Kasseler Berge schuckeln. Ich wünsche Euch also viel Spaß !

dumpf

Kaum habe ich entdeckt, daß meine alte Kamera nicht ganz kaputt ist, sondern nur das Display (man kann also durch den Sucher durchaus noch Bilder machen), da stoße ich auf diese Kritzelei. In einer Publikumstoilette auf der Messe Frankfurt. Da war bis vorgestern noch eine internationale Messe für Nutzfahrzeuge.

Ich frage mich ernsthaft, wie bescheuert man eigentlich sein kann. Wenn ich schon so geistig klein bin, eine solche Meinung zu vertreten, dann kann ich mir doch vielleicht mal kurz überlegen, welchen Schaden ich für mein geliebtes Teutschland anrichte, wenn ich so Sprüche einem internationalen Publikum präsentiere, das deutsche Technologie kaufen soll. Was für arme Menschen.

Photolos

Drei Kameras in einem halben Jahr. Ein schlechter Schnitt. Im Frühjahr starb die erste Kamera den Sandtod auf Mallorca. Vor drei Wochen ließ ich meine neue Kamera im Hotel Holiday Inn am Schönefelder Flughafen in Berlin liegen (die Putzfrau fand angeblich nichts und freut sich jetzt über eine Ixus 970) und die alte Kamera, die ich jetzt wieder auskramte, ist jetzt leider auch kaputt. Sie verlor den Kampf mit einem Case. Das ist mir noch nie passiert. Sehr, sehr, ärgerlich.

Wo wir gerade beim Thema sind…

… fallen mir noch zwei weitere Dinge ein, die zur Zeit hochkochen und bei denen ich mich frage, ob die Verantwortlichen eigentlich nichts besseres zu tun haben. So wird ja seit einiger Zeit das Glühbirnenverbot nach australischem Vorbild diskutiert. Aus Umweltschutzgründen. Denn so eine Energiesparlampe verbraucht ja deutlich weniger Strom, als ein herkömliches Leuchtmittel. So weit, so gut. Blöderweise sind die modernen Lampen aber nicht dimmbar. Blöderweise gibt es sie nicht als Kopfspiegellampe. Blöderweise gehen sie bei häufigen Schaltzyklen schneller kaputt als herkömmliche Glühlampen und erzeugen viel mehr Elektroschrott.  Blöderweise sind sie nicht hitzebeständig (das fängt schon im Backofen an) und für EX – Installationen zugelassen. Statt auf ewige Reguliererei würde ich einfach mal auf die Kraft des Marktes setzen. Bei den derzeitigen Energiepreisen überlegt sich doch sowieso jeder, wie er’s am besten macht.

Auch sehr witzig ist ja der Ton, mit dem die Bundesnetzagentur auf das Verbot des alten, analogen CT1+ Schnurlostelephonstandards ab Januar 2009 hinweist. Dieser Standard wird von einigen alternativ angehauchten Menschen verwendet, weil im Gegensatz zum modernen, digitalen DECT – Protokoll tatsächlich deutlich weniger Elektrosmog entsteht. Die Reichweite dieser Geräte ist dabei so niedrig, daß die Funkstrahlen kaum die eigenen vier Wände verlassen. Trotzdem droht man in Bonn nun mit Peilwagen und horrenden Strafen. Das alles zum Schutze der O2 – Kunden in der Nachbarwohnung, da dieser Anbieter in dem Frequenzbereich arbeitet. Dabei suchen sich die alten Schnurlosgeräte ohne zu murren eine freie Frequenz…

Frequenzbereichszuweisungsplanverordnung

Hinter einem solchen Begriff kann sich eigentlich schon nichts Gutes verbergen. Und in diesem Fall ist der neue Entwurf dieses Regelwerks tatsächlich fatal. Weist er doch den Frequenzbereich zwischen 790 und 862MHz ab 2015 ersatzlos den Mobilfunkbetreibern zu. Ja, richtig gelesen: ersatzlos.

Für den Laien: in diesem Bereich dürfen wir Veranstaltungstechniker bisher Drahtlosmikrophone und InEar – Monitorstrecken, sowie Drahtlosinterkom betreiben.

Sollte dieser Entwurf tatsächlich Wirklichkeit werden — schlimmstenfalls sogar EU – weit —, so hat das massive Auswirkungen auf unsere Branche. Ohne die Möglichkeit von Ersatzfrequenzen, die laut DKE nicht zur Verfügung gestellt werden sollen, fielen wir mikrophontechnisch wieder in die Fünfziger zurück. Mögen die verantwortlichen Politiker über ein Mikrokabel stolpern und von diesem stranguliert werden. Motivation ist nämlich, diesen Frequenzbereich für viel Geld an die Handynetzbetreiber zu verschachern.