Lady in red

Über die Halle F der Stadthalle Wien schrieb ich schon (1, 2, 3). Heute sind wir wieder hier und es gibt nur wenig zu erzählen. Wir spielen mit großem Set, die Bühne ist ja groß genug und ausverkauft ist’s auch. Nur dem Hauspersonal muß man mal die Valiumtabletten abnehmen, die sie bei Dienstbeginn nehmen. Gerade nach dem hochmotivierten Clubleuten in den letzten Tagen fällt es extrem auf, wie bocklos das Stadthallenpersonal ist.

Annett Louisan in der Halle F in Wien

Trotzdem bekamen wir natürlich eine schöne Show hin. Sowohl Dennis als auch Peter kamen zwar zwischendurch gut ins Schwitzen, aber das Ergebnis ist dann auch wieder Bestätigung für die Arbeit.

Annett Louisan in der Halle F in Wien

Annett Louisan in der Halle F in Wien

Hotel Wimberger, Wien

Zimmer 401 im Hotel Wimberger, Wien; Bild größerklickbar

Das Hotel Wimberger in Wien ist ein alter Tourklassiker für alle, die in der Stadthalle spielen. Das Haus hat vier Sterne, alten Wiener Charme und liegt zu Fuß etwa drei Minuten von der Stadthalle entfernt. In der Hotelbar gibt es ein legendär gutes Clubsandwich und außerdem hin und wieder Prosecco vom Faß. Etwas nervig ist, daß zumindest in meinem Zimmer der W-LAN – Empfang nur extrem schwach ist, aber ansonsten ist alles so, wie’s muß. Ich freu‘ mich immer, wenn ich nach Wien komme und dort schlafen kann.

Ramada Hotel Solothurn

Zimmer 612 im Ramada Hotel Solothurn; Bild größerklickbar

Zu einer angenehmen Halle gehört ein angenehmes Hotel, in diesem Fall das Ramada Hotel in Solothurn. Schon am Empfang wurden wir freundlichst begrüßt, die Zimmer sind toll und haben eine schöne Aussicht auf die Aare (der Fluß, der durch Solothurn fließt). Das Haus hat alles, was man zum Glücklichsein braucht und in der siebten Etage sogar ein gutausgestattetes Fitnesscenter. Auch hier sind die vier Sterne zu Recht vergeben und man kann angenehm wohnen. Wir leider viel zu kurz, weil wir schon um 08:30 Uhr nach deutlich zu wenig Schlaf in Richtung Wien aufgebrochen sind.

Kofmehl – Show

Das Kofmehl in Solothurn von außen

Nachdem wir in Bern ja ermahnt worden waren, nicht von einem Clubgig zu sprechen und das Casino Herisau kein Club war, kann mir aber jetzt keiner erzählen, daß das Kofmehl (Hintergrundinfos bei Wikipedia) in Solothurn kein Club sei. Schon von außen ist die Richtung klar und mit Annett sind wir ganz sicher am äußersten Rand des angebotenen Musikspektrums.

Das Kofmehl in Solothurn von innen; Bild größerklickbar

Schon beim Betreten des Ladens kann man beim Einatmen sicher sein, daß hier a) Bier ausgeschenkt wird und b) (noch) geraucht werden darf. Letzteres wird sich gezwungenermaßen zum 01.01.09 wohl auch ändern. Das Konzept dieses Ladens ist ganz einfach: es gibt im wesentlichen freiwillige, ehrenamtliche Helfer, die den kompletten Laden schmeißen und mit den Einnahmen aus den „großen“ Konzerten werden die Konzerte unbekannter Bands und die Jugendarbeit finanziert. Klar, daß wir da unsere technischen Forderungen auf ein Mindestmaß zurückschraubten.

Annett Louisan im Kofmehl Solothurn

Auf der Bühne ging es sehr eng zu, aber unsere Musiker mögen das im Grunde ja sehr, wenn sie ein wenig „kuscheln“ können. Auch im Publikum war es … packed und so kam sehr schnell diese ganz typische, dichte Clubatmosphäre auf.

Annett Louisan im Kofmehl Solothurn

Auch Dank der wirklich sehr liebevollen Betreuung fühlten wir uns im Kofmehl sauwohl, so daß wir dann später auch die Einladung zur Aftershowparty nicht ausschlagen konnten. Von der gibt es nur folgendes zu berichten:

Hotel Herisau in Herisau

Zimmer 209 im Hotel Herisau; Bild größerklickbar

Das Hotel Herisau war unsere Unterkunft im gleichnamigen Ort. Ein ganz normales Dreisternehaus mit äußerst freundlichem Personal. Es gibt nur zu berichten, daß uns das Thekenpersonal um 02:00 bei Barschließung ganz gemütlich sitzen ließ und die Getränke nicht wegschloß. Nicht, daß wir das ausgenutzt hätten; ich finde solch ein Vertrauen nur sehr bemerkenswert.

Casino Herisau

Annett Louisan im Casino Herisau; Bild größerklickbar

Nachdem ich ja vor einiger Zeit lernte, daß man den schwäbischen Ort Künzelsau „Kün-zels-au“ spricht, kann man beim schweizerischen Herisau ganz hemmungslos „Heri-sau“ sagen, ohne daß jemand ungehalten wird. Der Saal sieht aus, wie halt so ein Saal in kleineren Städten aussieht, die Leute sind supernett und so basteln wir unsere kleine Show dort mühelos rein. Fast mühelos. Wenn da nicht Teile der Crew in der letzten Nacht nicht etwas länger gefeiert hätten und dementsprechend minimal indisponiert wären… ;-)

Annett Louisan im Casino Herisau

Letztlich sind wir aber natürlich alle Profis und so ist dann nachmittags selbstverständlich alles so, wie es soll. Ehrensache. Außerdem sind wir deutlich angespornt: wenn in einem Ort mit 17.000 Einwohnern 1.280 Besucher kommen, dann will man doch alles geben. Diese Quote in Berlin wäre eine kleine Folge von Olympiastadion – Konzerten.

Annett Louisan im Casino Herisau

Und so war auch diese Show ein voller Erfolg: ein ausverkauftes Haus, das sich komplett begeistern läßt — was will man mehr. Danach sehr schneller Abbau und schon um 24:00 war ich im Hotel; perfekt.

Hotel Allegro, Bern

Zimmer 133 im Hotel Allegro, Bern; Bild größerklickbar

Daß man bei vier Sternen auch mit einem richtig tollen Hotel rechnen kann, bewies uns einmal mehr das Allegro in Bern. So stelle ich mir ein Haus vor: modern, freundlich, verschiedene ausgefallene Zimmer, guter Service. Dazu zentral gelegen; in fünf Minuten ist man mitten in der Altstadt. So möchte ich gerne auf Tour immer wohnen.

Ein Prost auf’s Bierhübeli

Annett Louisan im Bierhübeli Bern; Bild größerklickbar

Während wir gestern noch „ganz gesittet“, wie Martin das heute formulierte, in einem Kongreßhaus spielten, sind wir dann heute so richtig in der Clubszene angekommen. Das Bierhübeli in Bern mag ich sehr; es ist seit 1870 eine Musikkneipe und das spürt man. Natürlich findet auf so einer Clubbühne kein Flügel mehr Platz, dafür aber ganz dichtes Musizieren und das wiederum merkt auch das Publikum und geht noch mehr mit.

Heute ist hier das Durchschnittsalter deutlich geringer als bisher auf der Tour; das liegt sicher an der Location und der Tatsache, daß es natürlich eine unbestuhlte 21:00 Uhr – Show ist. Uns Technikern gefällt das natürlich sehr…

Nachtrag: wir haben dann noch gestern einen auf den Deckel bekommen. Einfach zu behaupten, wir würden ein Clubkonzert spielen…… Das Bierhübeli sei immerhin der zweitgrößte Saal in Bern und würde 1.000 Leute fassen. Da könne man nicht von Club sprechen. Hm. Wahrscheinlich haben die Berner Recht. Ich rege mich ja auch auf, wenn Amis bei der Sporthalle in Hamburg von ’nem kleinen Saal reden, weil sie nicht in der Arena spielen.

Kramgasse Bern

Kramgasse Bern; Bild größerklickbar

Von Zürich sind wir sehr schnell durchgekommen, so daß noch Zeit für ein kleines touristisches Programm war, bevor wir ins Bierhübeli (mehr Details hier) zum Aufbau mußten. Bern hat eine wunderschöne Altstadt mit Kollonaden, unter denen man auch bei schlechtem Wetter hervorragend flanieren kann. Heute war’s aber schön, so daß man die Stadt noch mehr genießen konnte. So großflächig gut erhaltene Altstädte gibt es ja in Deutschland leider nicht wirklich. Um so mehr genieße ich die Atmosphäre in Städten, die so etwas zu bieten haben.