Weiter beim Marilyn – Aufbau

Magazin hinter der Bühne im Deutschen Schauspielhaus Hamburg; Bild größerklickbar

So, dann mach‘ ich mal da weiter, wo ich vor 1,5 Wochen aufgehört habe: beim Aufbau zu Marilyn — das Musical im Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Ihr seht hier das Magazin direkt hinter der Bühne; oben ist es noch halbwegs aufgeräumt. Viel Material des Schauspielhauses ist schon rausgeräumt und unseres steht noch nicht wirklich drin. Dort lagern wir während unserer Spielzeit alles, was wir auf der Bühne nicht brauchen: leere Cases (Kisten), Ersatzteile, nicht benötigte Kulissen, Werkzeug; ganz schön viel Kram.

Aktenordnerimitate

Ein paar Requisiten vom Haus stehen auch noch rum. Hier zum Beispiel ein ganzer Gitterwagen voll mit Aktenordnerimitaten. Die sind nämlich gar nicht voll, sondern nur mit bedruckter Pappe beklebt, damit sie zwar voll aussehen, aber trotzdem noch leicht sind. Bühnenpfusch halt. Da lebt ein ganzer Berufszweig von. Bei Bühnenbild und Requisite geht es immer nur darum, daß es echt aussieht und doch schön praktisch ist.

Der Malersaal des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg; Bild größerklickbar

Oben seht Ihr einen der Räume, in dem die Traumwelten gebaut werden: der Malersaal des Schauspielhauses liegt direkt unter dem Dach in der sechsten Etage (man achte auf den Transporter rechts im Bild; es gibt einen fetten Fahrstuhl hinauf). Dort war man so freundlich, sehr kurzfristig vier unserer Kulissenteile zu überarbeiten. Ganz, ganz herzlichen Dank für den tollen Service !

Movinglights beim Marilyn - Aufbau in Hamburg

Währenddessen geht es auf der Bühne weiter. Die Movinglights werden eingehängt — Ihr seht nur einen Teil des Materials —, verkabelt und getestet.

RadioCity bei Marilyn - das Musical

Und auch die Tonkollegen beschäftigen sich schon mit ihren 24 Sendestrecken für die eingeschminkten Mikrophone der Darsteller. Das ist übrigens ein Thema, an das Laien nie denken (und auch unsere geschätzten Politiker nicht): an die Frequenzen für die Drahtlosmikrophone. Durch die ganzen neuen digitalen Dienste (DVB-T, DVB-H, Handys, digitales Radio) werden immer mehr Frequenzen dauerhaft belegt und stehen nicht mehr für uns zur Verfügung. Und so müssen die Tonkollegen immer mehr basteln, um größere Senderstückzahlen auch störungsfrei hinzubekommen. Diese Situation wird sich in den nächsten Jahren für uns deutlich verschlechtern, so daß Pessimisten schon vom Niedergang der Drahtlosmikrophontechnologie sprechen. Ganz so schlimm wird’s schon nicht werden, aber schon bei „nur“ 24 Strecken ist es gar nicht so einfach, alles legal hingebastelt zu bekommen. Hier ein freundliches Danke an die Bundesnetzagentur in Kiel für die spontane Genehmigung (nennt mir eine andere Behörde, die innerhalb von drei Stunden eine Genehmigung raushaut) unserer Sonderfrequenzen.

Schlamperei

Liebe Gemeinde,

fast zwei Wochen habe ich hier jetzt nichts geschrieben. Das ist gemein für all‘ die, die hier regelmäßig vorbeischauen und auch schlecht für die Statistik. Denn zu recht kommen ja dann immer weniger vorbei. Ich möchte ganz ehrlich sein: ich hatte keinen Bock. So richtig gar nicht. Die ersten fünf der letzten sechs Wochen waren so angefüllt mit Arbeit, daß ich beim besten Willen keine Lust hatte, nebenher auch noch was zu schreiben und die letzte Woche mußte ich einfach neben der Arbeit mal was anderes sehen. Darum kam das hier deutlich zu kurz. Jetzt pendelt sich alles wieder halbwegs normal ein und darum fange ich auch wieder an zu schreiben.

Danke für Eure Geduld und danke, daß Ihr trotzdem noch hier vorbeischaut. Ich bemühe mich, es nicht wieder so einreißen zu lassen.

Aufbau Marilyn – das Musical im Schauspielhaus Hamburg

Deutsches Schauspielhaus Hamburg; Bild größerklickbar

Gestern noch baute ich in München die Palastrevue mit ab, heute schon bauen wir das Marilyn – Musical im Deutschen Schauspielhaus Hamburg auf. Einen ersten Blick über die Bühne seht Ihr oben (das Panorama läßt sich wie immer größerklicken), weitere Eindrücke kommen über den Tag dazu.

„… über den Tag dazu.“  Das war mal glatt gelogen. Hier ist gerade wieder so viel zu tun, daß ich nicht zum Bloggen komme. Ich denke mal, vor Freitag werde ich lieber mal 6h/Tag schlafen, als zu bloggen. Am Freitag trage ich alles nach.

Auf Wiederseh’n, leb‘ wohl

Max Raabe und das Palastorchester bei der Palastrevue im Deutschen Theater München

Es ist soweit: nach knapp 350 durchweg ausverkauften Shows in vier Jahren und fast einer halben Million Besuchern geht die Ära der Palastrevue zu Ende. Das Stück wird abgesetzt und macht Platz für neue spannende Projekte des Palastorchesters mit seinem Sänger Max Raabe. Und tatsächlich kommt nach so langer Zeit auch ein wenig Wehmut auf. Freitag Abend haben wir nach der Show noch alle zusammen, Musiker, Ballett, Techniker, Kulissenbauer, Veranstalter, gefeiert und heute hebt sich der Vorhang zum allerletzten Male.

Extra für die letzten drei Vorstellung hat das Orchester noch ein neues Acapella – Stück als letzte Nummer geprobt und mit der möchte ich mich auch hier von dieser wirklich tollen Show verabschieden:

Gib mir den letzten Abschiedskuß
weil ich Dich heut‘ verlassen muß
und sage mir auf Wiederseh’n,
auf Wiederseh’n, leb‘ wohl.

Viktualienmarkt

Gemüse auf dem Viktualienmarkt in München

Zu den Orten in München, die Einheimische und Touristen tatsächlich beide besuchen, gehört der Viktualienmarkt mitten in der Stadt, eine Art täglicher Wochenmarkt (ja, ich weiß, das widerspricht sich selbst). Hier gibt es feste Buden und fliegende Stände, an denen alles zu kaufen ist, was man essen kann; plus den üblichen Touriramsch. Außerdem kann man ganz schöne Photos schießen, wenn man nah genug ran geht.

Gemüse auf dem Viktualienmarkt in München

Alte Pinakothek in München

Alte Pinakothek; Bild größerklickbar

Schon letzten Sonntag war ich in der Alten Pinakothek in München und jetzt will ich mir dann doch mal eben die Ruhe nehmen, Euch ein wenig davon zu erzählen. In München gibt es drei Pinakotheken („Bildersammlungen“), die alle dicht beieinander liegen: die Alte, die Neue und die Moderne Pinakothek. Mein Besuch galt der Alten Pinakothek, mit deren Sammlung vor 500 Jahren alles begann. Die Pinakotheken haben tatsächlich schon eine so lange Tradition; nirgends sonst trifft man auf solch eine fundierte Sammlung.

Die Treppe in der Alten Pinakothek in München

Wenn man das Gebäude betritt, muß man erst mal seinen Weg zu den Bildern machen, muß die Treppen zu dem Alten Meistern heraufsteigen. Ich weiß nicht, ob das die Idee des Architekten beim Wiederaufbau des Gebäudes nach dem Krieg war, aber für mich ist das eigentlich ein ganz schönes Bild: die großen Maler auf ihrem Olymp zu besuchen. Der Eintritt beträgt übrigens nur einen Euro; mehr eine Schutzgebühr, als wirklicher Eintritt. Das finde ich wirklich klasse, daß europäische Hochkultur so wirklich jedem zugänglich gemacht wird. Selbst der elektronische Führer kostet nur eine Leihgebühr von vier Euro, so daß man für einen Fünfer komplett versorgt ist.

In der Alten Pinakothek München

Die Sammlung selbst ist eine Abfolge von mehreren Sälen, die Ihr hier zurückschauend seht, neben denen es noch einen langen seitlichen Gang und ein paar Nebenausstellungen gibt. Die Beleuchtung in den Hauptsälen ist wirklich gut gelöst, in den Nebenausstellungen leider nicht immer ganz optimal; manchmal reflektiert das Licht der Fenster doch sehr stark in dem zum Schutz der Bilder angebrachten Glas.

Albrecht Altdorfer - Schlacht bei Issus; Bild größerklickbar

Da hängen sie nun, die großen, alten Gemälde. Und manche hauen mich dann doch ob ihrer Detailvielfalt, ihrer auch einem völligen Laien wie mich erkennbaren Genialität, einfach um. Einige davon möchte ich Euch hier zeigen; die meisten davon kann man auch noch mal größerklicken. Natürlich liegen die Rechte der Bilder bei der Pinakothek oder den Erben der Maler.

Weiter geht es mit vielen Bildern aus der Ausstellung nach dem „Weiterlesen“ – Link.
„Alte Pinakothek in München“ weiterlesen

Hotel GHotel München – Zentrum

Mein Zimmer im GHotel München - Zentrum; Bild größerklickbar

Gerade ist mir aufgefallen, daß ich noch gar nicht von meinem Münchener Hotel geblogt habe. Das will ich gerne nachholen, denn ich find’s ganz gut. Während der Spielzeit der Palastrevue in München wohne ich also im GHotel München – Zentrum, einem Haus, das der Post gehört. Da werden jetzt die ersten stutzen, aber das ist tatsächlich so. Die Post hatte deutschlandweit einige Häuser, die sie für ihre Mitarbeiter bereithielt, wenn diese mal für Schulungen oder Vertretungen unterwegs waren. Bei einem so großen Unternehmen wie die Post keine soooo dumme Idee. Nun waren die Hotels aber nicht immer ganz ausgelastet und so hat man sich einen Namen gegeben, der nicht nach Post klingt und ist an den Markt gegangen. Nun kann sich hier jedermann einbuchen.

Dieses Haus hier entspricht dem Dreisternestandard, bietet an Verpflegung aber nur ein Frühstücksbuffet und nichts weiter. Das ist in diesem Fall nicht weiter schlimm, weil eine sehr gute Kneipen- und Restaurantszene sich rund um das Hotel befindet. Für die Sparsamen unter Euch tun es auch die umliegenden Supermärkte, denn im Zimmer ist eine kleine Küche enthalten. Mein Zimmer finde ich ganz ok, ein Tisch zum Essen wäre noch cool gewesen; so muß ich immer den Schreibtisch freiräumen.

Etwas aufpassen sollte man bei der Zimmerwahl. Vorne heraus wohnt man teilweise faktisch im Glockenturm von St. Maximilian. Und da wir in Bayern sind, bimmelt es dort zwischen 06:00 und 22:00 Uhr mindestens alle 15 Minuten. Gerade der Angelus Dei um 07:00 ist schon etwas nervtötend, wenn man bei offenem Fenster schläft. Aber es gibt auch ruhige Zimmer.

Flohviertel

Hofflohmärkte im Münchener Glockenbachviertel

Am Samstag war im Viertel rund um unser Münchener Crewhotel Flohmarkt. Dies nicht so wie man es kennt auf einem zentralen Platz, sondern in den Hinterhöfen und Straßen im ganzen Viertel. Was ich für eine sehr schöne Idee halte. Und so hieß diese Veranstaltung auch Glockenbach – Hofflohmärkte.

Die Glockenbach Hofflohmärkte in München; Bild größerklickbar

Wichtigstes Erkennungszeichen waren bunte Luftballons, die an den Hoftüren befestigt waren. Hier wußte man: dahinter gibt’s was zu entdecken. Manchmal hatten die Hausgemeinschaften so viel anzubieten, daß der Hof gar nicht ausreichte und man auch auf den Bürgersteig vor dem Haus ausweichen  mußte.

Im Hof eines Teilnehmerhauses der Glockenbach Hofflohmärkte; Bild größerklickbar

Interessant war für mich, daß es in München so viele Hinterhöfe gibt. Das kannte ich in der Form bisher nur von Berlin. Und natürlich war auch interessant, wie unterschiedlich die normalerweise oft gar nicht zugänglichen Höfe gestaltet sind und wie die Hausgemeinschaften mit dem Tag umgingen. Von zwei, drei einfachen Ständen bis zu großen Trödellandschaften mit Würstchen vom Grill und hausgemachten Kuchen war alles vertreten. Und auch bei den angebotenen Waren blieben kaum Wünsche offen. Ich kaufte mir beispielsweise für 20,00€ einen frisch aufgearbeiteten und neu bezogenen Kinoklappstuhl.

Ich fand’s eine tolle Idee, die ich anderen Vierteln und Städten wärmstens zur Nachahmung empfehlen kann. So lernt man mal die Nachbarschaft kennen.