mein Arbeitsplatz

Mein transportables Inspizientenpult

Seit einiger Zeit habe ich ein neues, eigenes Inspizientenpult bei der Revue und weil Euch vielleicht interessiert, wie denn mein Arbeitsplatz aussieht, will ich es Euch hier mal zeigen. Ihr seht, daß die Umgebung nicht so ganz prickelnd ist, der Admiralspalast ist eben noch nicht ganz fertig, aber davon laßt Euch mal nicht irritieren.

1-3: Monitore. Während der Show muß ich vor allem erst mal sehen, was überhaupt auf der Bühne und im Publikum passiert. Dafür gibt es verschiedene Kameras, die mir Infrarotbilder zeigen. Meine Aufgabe ist es ja, die Einsätze für die Technik, sogenannte Cues, zu geben. Nun gibt es einige Cues, die ich in absoluter Dunkelheit geben muß; eine normale Kamera würde mir da nicht weiterhelfen. Mittels Infrarotscheinwerfer ist die ganze Bühne so ausgeleuchtet, daß auf den Monitoren auch etwas sehe, wenn es für den normalen Beobachter dunkel ist. Das hilft mir schon mal weiter.

4: Inspizientenruf. Mit dieser Anlage kann ich Durchsagen machen. So rufe ich die Künstler zehn, fünf und drei Minuten vor der Vorstellung ein, damit sie auch pünktlich an ihrem Platz sitzen. Techniker und die Ballettdamen bekommen auch während der Vorstellung Erinnerungen, wann denn ihr nächster Einsatz ist. Außerdem wird hier die Publikumsklingel gestartet und im Notfall sind auch Durchsagen ins Publikum möglich.

5: Interkom. Alle showbeteiligten Techniker (Ton, Licht, Video, Spot, Vorhänge) sind über eine Sprechverbindung miteinander verbunden. Vornehmlich, damit die Show koordiniert abläuft. Aber natürlich auch, um so wichtige Dinge wie Feierabendbier, die aktuelle politische Lage und anderen Klatsch besprechen zu können. Dabei laufen die Gespräche nicht wie mit Funkgeräten, sondern eher so wie bei einer Telephonkonferenz ab: alle können gleichzeitig sprechen und hören. Was manchmal eine gewisse Disziplin erfordert.

6: DVD – Recorder. Die Kamerabilder können auf DVD mitgeschnitten werden. Was praktisch ist, um beispielsweise dem Ballett Anhaltspunkte für die Proben zu geben. Zusätzlich hat der Recorder auch ein Empfangsteil für normales Fernsehprogramm. Bei Weltmeisterschaften oder wichtigen Fußballspielen kann man sich dann beispielsweise überlegen, ob man wirklich alle Bildschirme für das Bühnengeschehen braucht…

7: Mithöre. Mittels eines kleinen Mischers kann ich hier für den Videokollegen, die Garderoben und auch für mich einen Mix von der Show machen. Es ist nämlich sehr hilfreich, wenn man nicht nur sieht, sondern auch genau hört, was auf der Bühne passiert.

8: Cuelights; Lichtzeichenanlage. An einigen Stellen gebe ich nicht nur die Einsätze für die Techniker, sondern auch für Musiker. Beispielsweise dann, wenn wir Umbauten haben, oder sich Teile der Musiker umziehen. Den Musikern auf der Bühne kann ich ja nicht zurufen: „Alles klar, Alter; mach‘ mal weiter.“. Das würde man ja auch im Publikum hören. Also sind auf der Bühne kleine Lämpchen verteilt, mit denen ich anzeigen kann, wie der aktuelle Status ist.

9: Ablauf. Was für die Musiker die Partitur, ist für mich der technische Ablaufplan. Da steht alles genau drin, damit ich auch in Momenten geistiger Umnachtung genau weiß, wie’s weitergeht.

Rund um mein Pult seht Ihr natürlich noch einige andere Dinge. Eine Uhr, damit auch ich pünktlich mit der Show beginne, Putzzeug für den Flügel (Schmierfinger sieht man immer so häßlich im Scheinwerferlicht), ein Handnotfallmikro für Max, Gaffa (die Kleberolle), Roh – DVDs, ganz rechts ein kabelgebundenes Ersatzinterkom (meines ist drahtlos), links die Kabeltrommeln zu den Kameras.

überarbeitete Blogroll

Viel zu selten überarbeite ich mal meine Blogroll. Nachdem aber bei einer Kollegin nun seit Monaten nichts mehr passierte und ganz aktuell ein neues Blogportal eröffnete mußte ich da doch mal ran. Ihr könnt also jetzt endlich wieder mit aktuellen Links rechnen.

Euer Augenmerk möchte ich aber besonders auf das Portal Theaterblogs lenken. Die Brüder Fenner, Insider kennen sie schon über die Theaterjobs Jobmaschine, haben ein Portal aus der Taufe gehoben, in dem sich Menschen rund ums Theater zum Bloggen treffen. Schauspieler, Regisseure, Techniker, Kritiker. Das Projekt ist noch recht neu, aber jetzt schon sehr spannend und ich freue mich auf viele interessante Einsichten.

Quaak

Flockes Frosch

Heute Abend war ich auf Bloggerkolleginbesuch und wer das Bild sieht, das ich heimlich auf der Toilette schoß, weiß auch sofort, wo ich war. Jedenfalls hatten Flocke, Schatzi & ich einen hervorragenden Abend, der leider nur deshalb schon nach sechs Stunden endete, weil ich die letzte U-Bahn in Richtung Hotel bekommen mußte. Ich bin sicher, es wird ein da capo geben. Von dieser Stelle noch mal ganz herzlichen Dank für Speis‘, Trank und gute Unterhaltung.

Toll

Mein AntiVirus – Programm hat letzte Woche ganz heimlich, still und leise beträchtliche Teile meiner verschickten eMails blockiert, weil diese angeblich nicht von mir losgeschickt, sondern Teil eines Wurmbefalls sein sollen. Das ganze ohne Fehlermeldung, oder so. Ich kam nur drauf, weil mich mehrere Leute heute anriefen, wo denn meine zugesagten Infos bleiben. Na klasse. Jetzt gehe ich die Logdatei durch und schaue mal, was ich alles neu schreiben muß. Dabei hätte ich auch so genug zu tun.

Sonntags in Berlin

Eiszapfen im S-Bahnhof Potsdammer Platz

Es ist kalt geworden in Berlin. So kalt, daß im unterirdischen Teil des S-Bahnhofs am Potsdamer Platz heruntertropfendes Wasser schon gefriert. Wobei es schon ein wenig peinlich ist, daß in einem recht neuen Bahnhofsteil die Decke so undicht ist, daß es dort überhaupt reinsifft.

Ähnlich kalt wie auf dem Bahnsteig ist es auch auf der Bühne des Admiralspalasts. Die dort neu montierte Heizung ist hoffnungslos unterdimensioniert und wir frieren trotz zusätzlich aufgestellter Elektroheizungen ziemlich. Da muß sich das Hausmanagement noch mal was einfallen lassen. Im Publikumsbereich ist’s zum Glück aber gemütlich warm. Dann muß man in der Pause zum Aufwärmen eben dorthin gehen.

In der Kneipe

Sonntags haben wir immer eine frühe Show und somit um kurz vor neun schon Feierabend. Also die beste Gelegenheit, mal zusammen noch was trinken zu gehen. Wir waren direkt in der Nähe des Theaters im StäV, in der Ständigen Vertretung; einer Kneipe, die rheinländische Kneipenkultur für die ganzen ehemaligen Bonner nach Berlin bringen soll. Was nur bedingt gelingt, denn die Köbes (Kölner Begriff für Kellner) sind Berliner. Trotzdem ist das Lokal ganz interessant mit vielen Dingen aus der Deutsch-Deutschen Geschichte dekoriert. Mehr über den geschichtlichen Hintergrund der echten StäV bei Wikipedia.

Logo der Berlinale am Potsdamer Platz

Auf dem Weg zurück ins Hotel wieder am Potsdamer Platz vorbeigekommen, der zur Zeit fest in der Hand der Berlinale ist.

Tipi — das Zelt am Kanzleramt

Das Tipi von außen
Das Tipi von innen

Wie Ihr sehen könnt, bin ich gestern bei Kanzlers vorbeigelaufen, um zum Tipi zu gehen. Das Tipi ist ein Veranstaltungszelt direkt neben dem Kanzleramt, in dem es Kleinkunst zu sehen gibt und eine zweite Spielstätte der „Bar jeder Vernunft„.

Bevor ich mehr zum Zelt schreibe, hier erst noch mal der Hinweis, daß in diesem Blog alle Panoramen größerklickbar sind. Ggf. müßt Ihr in Eurem Browser dann noch mal auf das Bild klicken, um es wirklich in ganzer Größe zu sehen. Das Innenbild des Tipis stellte mich tatsächlich das erste Mal seit dem ich Panoramen mache vor ein ernsthaftes Problem. Es ist aus 34 Einzelbildern entstanden und war 54.000 Pixel breit. Photoshop verwaltet aber nur Bilder bis 30.000 Pixel Breite. Für das Blog habe ich es natürlich weiter verkleinert.

Kronleuchter im Tipi

Das Tipi ist eines der Zelte, in der es Kleinkunst bei Bewirtung gibt. Rund um die Bühne sind unterschiedlich große Tische aufgestellt, an denen man sehr gemütlich sitzen, essen & trinken kann. Mir gefällt die Atmosphäre dort immer sehr gut.

Deko beim Auftritt von Ulrich Tukur und den Rhythmusboys im Tipi

Daß man sich als Kulturschaffender nicht auf die Politik verlassen darf, kann man übrigens an dieser Stelle sehr gut lernen. An dem Ort, an der heute das Tipi wohnt, stand früher das alte Tempodrom. Als die Politik von Bonn nach Berlin zog wollte der Dicke kein Kleinkunstzelt direkt neben seinem Kanzleramt haben; wahrscheinlich hatte er Angst, jeden Abend das Lachen der Menschen zu hören und nicht ertragen zu können. Unter Aufwendung von viel Geld wurde die Zeltform quasi in Beton gegossen und einige Kilometer weiter neu aufgestellt. Das neue Tempodrom war natürlich in seiner Struktur so überplant und teuer, daß es irgendwann pleite gehen mußte. Mittlerweile scheint der Betrieb wieder gesichert, aber vom alternativen Kulturkonzept ist natürlich nichts mehr übriggeblieben. Also lieber die Politiker sich nicht in Kultur einmischen lassen. Als dann Schröder kam, war es ihm völlig egal, ob da nun ein Zelt stand oder nicht; diese Chance nutzten die Betreiber der „Bar jeder Vernunft“ für einen zweiten Standort und Angela hat nach dem Tempodromflopp wahrscheinlich nicht den Mut, das Zelt wieder abreißen zu lassen.

Bei Kanzlers zuhause

Das Kanzleramt bei Nacht

Gestern Abend bin ich beim Kanzleramt vorbeigekommen und da konnte man so schön faktisch bis ins Wohnzimmer schauen. Klar, daß ich Euch das Photo mitbringen mußte. Nebenan der Debattierclub war auch so schön beleuchtet, auch davon also ein Bild.

Der Reichstag, heute Bundestag, bei Nacht

Admiralspalast Studio

Die Studiobühne des Admiralspalasts
Die Studiobühne des Admiralspalasts

Ich habe heute ’ne Menge Zeit. Grund genug, Euch auch noch die dritte Bühne des Admiralspalasts vorzustellen. Das Studio ist flexibel nutzbar, denn die eingebaute Tribüne ist mit geringem Aufwand unter die Decke fahrbar, so daß auch ein komplett ebener Raum zur Verfügung steht.

Der Raum unterhalb der Tribüne

Hier seht Ihr mal den Raum unterhalb der Tribüne. Zum Studio gehört außerdem ein wirklich sehr schön gestaltetes Foyer, an dem mir vor allem die mit Klarlack auf matter Weißfarbe sehr dezent gemalten Bilder gefallen. Schlecht zu photographieren, aber sehr stilvoll.

Kindheitserinnerungen im Bahnhof Friedrichstraße

Ein Minimundus - Modell im Bahnhof Friedrichstraße

Wenn ich zum Theater fahre, steige ich immer im Bahnhof Friedrichstraße aus und seit ein paar Tagen stehen dort in der Halle Miniaturmodelle berühmter Gebäude. Im Sommer kann man diese Nachbauten im MinimundusPark in Österreich sehen, aber weil sie auch keine Lust haben, im Schneeregen zu stehen, gehen sie im Winter immer auf Tour. Dieses Jahr unter anderem eben nach Berlin.

Bild aus dem Minidomm; Quelle: www.koelnarchitektur.de

Bei diesen Modellen kommen natürlich sofort Kindheitserinnerungen hoch. Meine Eltern sind mit meiner Schwester und mir nämlich des Sonntags gerne zum Minidomm gefahren, einem großen Miniaturenpark ganz in der Nähe. Leider habe ich keine eigenen Kindheitsphotos greifbar, aber in den Weiten des Webs findet man ja alles.

Bild aus dem Minidomm; Quelle: www.rides-in-motion.de

Ich kann mich tatsächlich noch gut an unsere Besuche dort erinnern, auch an den Brunnen in der Mitte, der jetzt nach der Schließung ziemlich heruntergekommen ist. Das obige Atomium fand ich schon als Kind ganz toll. Im Original habe ich’s leider nicht gesehen; ich war noch nie in Brüssel.

Bild aus dem Minidomm; Quelle: www.rides-in-motion.de

Vor diesem Modell habe ich als Kind sicher Stunden verbracht. Es war mein größter Traum, mal auf den Mond zu fliegen und ein Rennen mit einem Mondauto zu fahren. Ein Traum, gegen dessen Erfüllung ich mich bis heute nicht wehren würde. Wer mehr über den Minidomm erfahren möchte, findet weitere Informationen, wenn er auf die Bilder klickt.